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Heißes Blut: Anthologie (German Edition)

Heißes Blut: Anthologie (German Edition)

Titel: Heißes Blut: Anthologie (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Angela Knight , Emma Holly , Christine Feehan , Maggie Shayne
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ich dachte. Aber vielleicht habe ich sie zu sehr bedrängt. Sie ist noch nicht sehr lange geschieden. Vielleicht habe ich ihre Einsamkeit ja ausgenutzt.«
    »Mon Dieu!« , rief Emile aus und fuhr sich mit der Hand durchs Haar. »Im Krieg und in der Liebe ist alles erlaubt, du Idiot. Was glaubst du, wie die Leute sich verlieben?«
    »Keine Ahnung«, sagte Bastien, erstaunt über Emiles Ausbruch. »Ich hatte es bis jetzt noch nie versucht.«
    »Pah. Du bist eine Schande für deine Landsmänner. Ich weiß nicht, warum ich überhaupt mit dir befreundet bleibe.«
    Diesmal wusste Bastien, dass Emile nur scherzte, und legte einen Arm um seine Schultern. »Du bleibst mein Freund, weil du mich liebst … fast so sehr, wie ich die schöne Mariann liebe.«
    »Oh, nein«, sagte Emile und schüttelte den Kopf. »Der Herr bewahre mich davor!«

4. Kapitel
    G egen zwei Uhr nachmittags, als Heathers tätowierter Freund die letzte Lieferung in seinen Van geladen hatte, war Mariann bereit, für heute Schluss zu machen.
    Heather und Eric hatten miteinander herumgealbert und einander über den Parkplatz gejagt wie kleine Kinder. Ihre Streiche hatten Mariann trotz ihrer Müdigkeit ein Lächeln entlockt. Sie war ihrer Arbeit wie auf Autopilot geschaltet nachgegangen, und nur Glück und Erfahrung hatten sie vor einer kulinarischen Katastrophe bewahrt. Ihre Gedanken waren einfach zu sehr mit Bastien beschäftigt gewesen.
    Ihr war, als könnte sie noch immer seine Hände auf ihrem Körper spüren und seinen Geschmack in ihrem Mund wahrnehmen. Sie konnte sich nur leider nicht entscheiden, ob es klug gewesen war, seinem Verführungsversuch nachzugeben. Er war rücksichtsvoll, ja sogar ausgesprochen liebenswert gewesen – und seit wann konnte eine Frau wie sie einen Mann wie diesen so verunsichern und befangen machen? Aber war es Instinkt, was sie veranlasst hatte, Bastien zu vertrauen, oder sollte sie das vielleicht besser sexueller Lust zuschreiben?
    Mariann zuckte mit den Schultern und winkte Harv, einem älteren Herrn, der nachmittags in ihrem Café bediente.
    Die Tische waren fast alle besetzt, und eine Familie mitgenommen aussehender Touristen drückte sich entzückt die Nasen an der Glasvitrine platt. Die ein wenig hinter ihrer Sippe stehende Mutter lächelte gestresst und sah aus, als könnte sie Marianns Erschöpfung nach dem langen Arbeitstag gut nachempfinden.
    »Nehmen Sie Zitronenbaiser«, riet Mariann ihr und erwiderte das Lächeln mit dem gleichen Verbundenheitsgefühl. »Das hat jede Menge Vitamine und recht wenig Kalorien.«
    Als die Frau lachte, wusste Mariann, dass sie ihr eine Freude gemacht hatte.
    »Das Eis verkauft sich gut«, rief Harv ihr zu. »Stelle besser noch eine Partie für morgen her!«
    »In Ordnung«, versprach Mariann, schon an der Tür.
    Draußen verflog ihre vorübergehende Fröhlichkeit jedoch. Mariann war so abgekämpft, dass sie kaum noch die Pedalen ihres Rades bewegen konnte. Zum Glück ging es auf dem Heimweg hauptsächlich bergab. Zu müde, um sich etwas zu kochen, begnügte Mariann sich mit einer aufgewärmten Dosensuppe, bevor sie aus ihren Kleidern schlüpfte und wie ein Stein ins Bett fiel.
    Zu ihrer Enttäuschung träumte sie nicht von Bastien, wurde dafür aber kurz nach zehn von einem völlig anderen Gedanken aufgeschreckt.
    »Mist!«, sagte sie zur Zimmerdecke. »So ein Mist!«
    Pirate Vic, der sich durch die Katzenklappe ins Haus geschlichen und auf Marianns Füßen zusammengerollt hatte, während sie geschlafen hatte, erkundigte sich höflich miauend nach dem Grund für ihre Verärgerung.
    Mariann hatte das Rezeptbuch ihres Großvaters in der Bäckerei gelassen, am selben Platz unter der Theke, wo Arabella es sie hatte herausnehmen sehen. Stöhnend schlug Mariann die Decken zurück und zog sich an, zu ärgerlich auf sich selbst, um lachen zu können über Vics Versuche, ihr die Socken zu stehlen. Sie zog sie an und strich ihm dann tröstend über den struppigen Kopf. Es wäre zu viel verlangt zu hoffen, dass das Tagebuch dort, wo sie es zurückgelassen hatte, sicher sein würde. Soweit Mariann wusste, hatte ihre frühere Partnerin noch immer einen Schlüssel zur Bäckerei.
    Wie oft hatte Mariann sich vorgenommen, das Schloss austauschen zu lassen? Aber andere Dinge waren ihr immer wichtiger erschienen, und dann, nach Monaten ohne Zwischenfälle, hatte sie es für kleinlich und nicht der Mühe wert gehalten. Am Ende hatte sie die ganze Idee sogar vergessen.
    Doch nun, da Arabellas neue

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