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Heißes Blut: Anthologie (German Edition)

Heißes Blut: Anthologie (German Edition)

Titel: Heißes Blut: Anthologie (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Angela Knight , Emma Holly , Christine Feehan , Maggie Shayne
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das sich für Bastien anfühlte, als käme es aus seiner eigenen Kehle. Ihr Schmerz zerriss Bastien das Herz. So inniglich mit ihr verbunden, konnte er keinen Zweifel mehr daran hegen, dass sie seine Gefährtin war, die Frau, die seine Königin sein könnte. Jeder seiner Instinkte schrie diese Erkenntnis geradezu hinaus. Er durfte sie nicht verlieren. Eher würde er ihr ins Dunkel folgen. Wenn er sicher gewesen wäre, dass sie dann zusammen wären … doch das war er nicht. Der Tod und die Regeln, nach denen er vorging, waren für Bastien ein ebenso großes Mysterium wie für jeden anderen.
    Seine nächsten Worte kamen aus den tiefsten Winkeln seiner Seele.
    Ich habe so lange auf dich gewartet, flehte er. Willst du nicht bei mir bleiben?
    Jemand hielt Mariann, jemand mit einer starken, warmen Brust und einer tiefen männlichen Stimme. Ein anderer Mann antwortete, aber es war nur ein leises Murmeln über ihrem Kopf. Kiefernnadeln dämpften die Geräusche ihrer Schritte. Sie wurde durch den Wald getragen. Ein Feuer brannte in ihren Rippen und an einem Arm, und ihre Knochen knackten.
    Sie sind gebrochen, dachte sie, obwohl der Schmerz so weit entfernt war wie ein Traum.
    Mariann hatte nicht die Kraft, die Augen zu öffnen, aber sie versuchte, sich zu erinnern, ob sie das Rezeptbuch ihres Großvaters gerettet hatte und noch rechtzeitig zur Bäckerei gekommen war.
    In dem wüsten Durcheinander in ihrem Kopf sah sie jedoch immer wieder einen durch den Wald preschenden Wolf. Das Komische war, dass sie wusste, wer ihr Retter war. Sie konnte selbst nicht verstehen, warum sich das so gut anfühlte.
    »Es wird alles gut«, sagte Bastien Luce und drückte seine Lippen auf ihr Haar. »Deine Verletzungen verheilen schon.«
    Ihr Kopf lag an seiner Schulter, wo er kaum erschüttert wurde trotz Bastiens unermüdlicher Schritte. Sein Herzschlag war sehr langsam, spürte sie, sein Körper hatte jedoch nichts mehr von der Kälte, über die sie so erstaunt gewesen war. Vielleicht war er ja ein Yogi, der diese Dinge kontrollieren konnte – und schlief auf einem Bett aus Nägeln? Sie lächelte über diesen albernen Gedanken. Die Art, wie Bastien sie trug, ließ sie sich jedenfalls so sicher fühlen wie ein Kind.
    »Immer«, sagte er wie als Antwort auf ihre Gedanken. »Bei mir wirst du stets sicher sein.«
    Und da wusste sie, dass sie träumte. Niemand konnte immer sicher sein.
    Als sie erwachte, konnte Mariann sich beim besten Willen nicht vorstellen, wo sie war. Zu ihrem Erstaunen fühlte sie sich richtig gut und so erholt, als wäre sie in einem teuren Spa gewesen. Doch wo auch immer sie sich befand, das Zimmer, in dem sie geschlafen hatte, war vollkommen verdunkelt, und das Bett war definitiv nicht das ihre. Die Laken waren aus schwerer Seide und fühlten sich an wie sonnengewärmtes warmes Wasser an ihrer nackten Haut. Es war ein solch herrlich sinnliches Gefühl, dass sie versucht war, sich noch fester in sie einzurollen und sich wie eine Katze daran zu reiben.
    Doch stattdessen zwang sie sich, ruhig liegen zu bleiben, obwohl eine wohlige Erregung sie erfasste, die ihre Brustspitzen verhärtete und ein ungewohntes Prickeln durch ihren Bauch und ihre Knie sandte. Und während sie dort lag und lauschte, konnte sie sich des Eindrucks nicht erwehren, beobachtet zu werden.
    Was seltsamerweise das Erregendste von allem war.
    Das Zischen und Aufflammen eines Streichholzes bestätigte ihren Verdacht. Bastien Luce stand neben dem auf einem kleinen Podest liegenden Futon, nackt wie am Tag seiner Geburt und noch vollkommener als in ihren bewegten Träumen. Seine Haut war ein wenig heller als die Laken, von einem reinen, makellosen Elfenbeinton, und seine Augen waren wie aus der Karibischen See herausgeschnittene Juwelen. Sein glänzendes schwarzes Haar, das ihm bis weit über die breiten Schultern fiel, hatte einen rötlichen Schimmer im schwachen Licht der Streichholzflamme. Mariann schämte sich nun geradezu, ihn einen »hübschen Jungen« genannt zu haben. Bei diesem Licht, in dieser Nacht, war er ein umwerfend maskuliner, klassisch schöner Mann.
    Als wäre seine Erscheinung – und Anwesenheit – etwas ganz Natürliches, hielt er das Streichholz an eine Kerze und steckte sie in einen Halter an der Wand.
    Trotz ihrer Neugier auf ihre Umgebung konnte Mariann den Blick nicht lange von Bastien abwenden.
    Sie bemerkte, dass ihre Augen nicht so funktionierten, wie sie sollten. Farben, die sie nicht mehr gesehen hatte, seit einer ihrer

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