Heißes Eis
ersten Augenblick viel zu geschockt, um überhaupt zu reagieren und gleichzeitig bringt mich das heftige Ziehen in meinem Inneren schier zum Wahnsinn. Ich kralle mich fest ins Sofa, um nicht sofort über Ben herzufallen. Der Mann im Film lässt die Finger einer Hand schlangenförmig über ihren Körper gleiten, bis er ihre Perle erreicht und sie kreisförmig stimuliert. Dann dringt er mit harten, festen Stößen in die Frau ein. Ich sehe hilfesuchend zu Ben, der mit der einen Hand die Fernbedienung umklammert, während die andere eine Faust bildet. Bei meinem Anblick schaltet er den Fernseher augenblicklich ab.
«Sorry, Sanne, das war eine komische Idee für das Dessert!», flüstert er gequält.
Mein Körper befindet sich im Ausnahmezustand. Vor meinem inneren Auge sehe ich mich mit Ben auf diesem Himmelbett, wie er sich zwischen meine Schenkel presst und tief in mich eindringt. Ich schlucke, um die Sprache wiederzufinden.
«Dafür kannst du doch nichts!»
Er sieht mir so tief in die Augen, dass mein Leib im Widerstreit der Gefühle anfängt zu zittern. Ich muss auf der Stelle weg hier, sonst geschieht noch ein Unglück.
«Ich bin ziemlich müde! Ich gehe besser ins Bett!»
Meine Stimme klingt heiser. Ich stehe hastig auf und laufe die Treppe hinauf. Morgen muss ich unbedingt fort von hier! Ich werde alleine herum reisen, bis Tom wieder da ist, denn ich spüre, dass ich Ben keinen Tag länger widerstehen kann und ich kann weder Tom als Verlobten noch Tine als beste Freundin so hintergehen. Ich putze mir die Zähne, aber bringe keine Energie mehr für eine Dusche auf. Ich schäle mich aus meiner Kleidung und schlüpfe in ein dünnes Negligee. Eigentlich ist es zu warm dafür, aber ich kann unmöglich halb nackt mit Ben in einem Zimmer schlafen. Ich lege mich dieses mal in das schmale Bett in der Ecke, weil wir ja vereinbart hatten, dass wir alle drei Nächte die Betten tauschen. Ich starre an die dunkle Zimmerdecke und beobachte die im Mondlicht tanzenden Schatten der Palmblätter.
'Ben!' , ist das letzte was ich denke, bevor ich einschlafe.
***
Als ich die Augen wieder öffne, ist es noch dunkel. Nur der Mond schickt sein bläuliches Licht durch die Balkontür. Das Doppelbett ist noch immer leer! Wo bleibt Ben nur? Will er jetzt die ganze Nacht wach bleiben?
Ich höre draußen ein Geräusch. Ich schäle mich langsam aus der Bettdecke und gehe mit nackten Füßen auf den Balkon hinaus, um nachzusehen, was das war. Da entdecke ich Ben auf einem Stuhl neben dem beleuchteten Pool. Er rauft sich wild die Haare. Dann starrt er bewegungslos aufs Wasser. In einer Hand hält er eine Flasche. Er setzt sie an und leert sie in großen Zügen. Jetzt stöhnt er laut auf. Er schleudert die Flasche frustriert gegen die nächste Wand des Bungalows, wo sie krachend zerschellt.
Ob ich der Grund für seinen Frust bin? In Bens Zustand macht es sicherlich keinen Sinn, mit ihm zu reden. Ich sehe noch, wie er auf die Terrassentür zu torkelt, dann gehe ich rasch wieder zurück und schlüpfe in mein Bett. Jemand schlurft die Treppe herauf und ein dunkler Schatten betritt das Schlafzimmer. Er reißt sich die Kleider vom Leib, schleudert sie wahllos in eine Ecke und kommt dann geradewegs auf mich zu. Ich zittere vor Anspannung. Was will er jetzt von mir? Ben lässt sich zu mir ins Bett sinken und fährt erschrocken zusammen, als er meinen Körper spürt.
«Sanne? Was machst du in meinem Bett?», lallt er mit schwerer Zunge.
«Ich dachte, wir tauschen jede dritte Nacht!», antworte ich erstickt.
Noch immer fühle ich Bens warmen Leib, der sich seitlich an meinen presst. Seine Alkoholfahne dringt in meine Nase. Eine Hand streichelt zärtlich über meinen Arm und bringt die feinen Härchen darauf zum Abstehen.
«Neiiiiinnn! Das war doch nur ein Schersss!», lallt Ben.
Seine Augen leuchten glasig im Mondlicht.
«Aber jetzt is es suuu spät, Sanne!»
Seine Finger streicheln vorsichtig durch meine Haare und eines seiner Beine streift über meines. Ich atme tief ein und aus. Wilde Hummeln tanzen ihren Hochzeitsflug in meinem Bauch. Ich bebe von Kopf bis Fuß.
«Du bist so wunderschön, Sanne!», flüstert Ben benebelt und ich fühle mich einfach unfähig, mich ihm zu entziehen. Ich liege auf dem Rücken, während Ben sich seitlich an mich schmiegt. Ein sanfter Kuss legt sich auf meinen Hals. Ein zweiter wandert hinter mein Ohr.
«Ich will dich lieben, Sanne! Bitte schlaf mit mir!», fleht er gequält.
«Du weißt, das
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