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Heißes Blut: Anthologie (German Edition)

Heißes Blut: Anthologie (German Edition)

Titel: Heißes Blut: Anthologie (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Angela Knight , Emma Holly , Christine Feehan , Maggie Shayne
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dunkles Tannengrün, das wunderbar mit der üppigen Vegetation um das Haus herum verschmolz.
    Der Wagen in der Einfahrt war ihr nicht unbekannt – es war der dunkelbraune Jeep, den sie an diesem Morgen beim Verlassen der Arztpraxis gesehen hatte. Mit zusammengezogenen Brauen vergewisserte sie sich, dass es dasselbe Kennzeichen war, und bemerkte auch den Aufkleber mit dem Arztzeichen am Fenster.
    »Wollten Sie zu mir?«, erklang eine tiefe Stimme hinter ihr.
    Sie erschreckte Jenny so sehr, dass sie fast aus der Haut fuhr, als sie sich umdrehte.
    Ohne auch nur den Anflug eines Lächelns im Gesicht stand der Arzt da und sah sie an. »Was tun Sie hier, Professor Rose?«
    Ärgerlich stieß sie den Atem aus, den sie angehalten hatte. »Mein Gott, haben Sie mich erschreckt!«
    »Tja, das kann passieren, wenn man sich beim Herumschnüffeln auf Privatbesitz erwischen lässt.«
    »Ich habe nicht herumgeschnüffelt! Ich war bei der Arbeit. Und was führt Sie überhaupt hier heraus? Ein Hausbesuch?«
    Langsam, ohne den Blick von ihren Augen abzuwenden, schüttelte er den Kopf. »Ich bin zum Mittagessen heimgekommen. Das tue ich hin und wieder.«
    Jenny befeuchtete die Lippen und versuchte, ihren rasenden Herzschlag zu beruhigen. »Sie … wohnen hier?«
    »Und Sie nicht. Also muss ich noch mal fragen, was sie hier auf meinem Grundstück suchen?«
    Er wirkte erstaunlich verstimmt für jemanden, der vorher so offensichtlich interessiert an ihr gewesen war. Jenny konnte ihre Enttäuschung nicht verbergen. »Hören Sie, ich wusste nicht, dass dies Privatbesitz ist. Hier stehen nirgendwo Schilder …«
    Er streckte nur wortlos eine Hand aus, und als sie in diese Richtung blickte, sah sie ein Betreten verboten -Schild an einem nahen Baum.
    »Okay, dann habe ich eben nicht auf Hinweisschilder geachtet, denn sonst hätte ich dieses bestimmt gesehen.«
    »Und was suchen Sie dann hier?«
    Jenny antwortete nicht.
    »Den loup garou? « Der beißende Sarkasmus, den er in das Wort legte, entging ihr nicht. »Sie erscheinen nur bei Nacht, Professor Rose. Aber man sollte meinen, eine Frau mit Ihren Fachkenntnissen wüsste das.«
    »Das behauptet die Legende, Doktor. Doch ich nehme nichts als gegeben hin, solange ich nicht den Beweis dafür gefunden habe.«
    Er nickte langsam. »Dann ist es also das, was Sie hier draußen suchen? Beweise?« Er verengte die Augen. »Oder hatten Sie gestern Nacht etwa hier … Ihre Begegnung?«
    »Nicht weit von hier«, erwiderte sie. »Da draußen auf der Straße.«
    »Verstehe.«
    Jenny holte tief Luft und seufzte dann. »Ich habe Sie ganz schön verärgert, was? Tut mir wirklich leid, dass ich einfach so hier eingedrungen bin, Doktor …« Sie durchforstete ihre Erinnerung nach seinem Familiennamen. Sie war sicher, ihn heute Morgen irgendwo gelesen oder gehört zu haben, aber …
    »La Roque«, sagte er.
    »Richtig. Doktor La Roque. Wissen Sie, normalerweise ist es nicht meine Art, auf fremder Leute Grundstücken herumzustiefeln. Das ist es wirklich nicht. Ich bitte immer um Erlaubnis, bevor ich Privatbesitz betrete. Und das Gleiche verlange ich auch von meinen Studenten. Ich war heute wohl nur so … übereifrig, dass ich meine eigenen Verhaltensregeln vergessen habe.«
    Er sah ihr prüfend ins Gesicht, als wöge er ihre Erklärung ab. Als er wieder sprach, sagte er das Letzte, was sie zu hören erwartet hatte. »Möchten Sie hereinkommen und mit mir zu Mittag essen?«
    Aus irgendeinem Grund dachte sie an Rotkäppchen und den bösen Wolf. Zumindest hat er nicht gesagt, dass er mich zum Mittagessen verspeisen will, dachte sie grimmig. Eigentlich wollte sie nur zu ihrem Gipsabdruck zurück, der inzwischen hart genug sein müsste, aber dieser La Roque lebte hier und könnte etwas gesehen oder gehört haben, vor allem, falls die Kreatur tatsächlich diese Gegend frequentierte. Jenny konnte sich die Gelegenheit, den Arzt auszuhorchen, nicht entgehen lassen, und hatte das Gefühl, dass er das wusste.
    Und nachdem er beschlossen hatte, ihre Entschuldigung zu akzeptieren, erschien nun auch wieder dieser Blick in seinen Augen. Dieser Ausdruck, der ihr Blut in Wallung brachte.
    »Sehr gern«, antwortete sie schließlich. »Es überrascht mich nur, dass Sie mich einladen.«
    »Das sollte es aber nicht. Oder haben Sie in meiner Praxis nicht bemerkt, dass ich Sie gern wiedersehen würde, solange Sie sich noch in der Stadt aufhalten?«
    Jenny befeuchtete sich nervös die Lippen. »Ich … ja, das habe ich gemerkt.«
    Er

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