Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Heißes Eisen

Heißes Eisen

Titel: Heißes Eisen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Glen Cook
Vom Netzwerk:
zufrieden?«
    »Ich denke schon.« Er hielt ein großes Glas hoch, das Morpheus und ich übersehen hatten. In einer kristallklaren Flüssigkeit schwamm ein menschliches Herz. »Meine Männer werden dieses Haus auseinandernehmen.«
    »Wissen Sie, wem es gehört?«
    »Allerdings. Es ist ein sehr sonderbarer Zufall. Trotzdem wird es keine Probleme geben. Der Prinz ist fest entschlossen, die Sache aufzuklären. Er wird einfach nur noch genervter sein, weil jemand soviel Chuzpe hatte. Vermutlich speit er Feuer.«
    Ich kicherte. »Sie dürfen sich gern die Federn an den Hut stecken, Hauptmann. Ich verzichte darauf, seinesgleichen ins Auge zu fallen. Sorgen Sie nur dafür, daß ich bezahlt werde. Dann sind Sie glücklich, ich bin glücklich und TunFaire auch, sobald die Nachricht durchsickert. Falls Sie jetzt nicht weiter auf meiner Hilfe bestehen, möchte ich gern meinen werten Hintern nach Hause schleppen und ihn auf Federn betten.«
    »Machen Sie nur«, sagte er geistesabwesend. »Und ... Garrett ...?«
    »Ja-ha?«
    »Danke. Sie werden Ihr Geld bekommen. Abgesehen davon schulde ich Ihnen einen großen Gefallen für dieses Wunder.«
    »Wie Sie meinen.« Ich machte mich aus dem Staub, solange mir Hauptmann Block noch wohlgesonnen war.
    Der Tote Mann führte immer noch Befragungen durch, als ich nach Hause kam. In seinem Zimmer waren Leute, und andere warteten in dem kleinen Gästezimmer. Dean schob Nachtschicht an der Tür. Ich bedachte ihn mit meinem böswilligsten Grinsen. »Jetzt weißt du endlich, wie es ist, zu unheiliger Stunde auf zu sein«, höhnte ich. Dann machte ich einen raschen Ausfall ins Wohnzimmer, um das weichfellige Wild zu überraschen, wurde aber nicht fündig. Dean beobachtete mich nervös, hielt aber den Mund.
    Auch gut, dachte ich, während ich nach oben schlurfte. Gleich morgen früh wollte ich mit ihm ein ernstes Gespräch über diese Katze führen.
     

 
21. Kapitel
     
    Doch am nächsten Morgen sprach ich keineswegs als erstes mit Dean über Katzen. Er weckte mich zu einer völlig indiskutablen Stunde lange vor Mittag. »Ihro Gnaden erwarten Euch in seinem Gemach. Ich bringe Euer Frühstück dorthin.«
    Ich stöhnte und drehte mich auf die andere Seite.
    Dean hielt sich nicht lange mit der üblichen Routine auf. Das hätte mich warnen sollen. Aber es war Morgen. Wer denkt morgens schon? Ich grummelte irgendwelche schlechtgelaunten Dankbarkeitsbezeugungen Richtung Himmel und vergrub mich ins Kissen.
    Da überfielen mich die Insekten.
    Jedenfalls fühlte es sich nach Kakerlakenbissen an. Ich fing an, um mich zu schlagen und zu fluchen wie ein Rohrspatz und suchte nach ihnen, fand aber nichts. Aber trotzdem kribbelte es weiter.
    Wie gesagt: Es war Morgen. Ich brauchte eine Weile, bis ich dahinterkam. Der alte Dean hatte mein Bett gar nicht mit Ungeziefer gespickt, sondern der Tote Mann scheuchte mich auf seine unwiderstehliche Art hoch.
    Immer noch fluchend und um mich schlagend bewegte ich mich aus dem Bett. Ein Teil meines auf Sparflamme köchelnden Verstandes registrierte einen bis dahin unerwarteten Aspekt an meinem Partner. Der Kerl verfolgte seine Verbündeten genauso unnachgiebig wie seine ärgsten Feinde.
    Obwohl meine Augen nur notdürftig geöffnet waren und meine Beine bei jedem Schritt protestierten, schaffte ich es, ohne größere Katastrophe die Treppe hinunterzusteigen. Ich stolperte ins Zimmer des Toten Mannes, ließ mich auf meinen Stuhl fallen und sah mich schwach nach irgendwas um, womit ich Feuer machen konnte, falls mich die Lust danach überkam.
    Schönen guten Morgen, Garrett. Niemand würde vermuten, daß seine Art der Kommunikation so viele Nuancen im Ausdruck ermöglicht, aber er schaffte es, so fröhlich zu klingen wie eine Muschel, die keine Ahnung hat, daß sie nur eingefettet wird, weil sie gleich in einer Fischsuppe landet. Ich bin sehr froh, daß du die Zeit erübrigen konntest, mir Gesellschaft zu leisten.
    Die Gefühle, die ich ausdrückte, waren weniger gesellschaftsfähig. »Was zum Teufel faselst du da? Warum hast du mich hierher gezerrt? Die Sonne ist noch nicht mal aufgegangen!« Was nicht ganz der Wahrheit entsprach. Irgendwo da oben über den Regenwolken war sicher eine Sonne, die schon seit Stunden schien. Sie war einfach für meinen Geschmack noch nicht lange genug aufgegangen.
    Ich konnte meine Neugier nicht länger bezwingen. Die Herren von der Stadtwache kamen heute morgen vorbei, um ihre Schulden zu zahlen und ihren Respekt zu bezeugen. Sie waren

Weitere Kostenlose Bücher