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Heisses Gold im Silbersee - Duell im Morgengrauen - Schüsse aus der Rosenhecke

Heisses Gold im Silbersee - Duell im Morgengrauen - Schüsse aus der Rosenhecke

Titel: Heisses Gold im Silbersee - Duell im Morgengrauen - Schüsse aus der Rosenhecke Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stefan Wolf
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dem
Buggy stand jetzt ein kleiner VW.
    Tim ließ
sich runter.
    „Ich
glaube, wir kommen gerade noch rechtzeitig. Duttweiler verteilt Anweisungen an
Libri und noch einen. Wenn wir Glück haben, schlagen sie heute nacht zu.
Natürlich werden sie mit dem Kleinlaster losheizen, weil sie das Holz nicht
unterm Arm tragen können. Das ist gut.“
    „Was ist
daran gut?“ fragte Klößchen. „Mit meiner Tretmühle hole ich nicht mal ein Moped
ein. Und...“
    „Wir
verfolgen sie nicht. Wir fahren mit. Auf der Ladefläche des Lasters sind wir
sicher. Unter der Plane ist es außerdem trocken. Los, Leute, aber leise!“
    Klößchen
wäre sicherlich verunglückt, hätte er übers Tor klettern müssen.
    Deshalb
probierte Tim, ob das Tor verriegelt war.
    Es ließ
sich öffnen — und knarrte fast gar nicht.
    „Wir
sollten die Mützen überziehen“, sagte Karl.
    Sie
vermummten sich.
    „Wer uns
jetzt sieht“, Klößchens Stimme drang dumpf durch die Wolle, „dem schlackern
sicherlich die Knie.“
    „Uns darf
niemand sehen.“
    Sie
huschten auf den Hof.
    Im Büro
standen Libri und Bleichgesicht auf.
    Tim hatte
kaum Zeit, den Torflügel zu schließen.
    Sie rannten
zum Laster.
    Hinten war
er offen. Die Ladeklappe hing herab, die Plane hing lose.
    Tim flankte
hinauf, streckte Klößchen die Hand hin und zerrte seinen dicken Freund über die
Kante.
    Klößchens
Knie schlugen ans Holz. Selbst durch die Wolle war sein Zischen zu hören. Aber
er befand sich an Bord und rollte nach hinten.
    Karl
schaffte es allein.
    Tim hielt
die Plane fest. Sie flatterte wie vom Sturm gepeitscht.
    Die
Ladefläche war leer. Hierher drang kein Lichtschimmer.
    Beim Haus
wurde eine Tür geöffnet.
    „Also dann
— gut Holz!“ Duttweiler lachte mit fettiger Stimme.
    „Wäre ich
abergläubisch, hätte ich Schiß“, erwiderte eine rauhe Stimme. Sicherlich
gehörte sie nicht dem Bleichgesicht, sondern Libri. „Denn man stört nicht die
Ruhe der Toten.“
    „Kannst
dich ja bei ihnen entschuldigen“, meinte Duttweiler. „Also, macht’s gut,
Jungs.“
    Die Tür
wurde geschlossen. Schritte näherten sich.
    „Ruhe der
Toten“, sagte eine pappige Stimme, „ist doch Pfaffengewäsch. In den Särgen sind
nur noch Knochen. Aber die Bretter! Die Bohlen! Das Holz! Alt, alt, alt! Und
voller Würmer! Das richtige Material, mit dem ich mein Genie als Kunsttischler
entfalten kann.“
    Die Antwort
war ein unverständliches Knurren.
    Tim spürte
einen seiner Freunde neben sich und stieß ihn an.
    Hast du’s
gehört, bedeutete das. Das ist der Möbelfälscher, der Kunsttischler. Särge
wollen sie diesmal klauen. Weil das Holz alt, alt, alt und voller Würmer ist.
Kann ja heiter werden. Aber wir liegen richtig, nämlich auf der heißen Spur.
    Die beiden
waren jetzt am Wagen.
    „Guck mal
nach“, sagte der Kunsttischler, „ob hinten alles leer ist.“
    Tim hielt
den Atem an.
    „Habe ich
schon“, knurrte Libri. „Ist leer.“
    Sie stiegen
ein. Der Motor wurde angelassen. Der Auspuff hustete zweimal, als hätte er
entzündete Bronchien. Dann setzte der Wagen zurück, manövrierte und rollte zum
Tor. Dort hielt er mit laufendem Motor. Der Beifahrer stieg aus und öffnete die
Torflügel.
    Nach drei
Minuten Fahrt hielten sie in einer beleuchteten Straße.
    Abermals
stieg der Beifahrer aus — und kam nach hinten.
    Tim wußte,
weshalb.
    Die
Ladeklappe trug ihren Namen zu Recht, klapperte nämlich wie das Hinterteil
einer Klapperschlange.
    Wenn er jetzt
unter die Plane, also reinguckt, dachte Tim, sind wir entdeckt. Dann muß ich
ihn aufs Pflaster strecken - und alles war für die Katz.
    Er erhielt
einen Rippenstoß.
    Klößchen
hatte erfaßt, wie bedrohlich sich die Situation zuspitzte, und signalisierte
das.
    Karl, der
sich links an die Pritschenwand preßte, zog die Beine an.
    Ruuummms! —
wurde die Klappe hochgeschlagen und erst links, dann rechts festgehakt.
    Wieder
flatterte die Plane.
    Aber der
Beifahrer hatte keine Neugier entwickelt.
    Tim atmete
auf. Abermals wurde er von Klößchen geknufft. Karl streckte die Beine wieder
aus. Der Wagen fuhr an.
    Eine
Viertelstunde später rumpelte er über Schlaglöcher. Die Lichter wurden
spärlicher. Es ging stadtauswärts.
    Tim beugte
sich zu seinen Freunden.
    „Altholz
von Särgen“, flüsterte er. „Bin gespannt, auf welchem Friedhof wir landen.
Jedenfalls können wir uns gratulieren. Unser Verdacht war richtig. Wichtig ist,
daß wir feststellen, wo der Kunsttischler seine Werkstatt hat. Mal sehen,

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