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Heißes Blut: Anthologie (German Edition)

Heißes Blut: Anthologie (German Edition)

Titel: Heißes Blut: Anthologie (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Angela Knight , Emma Holly , Christine Feehan , Maggie Shayne
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waren, war Jasmine ruhig und ausgeglichen und von unwiderstehlicher Liebenswürdigkeit.
    Juliette spürte, wie ein ungläubiger Schrei in ihr hochstieg, und konnte ihn gerade noch unterdrücken, als Solange von ihrem Weg abbog, um zu ihrem geheimen Versteck zu gelangen, wo sie Waffen und Proviant gelagert hatte. Wieder in menschlicher Gestalt, schlüpften sie in ihre Jeans und Hemden und schnallten sich mit der gleichen Unbefangenheit, mit der sie sich anzogen, Messer um.
    »Sie sind in der Nähe«, sagte Solange mit gedämpfter Stimme. »Ich spüre sie. Wir sind in ihrem Windschatten.« Sie trank Wasser aus einer der bei dem Proviant versteckten Flaschen. Es war brackig von der langen Lagerung, aber es löschte den Durst, und sie reichte die Flasche an Juliette weiter. »Fühlst du dich dem Kampf gewachsen? Er wird nicht leicht werden.«
    Sie sahen einander in die Augen, und Juliette nickte. »Wir werden es schaffen. Es gibt keine andere Möglichkeit.«
    Solange nahm die Wasserflasche wieder an sich. »Wir sind ihnen zahlenmäßig unterlegen, und sie sind stark, Juliette, unglaublich stark. Ich habe gehört, dass Karpatianer unvorstellbare Leistungen vollbringen können. Und das ist offenbar auch wahr, wenn dieser Riordan sich in Nebel auflösen kann, wenn er angegriffen wird. Glaubst du, er könnte uns helfen, sogar wenn er in der Erde ruht?«
    Juliette versuchte sofort, eine Verbindung zu ihm herzustellen. Sie hatte ohnehin immer wieder an seinen Geist gerührt, weil sie den Kontakt zu ihm brauchte. Die Tatsache, dass sie ihn nicht erreichen konnte, hatte ihren Kummer noch verschlimmert. Diesmal war ihr Ruf an ihn jedoch weitaus fordernder und dringlicher.
    Juliette? Seine Stimme war schwach und weit entfernt, aber sie war da und durchflutete ihr Herz und ihre Seele mit überwältigender Erleichterung.
    Um ihn ins Bild zu setzen, ließ sie die Ereignisse des Tages in Gedanken noch einmal Revue passieren. Riordan wurde sehr still, ja entzog sich ihr sogar. Zuvor jedoch ließ er sie den dunklen, unbändigen Zorn spüren, der in ihm hochkochte, brandgefährlich, unheilvoll und noch weitaus tödlicher als ihr eigener. Vielleicht hätte die Heftigkeit seiner Gefühle sie ängstigen sollen, doch tatsächlich beruhigte und tröstete es sie, dass er ihrer Schwester wegen zu solch starken Emotionen fähig war.
    Als Riordan es schaffte, seine Wut und Empörung unter Kontrolle zu bringen, suchte er von sich aus die Verbindung zu ihr, die jetzt auch schon viel stärker war. Diese Männer sind gefährlich, möglicherweise ist ihr Verhalten von dem Vampir geprägt, oder vielleicht sind sie auch eine Gruppe von Perversen, die sich zusammengeschlossen haben. Sie müssen aufgehalten werden, aber zwei Frauen haben keine Chance gegen eine derartige Übermacht, und das weißt du auch. Es wird deiner Schwester nicht helfen, wenn ihr tot seid.
    Uns bleibt nichts anderes übrig, als sie unverzüglich dort herauszuholen, Riordan. Wir können Jasmine nicht noch länger dieser Gewalt aussetzen. Bitte versteh, dass ich keine andere Wahl habe. Kannst du uns nicht helfen?
    Es sind noch zwei Stunden, bis die Sonne untergeht. Ich kann mich etwas früher erheben. Gib mir noch eine Stunde! Am liebsten hätte Riordan sich auf der Stelle aus der Erde hervorgekämpft, um zu Juliette zu gelangen, aber sein Körper war bleischwer und außerstande, sich zu rühren.
    Solange wird sie aufspüren, doch falls sie Jasmine Gewalt antun, können wir nicht tatenlos zusehen, wie sie sie missbrauchen. Das kannst du nicht von uns verlangen.
    Riordan fluchte leise. Ich hätte dich gleich umwandeln sollen, dann würdest du jetzt schon voll und ganz unter meinem Schutz stehen. Aber jetzt war es zu spät, seinen Fehler wiedergutzumachen. Er saß unter der Erde fest, und seine Seelengefährtin befand sich in tödlicher Gefahr. Riordan änderte die Taktik und spürte, wie Juliette sich ein wenig von ihm entfernte. Aber er wagte nicht, die Verbindung zu ihr zu verlieren. Zacarias, wach auf! Ich brauche deine Hilfe. Manolito, wir brauchen dich!
    Juliette hielt den Atem an und wartete. Sie wusste, wie mächtig Riordan war, und hatte auch schon die unglaublichen Fähigkeiten seines ältesten Bruders miterlebt. Hoffnung keimte in ihr auf.
    Manolito ist unterwegs zu den Karpaten, beantwortete Zacarias Riordans Ruf. Falls nötig, werde ich dich mit meiner Kraft versorgen. Aber warne die Frauen, dass auch du sterben wirst, falls deine Gefährtin fällt, und zwar so, dass sie

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