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Heißes Eisen

Heißes Eisen

Titel: Heißes Eisen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Glen Cook
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glotzte. Als ich mich zu Amato umdrehte, sah ich nur noch, wie sich die Haustür hinter ihm schloß.
    »Ga, Ga, Gaga!« sagte ich und wiederholte das Bannzeichen. »Was sollte das denn?«
    »Was wollte Amato hier?« fragte Block.
    »Der Tote Mann und er sind gute Kumpel. Sie hocken zusammen und erfinden Geschichten über die heimlichen Herrscher. Es ist verblüffend, wie gut sie miteinander klarkommen. Und Ihre Geschichte? Woher kennen Sie Kläffer?«
    In Blocks Wange zuckte ein Muskel. Er wirkte einen Augenblick verlegen. »Infolge meiner Arbeit als Büttel der heimlichen Manipulateure, der Puppenspieler, die an den Fäden der Marionetten von Richtern und Bonzen ziehen, war ich gezwungen, Mr. Amatos Freiheit einzuschränken.«
    Ich lachte. »Sie haben ihn verhaftet?«
    »Nicht verhaftet, Garrett. Selbst wenn er es behauptet.
    Ich habe ihn nur aufgefordert, mit einem Mann zu reden, der von seinem Gerede genervt war. Es wäre alles glattgelaufen, wenn er seinen Mund nur fünf Minuten hätte halten können. Aber er konnte der Versuchung nicht widerstehen, sich vor dem besten Auditorium darzustellen, das er je hatte. Eins kam zum anderen. Ich mußte ihn aufgrund einer formellen Verwarnung wegen Beleidigung vor einen Friedensrichter bringen. Selbst da konnte er nicht die Klappe halten. Richter Donner hat keinen Sinn für Humor und fand Kläffer Amato keineswegs amüsant. Je mehr der aufgebrummt bekam, desto weiter riß er seine Klappe auf. Zum Schluß war Donner richtig gereizt und verpaßte Amato eine Strafe von fünfundfünfzig Tagen wegen Mißachtung des Gerichts. Und das alles ist nur die Schuld von diesem räudigen Kläffer. Als wir ihn ins Al-Khar brachten, hätten Sie ihn mal hören sollen! Verdammt, wenn er wenigstens da seinen Mund gehalten hätte, wäre ich vielleicht versucht gewesen, ihn laufen zu lassen. Aber dann hat er sich auch noch mit mir angelegt!«
    »Das ist allerdings eine vollkommen andere Schilderung der Ereignisse«, stellte ich fest. »Obwohl ich zugeben muß, daß sie so anders nun auch wieder nicht ist. Er sagte nur, daß es seine Schuld gewesen wäre.«
    Block lachte grimmig. »Ich wünschte, unsere Rebellen wären alle so harmlos.«
    »Wie?«
    »Einer der Gründe, warum der Prinz so ernsthaft wurde, ist seine Überzeugung, daß wir kurz vor einer Rebellion stehen. So drückt er es jedenfalls aus, wenn die Krone ihre Absicht nicht ausführen kann, ihren Gesellschaftsvertrag mit dem Volk von Karenta zu erfüllen. Es ist ganz offenbar, daß wir uns in einer Periode wachsender Instabilität befinden. Das erste Anzeichen dafür ist das Auftauchen von Bürgerwehren.«
    »Die gab es in manchen Vierteln schon vorher.«
    »Das weiß ich. Er glaubt aber, daß sie stärker werden und sich politisch ausrichten. Und zwar sehr schnell, falls Glanz Großmond das Glück treu bleibt. Jedesmal, wenn er uns zu Narren macht, müssen immer mehr Männer in den Cantard, ihn zu zähmen. Je mehr dorthin gehen, desto weniger können hier den Frieden sichern.
    Der Prinz glaubt, daß die Bürgerwehren sich vielleicht zusammenschließen und eine Art Paramilitärische Organisation bilden. Und daß dann verschiedene Gruppen, die andere Meinungen haben, sich gegenseitig die Köpfe einschlagen könnten.«
    »Verstehe. Irgendwann könnte dann jemand auf die Idee kommen, sich der Leute zu entledigen, die jetzt noch die Zügel in der Hand halten.«
    »Die Krone endet vielleicht als eine unter vielen Straßenbanden.«
    Junge, Junge, dazu wollte ich mich lieber jeden Kommentars enthalten.
    Im allgemeinen sind wir Karentiner unpolitischer Pöbel. Wir wollen nur unsere Ruhe haben, umgehen die Steuer, so gut es geht, zahlen allerdings etwas als Schutzgeld. Wenn man hier und da ein bißchen bezahlt, holt sich das Finanzamt nicht alles. Soweit ich es beurteilen kann, ist diese Haltung dem Staat gegenüber bei allen Bürgern verbreitet, sofern sie keine Diebe im Staatsdienst sind, selbstverständlich.
    »Ich müßte mir vielleicht diesen Prinzen mal genauer ansehen«, sagte ich. Wenn er wirklich glaubt, daß die Krone mehr ist als eine Presse, mit der man Geld aus den Bürgern preßt, das man anschließend den privilegierten Klassen in den Rachen wirft.« Meine Bemerkungen waren zu verächtlich. Block konnte nicht verstehen, daß ich nur zynisch und sarkastisch war statt aufrührerisch. Er warf mir einen giftigen Blick zu.
    »Vielleicht sollte ich mehr auf die Fabel über Kläffer und seine große Klappe achten.«
    »Vielleicht

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