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Heißes Blut: Anthologie (German Edition)

Heißes Blut: Anthologie (German Edition)

Titel: Heißes Blut: Anthologie (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Angela Knight , Emma Holly , Christine Feehan , Maggie Shayne
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nickte nur und ging an ihr vorbei, um zu der Lichtung voranzugehen, auf der das Blockhaus stand. Jenny bemerkte, dass die lange Einfahrt hinter dem Haus eine Biegung machte und von dort wahrscheinlich bis zur Straße weiterführte. Im Gehen ließ sie den Blick über den Boden gleiten und strengte ihre Augen an, um vielleicht noch weitere ungewöhnliche Spuren zu entdecken, doch die Erde hier war hart und trocken, kein guter Untergrund für Fußabdrücke.
    La Roque öffnete die dunkelgrüne Haustür und trat beiseite, um Jenny vorangehen zu lassen. Sie kam der unausgesprochenen Aufforderung nach, aber gleich hinter der Schwelle blieb sie stehen und sah sich in dem gemütlich eingerichteten Blockhaus um. Wohn- und Essbereich waren zu einem weitläufigen Raum verbunden, an dessen einem Ende sich ein steinerner Kamin befand. Der Raum war offen bis unter das spitze Dach, das von zahlreichen dicken Holzbalken getragen wurde. Die Hälfte des oberen Teils nahm eine Galerie ein, deren Boden das Dach der kleinen Küche bildete.
    »Das ist eine sehr schöne Blockhütte.«
    »Mir gefällt sie.«
    »Und Sie leben hier völlig abgeschieden und ungestört.«
    »Das ist es, was mir am besten daran gefällt.« Er ging in die Küche, öffnete den Kühlschrank und begann, Lebensmittel herauszunehmen. »Was halten Sie von einem Schinken-Sandwich? Wäre das okay für Sie?«
    »Ja, solange Sie den Schinken weglassen.«
    »Was?« Er drehte sich verwundert nach ihr um.
    »Ich bin Vegetarierin.«
    Sein anfängliches Erstaunen machte schließlich einem Lächeln Platz, das sein Gesicht erhellte und seinen Augen Glanz verlieh. »Das ist ja fast schon komisch«, bemerkte er. »Eine vegetarische Werwolf-Jägerin.«
    »Ich bin keine Jägerin, Doktor La …«
    »Nennen Sie mich Samuel und lassen Sie das Sie weg. Wir legen hier nicht viel Wert auf Förmlichkeiten.« Er nahm Tomate und Salat aus dem Kühlschrank, ein Stück Käse, ein Glas Feinschmeckermayonnaise und ein Päckchen dünn geschnittenen Schinken.
    »Samuel. Nennen deine Patienten dich auch so?«
    »Nur die, die ich fast verführe während einer Untersuchung«, erwiderte er leise.
    Sie warf ihm einen Blick zu. Seine Augen hatten sich verdunkelt. »Und gibt es viele solcher Patientinnen?«
    »Du warst die erste. Sollte ich mich für diese Ungezogenheit entschuldigen?«
    Ohne den Blick von seinen Augen abzuwenden, schüttelte Jenny den Kopf.
    »Das ist gut, denn wenn ich es täte, wäre es nicht ernst gemeint.«
    Jetzt musste sie doch den Blick abwenden, weil ihr so heiß wurde, und die Art und Weise, wie seine große, starke Hand die Tomate umfasste, sie innerlich erschauern ließ. »Und wie nennen dich denn nun deine Patienten?«, fragte sie, nur um die Anspannung zu lockern.
    »Meistens nennen sie mich Doc Rock. Das finden sie lustig.«
    »Aber du nicht?«
    Er zuckte mit den Schultern. »Nenn mich lieber Samuel!«
    »Okay, Samuel. Würdest du mir sagen, ob du gestern Nacht zu Hause warst?«
    Er bereitete zuerst ihr Sandwich zu, wozu er dicke Scheiben von einem knusprigen Brotlaib abschnitt und sie auf einen Pappteller legte, bevor er sie mit Mayonnaise bestrich und mit Tomatenscheiben, Salat und Käse belegte. »Um welche Zeit?«, fragte er, ohne auch nur aufzublicken.
    »Es muss gegen neun oder etwas später gewesen sein.«
    Er nickte, legte die obere Scheibe Brot auf das Sandwich, schnitt es quer durch und stellte den Teller beiseite, um mit seinem eigenen Sandwich zu beginnen. »Ist das die Uhrzeit, zu der du dem Werwolf begegnet bist?«
    »Das ist die Uhrzeit, zu der ich einer unbekannten Säugetierart begegnet bin. Was sie ist, muss erst noch festgestellt werden.«
    Er nickte langsam und schnitt sein belegtes Sandwich ebenfalls durch, um dann beide Teller zum Tisch zu bringen und darauf abzustellen. »Da habe ich fest geschlafen. Wofür es natürlich keine Zeugen gibt.«
    »Dann lebst du also allein?«, fragte sie.
    Er suchte ihren Blick, und sie sah einen kleinen Funken in seinen dunkelbraunen Augen aufglimmen. »Ja. Und du?«
    »Ja. Wenn ich zu Hause bin zumindest. Im Moment teile ich mir ein Haus mit drei Studenten und einem sehr von sich eingenommenen Professor der Zoologie.«
    »Du sprichst von dem Branson-Besitz, nicht wahr?«
    Jenny nickte.
    »Hast du dort schon irgendetwas … Interessantes gesehen?«
    Sie runzelte verwirrt die Stirn und sah ihm prüfend ins Gesicht. »Wie … was?«
    Er wandte sich ab, um Salat, Schinken und Käse wieder im Kühlschrank zu verstauen, und

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