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Heißes Blut: Anthologie (German Edition)

Heißes Blut: Anthologie (German Edition)

Titel: Heißes Blut: Anthologie (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Angela Knight , Emma Holly , Christine Feehan , Maggie Shayne
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Strahlen selbst durch das dichte Fell bis auf die Haut. Ihre Augen tränten unaufhörlich und brannten im Licht. Doch nichts von alldem spielte eine Rolle, weder ihr Kummer noch ihre Beschwerden. Und auch die Trennung von ihrer anderen Hälfte nicht. Juliette konzentrierte sich voll und ganz auf ihre geliebte Schwester. Jasmine war alles, was jetzt für sie zählte.
    Am frühen Nachmittag wurde die Spur heißer. Der stechende Geruch der männlichen Jaguare war leichter zu verfolgen. Es waren vier, die durch den Urwald eilten, wie an ihren Spuren zu erkennen war, vier augenblicklich in Jaguargestalt und ein fünfter in menschlicher, der Jasmine trug.
    Trotz ihrer Entschlossenheit merkte Juliette, dass sie Mühe hatte, mit Solange Schritt zu halten. Ihr Körper verlangte sogar in Jaguargestalt nach Schlaf und wollte sich, was noch viel schlimmer war, wieder in ihre menschliche Gestalt zurückverwandeln. Sie hatte schon immer Schwierigkeiten damit gehabt, ihre Jaguargestalt für längere Zeitspannen beizubehalten. Es war ihr noch nie fast einen ganzen Tag gelungen, und jetzt war es ihr nahezu unmöglich weiterzulaufen.
    Doch plötzlich verhielt Solange abrupt den Schritt, und ihr ganzer Körper erstarrte. Juliette witterte den Geruch von Furcht, von Gewalt und sexuellem Missbrauch. Von heftigem Würgen und Brechreiz geschüttelt, verlor sie ihre Jaguargestalt und klammerte sich an einem Ast fest, um nicht abzustürzen. Auch Solange wechselte schnell zu ihrer menschlichen Gestalt und stützte und hielt Juliette, während diese sich erbrach.
    Einen Moment lang brüllte Juliette innerlich vor Auflehnung und Zorn, hämmerte in hilfloser Wut gegen die Baumrinde, bis ihre Fäuste wund und blutig waren, und weinte hemmungslos. »Sie hat sich gewehrt. Sie hat gekämpft, und ich war nicht hier, um ihr zu helfen. Wie konnten sie ihr so etwas antun?«
    Solange weinte still, der Zorn in ihr war tief, stark und gnadenlos. »Wir werden sie zurückholen, Juliette. Nimm dich zusammen! Du musst stark für sie sein. Was auch immer passiert ist, wir dürfen uns davon nicht behindern lassen. Sie wollten ihr Angst einjagen und sie sich gefügig machen. Das tun sie, um ihre Macht zu demonstrieren und Frauen ihrer Würde und Hoffnung zu berauben. Aber Jasmine weiß, dass wir kommen und nicht eher ruhen werden, bis wir sie zurückhaben oder tot sind.« Solange strich Juliette das Haar aus den Augen. »Ich sehe, dass die Sonne dir schadet und dass dein Körper Ruhe braucht, aber du bist nicht schwach geworden und hast nicht aufgegeben, egal, was es dich kostet. Jasmine weiß, wie wir sind. Sie wird sich darauf verlassen und durchhalten.«
    Juliette erlaubte ihrer Cousine, sie einen Moment in die Arme zu nehmen und zu trösten. Dann sagte sie: »Wir müssen uns beeilen, Solange. Sie dürfen ihr das nicht noch einmal antun.«
    Beide Frauen wollten nicht an ihre Mütter denken, aber das war unvermeidlich. »Kannst du die Jaguargestalt noch einmal annehmen?«, fragte Solange besorgt.
    Juliette nickte. »Ich weiß nicht, wie lange ich sie dann halten kann, aber ich werde mir die größte Mühe geben. Hast du irgendwelche Waffen in der Nähe versteckt?«
    »Etwa eine Meile von hier. Ich glaube, wir sind nicht weit entfernt von einem unserer geheimen Lager, wo wir Kleidung, Proviant, Trinkwasser, Medikamente und Messer finden werden. Und diese Mistkerle werden nicht mehr lange weitergehen. Sie werden müde sein und eine Rast einlegen wollen.«
    Juliette begann unverzüglich mit der Verwandlung. Es war leichter, nicht an Jasmine und das, was die Männer ihr angetan hatten, zu denken. Juliette wollte nicht die Blutflecken auf dem Boden und die Spuren des Kampfes sehen. Es schwächte sie nur. Die unstillbare Wut, die in ihr brodelte, musste zu ungebremstem Hass anschwellen, heiß und unversöhnlich.
    Sie quälte sich durch die nächsten Stunden und trieb ihren erschöpften, ausgelaugten Körper bis zum Äußersten. Ihre Augen tränten wieder unaufhörlich, doch diesmal war sie sich nicht sicher, ob es die Auswirkung der Sonne war oder der Schmerz, der in ihr tobte. An Solanges Haltung konnte sie erkennen, dass sie von den gleichen intensiven Empfindungen beherrscht war, von Wut und Kummer, die vielleicht nie wieder vergehen würden. Juliette versuchte, nicht an das Mädchen zu denken, das Jasmine gewesen war, mit ihrem sanften, liebenswerten Wesen und dem koboldhaften Lächeln. Während Solange und Juliette beide hitzig, impulsiv und leidenschaftlich

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