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Heißes Blut: Anthologie (German Edition)

Heißes Blut: Anthologie (German Edition)

Titel: Heißes Blut: Anthologie (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Angela Knight , Emma Holly , Christine Feehan , Maggie Shayne
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durchsuchte die Trümmer, die von dem Gebäude übrig geblieben sind. Es ist vollkommen eingestürzt. Hatte der Karpatianer etwas damit zu tun?«
    Juliette nickte. »Ich fand ihn dort, in einer Zelle angekettet, und habe ihn befreit. Er war in einem grauenhaften Zustand. Sie hatten ihn gefoltert.«
    Solange fluchte. »Ich schätze mal, das macht ihn mir sympathischer. Zumindest kann er sich vorstellen, was unsere Frauen durchmachen.«

9. Kapitel
    D ie Sonne verbrennt mir die Augen«, sagte Juliette und betastete mit den Fingerspitzen ihr Gesicht. »Sie tränen schon die ganze Zeit, und meine Haut fühlt sich an, als würde sie Blasen werfen.«
    »So ist es auch. Also verwandle dich, Juliette, und beeil dich, bevor du von Blasen übersät bist. Wir reden später über alles.« Solange maß sie erneut mit einem scharfen Blick. »Du kannst mir erzählen, was dieser Mann getan hat, wenn wir Jasmine befreit haben.«
    »Sag mir nur, ob der Jaguarmann, den du zum Labor gelockt hast, sich den Menschen genähert hat oder nicht«, bat Juliette, während auch sie ihre Kleider zusammenband und sie sich um den Hals hängte.
    »Das hat er. Er sprach kurz mit ihnen, ohne sie jedoch seinen Körper sehen zu lassen. Stell dir vor, er war imstande, sich zur Hälfte zu verwandeln! Er war halb Mensch, halb Jaguar. Ich kann das nicht. Keiner von uns ist dazu in der Lage.«
    »Und du stammst von der reinsten Blutlinie ab, von der wir wissen«, gab Juliette zu bedenken. »Mom bezeichnete dich einmal sogar als ›Prinzessin‹.«
    Solange verzog das Gesicht. »Irgendwie schätze ich mich deswegen nicht sehr glücklich. Ich würde nicht die Prinzessin der Jaguarmenschen sein wollen.« Sie sah sich um. »Bist du so weit? Wir müssen von hier verschwinden. Diese Männer haben Jasmine schon zu lange in ihrer Gewalt.« Sie verwandelte sich bereits, ihr Körper und ihr Gesicht überzogen sich schon mit Fell, und ihr Kinn verlängerte sich, um langen Fängen Platz zu machen.
    Juliette schloss die brennenden Augen und stellte eine Verbindung zu Riordan her. Sag mir, dass du in Sicherheit bist.
    Ich liege in der heilenden Erde. Lass mich dir bei der Verwandlung helfen. Er spürte, wie geschwächt sie war, wie müde und erschöpft, und musste das Bedürfnis unterdrücken, sie bei sich zu behalten. Denn größer noch als seine eigene Not war ihre. Juliette musste ihre Schwester finden, und das verstand er, auch wenn es ihm nicht gefiel.
    Juliette rief die große Katze in sich hervor und konzentrierte sich auf die Verlagerung von Muskeln und Knochen. In ihrem Bewusstsein spürte sie Riordan, der ihr Kraft und Energie vermittelte, obwohl er eigentlich keine zu erübrigen hatte. Ein Teil von ihr war den Tränen nahe, als sie seine Schmerzen mitempfand, und fürchtete die bevorstehende Trennung, aber sie musste ihre Schwester finden.
    Die Verwandlung vollzog sich schnell. Juliette berührte Solanges Schnauze mit der ihren, und gemeinsam drehten sie sich um und liefen auf leisen Pfoten tiefer in den Dschungel hinein. Mithilfe des hervorragenden Geruchssinns des Jaguars fanden sie fast augenblicklich Jasmines Spur und folgten ihr, so schnell sie konnten. Mit ihrer katzenhaften Geschmeidigkeit flitzten sie die Bäume hinauf und benutzten den Weg über das Gewirr der Äste hoch im Blätterdach, um schneller und vor allem unbemerkt voranzukommen.
    Vögel erhoben sich unter warnendem Gekreische in die Luft, aber da die beiden Jaguare sie nicht beachteten, ließen die Vögel sich nach einer Weile wieder in den Baumkronen nieder und ignorierten sie fortan. Der Wald war jedoch zum Leben erwacht, Insekten summten aufgeregt, Frösche quakten, und andere Tiere schrien sich Warnungen vor den großen Räubern zu.
    Juliette spürte den genauen Moment, in dem Riordan der höher steigenden Sonne erlag und sein Herz aufhörte zu schlagen. In einem tiefen Seufzer entwich der Atem ihrer Lunge, ihr Herz geriet ins Stolpern, und von jetzt auf gleich fühlte sie sich vollkommen allein – so mutterseelenallein und gramgebeugt, dass sie strauchelte und fast von dem Ast herunterstürzte. Blätter flogen in alle Richtungen, und Vögel stoben wieder kreischend auf. Im letzten Augenblick gelang es Juliette, die Krallen in die Rinde eines Baumes zu schlagen. Solange fuhr herum und fauchte warnend. Sie wollten schließlich nicht irgendwelche Jaguarmänner alarmieren, die vielleicht den Weg bewachten.
    Das dichte Blätterdach schützte vor der Sonne, und trotzdem spürte Juliette ihre

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