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Heißer Schlaf

Heißer Schlaf

Titel: Heißer Schlaf Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Orson Scott Card
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ihnen endgültig im Staub verschwand.
    »Die Frau, in die ich mich verliebt habe«, sagte Noyock, »ist die Frau, die der Realität ins Auge sieht und sich entschließt, in die Kolonien zu gehen, die ohne Angst bereit ist, alles aufzugeben.«
    »Meine Ängste pflege ich für mich zu behalten.«
    »Wenn mir vor drei Tagen jemand gesagt hätte, daß Arran Handully den Weg über die Dächer schafft, hätte ich ihn ausgelacht.«
    »Ich auch.«
    »Dies ist die Zeit der Entdeckungen, liebe Jungen und Mädchen«, sagte Hop und imitierte die näselnde Stimme eines Schulfunksprechers. Ganz wider Willen mußte Arran lachen.
    »Endlich ein Lachen«, sagte Hop. »Wir verschwinden hier.«
    Er kniete sich auf die Laufplanke, streckte die Hand aus und löste einige Deckenziegel. Der Raum darunter war leer.
    »Ich weiß nicht, wie lange es dauert«, sagte Hop, »aber jetzt ist das Zimmer leer.«
    Er stieg durch das Loch und sprang nach unten. Dann half er Arran, als auch sie ihre Beine hindurchschob. »Rück die Ziegel wieder zurecht«, sagte er. Sie tat es ungeschickt, und als sie auf dem Fußboden gelandet war, sprang Hop hoch, und mit schnellen Stößen brachte er die Ziegel wieder an Ort und Stelle.
    »Wie kommen wir wieder hinein?« fragte Arran.
    »Wenn man nach draußen will, kriecht man durch die Abluftleitungen. Zurück muß man durch die Decken. Was für eine behütete Kindheit müssen Sie gehabt haben. Wollen Sie immer noch zur nächsten Kolonialbehörde?«
    Arran nickte und betrachtete ihre schmutzige Kleidung. »Wir werden ziemlich auffallen.«
    »Nicht hier«, sagte Hop, und sie öffneten die Tür und traten in den Korridor hinaus. Arran hatte noch nie Armut gesehen – jetzt hatte sie reichlich Gelegenheit dazu. Ihre Kleidung war die dreckigste weit und breit, aber viele der mürrisch dreinblickenden Passanten trugen weit schäbigere Sachen. Niemand beachtete sie. Sie bahnten sich ihren Weg durch die Korridore, bis sie einen Hauptdurchgang erreichten.
    Drei Rampen weiter sahen sie das erleuchtete Schild der Kolonialbehörde.
    »Home sweet home«, sagte Hop.
    »Maul halten«, sagte Arran, und sie gingen auf das Schild zu.
    »Chatter!« rief ein Zeitungsjunge mit einem Skandalblatt in der Hand. »Kaufen Sie Chatter.«
    Hop schob ihn beiseite, aber Arran blieb stehen und nahm ihm die Zeitung aus der Hand.
    »Viereinhalb«, sagte der Junge.
    »Einen Augenblick«, sagte Arran ungeduldig und sehr von oben herab. »Sehen Sie sich das an, Hop.«
    Hop sah hin. Die Schlagzeile über dem Artikel lautete: »Kabinettsminister aus Eifersucht ermordet.«
    Darunter stand: »Shimon Rapth festgenommen. Sagt, er habe ›aus Liebe zu Arran Handully getötet‹.«
    In dem Artikel wurde berichtet, daß Shimon Rapth gestanden habe, Farl Baak deshalb ermordet zu haben, weil dieser ihm Arran Handully abspenstig gemacht habe. Die letztere habe sich in ihre riesige Wohnung zurückgezogen und weise jeden Besucher ab.
    »Das sieht nicht gerade nach genauer Berichterstattung aus, was?« sagte Hop.
    »Jedenfalls wurde Shimon Rapth verhaftet«, sagte Arran.
    »Diesen höchst interessanten Aspekt haben Sie also herausdestilliert«, sagte Hop, als gratulierte er ihr zu einer gewaltigen Leistung. »Und jetzt bezahlen Sie dem Jungen die Zeitung.«
    »Ich habe kein Geld. Nur eine Kreditkarte.«
    »Ich nehme Kreditkarten, Madame«, sagte der Junge.
    »Ihre nicht«, sagte Hop. »Und auch meine nicht. Hier ist deine Zeitung, und hoffentlich wirst du sie an andere los.«
    Die Flüche des Jungen verfolgten sie, als sie sich auf den Weg zur Kolonialbehörde machten.
    »Wenn Shimon Rapth nicht der Mann ist, der hinter der Verschwörung steckt …«
    »Er muß es sein«, antwortete Arran aufgeregt. »Die Sonde. Unter der Sonde sagte Jazz Worthing …«
    »Jazz Worthing ist ein Mann mit vielen Talenten. Ignorieren Sie, was er unter der Sonde gesagt hat. Wenn aber Shimon Rapth nicht der Mann war, den ihr stoppen wolltet, wer war es dann?«
    »Spielt das eine Rolle?« fragte Arran.
    »Ein wenig schon. Es könnte einer unserer Freunde sein. Es ist deshalb besonders wichtig, weil er schließlich gewonnen hat.«
    »Wir sind da.« Sie gingen in den Empfangsraum. Sie ignorierten die Reklame und gingen direkt an den Schalter.
    »Möchten Sie sich für eine Kolonie registrieren lassen?« fragte die Beamtin strahlend.
    »Ja. Ein landwirtschaftlich genutzter Planet.«
    »Bauernblut, was?« erkundigte sie sich freundlich. »Da hätten wir etwas. Einen kleinen Planeten namens

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