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Heißes Eisen

Heißes Eisen

Titel: Heißes Eisen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Glen Cook
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ja, in einer Meile Entfernung vielleicht. Aber ich widersprach nicht. Eine der ersten Lektionen, die ich im Umgang mit dem alten Knochensack gelernt hatte, war: Laß ihn bloß nicht von den guten alten Zeiten anfangen. »Giganten? Vielleicht. Aber wir sollen hier eine Strategie entwickeln.«
    In Anbetracht der Beteiligung von Prinz und Hauptmann Block würde diese Strategie mindestens ebenso politisch sein, wie sie darauf abzielte, TunFaire von einem Schwerverbrecher zu befreien.
    Der Tote Mann stimmte mir zu. Kormoran wird sich so unauffällig wie möglich benehmen, aber er kann sich nicht die ganze Zeit verstecken. Vielleicht schafft er es auch ohne Helfer, aber sein Bedürfnis danach zu töten, bricht in immer kleiner werdenden Abständen aus. In sechs Nächten, von heute an gerechnet, muß er wieder zuschlagen. Da nun Miss ... Altmontigo gerettet worden ist, muß er sein nächstes Opfer neu aussuchen. Vorausgesetzt, wir schaffen es, dafür zu sorgen, daß unsere beiden Weibchen im Verborgenen bleiben. Das war allein für mich bestimmt. Unsere hochrangigen Gäste brauchten nicht zu erfahren, daß wir noch jemand Besonderen versteckt hielten. Er muß auf die Jagd gehen. Auch wenn er es schafft, diesmal sein Opfer ohne Hilfe zu erwischen, muß er trotzdem Helfer rekrutieren. Er kann mit dem Morden nicht aufhören und er kann auch nicht den Todeszirkel stoppen, der immer enger wird, so daß er immer schneller töten muß.
    »Mann! Mann-o-Mann!« Das war Block. »Hat dieser ganze Mist auch eine Pointe?«
    Ja. Kormorans finanzielle Ressourcen können nicht unerschöpflich sein. Reagieren Sie auf seine Bemühungen, Helfer zu rekrutieren, mit dem Aussetzen einer erheblichen Belohnung auf seine Ergreifung.
    »Wer ist Miss Altmontigo?« fragte ich und bedauerte es im selben Moment. Ich fragte mich trotzdem, warum er vorher und nachher gezögert hatte. Wegen Block und dem Prinzen?
    Kandis für dich. Oder Mickey.
    Das war ein sehr beunruhigender Punkt. Die Altmontigos sind eine alte und geachtete Familie aus der fettesten Rahmschicht der Oberstadt. In was geriet ich da? Ich hatte einen königlichen Prinzen und eine tiefblaublütige Adlige gleichzeitig zu Gast? Ganz zu schweigen, daß ich auch noch einer Prinzessin der Unterwelt Unterschlupf gewährte.
    Und das bedeutete: Ich stand im Rampenlicht. Aber ich werde nicht gern von den Leuten in der ersten Reihe bemerkt. Die haben zuviel Macht.
    Der Streit ging unablässig weiter. Es wurde Morgen, und ich verabschiedete mich. Ich konnte zu dem Gespräch nichts beitragen und hörte auch nichts, was mich weiterbrachte. Meine Vorschläge wurden ignoriert. Also ließ ich die großen Mächte die Sache allein ausfechten. Wenn sie es vermasselten und wie Idioten dastanden, konnte ich mich bequem zurücklehnen und ihnen sagen, sie hätten besser gleich auf mich hören sollen.
    Am Fuß der Treppe blieb ich stehen. Belinda war da oben. Und Kandis auch. Dean schlief wieder auf der Couch im Gästezimmer.
    Das verdammte Kätzchen rieb sich an meinem Knöchel und schnurrte. Es versuchte, sich einzuschmeicheln. Ich hob es hoch. »Hör zu, Kleiner, gleich morgen früh wirst du eine wichtige Lektion lernen. Du kannst nicht nur süß sein und auf das gute Herz irgendwelcher Fremden hoffen. Du mußt dich der Straße stellen.«
    Die Katze schnurrte. Und jemand hämmerte an der Tür.
     

 
51. Kapitel
     
    Ich ließ mir Zeit und schlenderte zur Haustür. Dabei überlegte ich mir, ob ich keine Falltür in die Stufen einbauen könnte. Entweder es wurde ein geheimer Riegel umgelegt, wenn man vor der Tür stand, oder man stürzte in einen bodenlosen Abgrund.
    Es war eine tolle Idee, wenn auch leider nicht durchführbar. Die Alternative war, das Klopfen zu ignorieren. Nur kennen mich leider die meisten Leute, die zu mir wollen, und wissen, daß ich doch zur Tür stürme, wenn sie nur lange genug klopfen.
    Dieser kleine Alptraum war ein vernachlässigtes Subjekt, das Opfer einer allgemeinen Verschwörung namens Kläffer Amato. Genau was mir zu dieser nachtschlafenden Stunde gefehlt hatte. Gut, es war schon Morgen. Die Zeit mußte verflogen sein, als ich nicht hingesehen hatte.
    »Ich hab dich doch nicht geweckt?«
    »Mich? Nein. Ich war noch gar nicht im Bett. Ich wollte mich hinlegen. Es war ein widerlicher Tag einer ekligen Woche eines furchtbaren Monats.«
    »Wieder der Mädchenmörder? Ich hab gehört, es soll einen weiteren Mord gegeben haben.«
    »Hat sich das schon auf der Straße

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