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Heisses Gold im Silbersee - Duell im Morgengrauen - Schüsse aus der Rosenhecke

Heisses Gold im Silbersee - Duell im Morgengrauen - Schüsse aus der Rosenhecke

Titel: Heisses Gold im Silbersee - Duell im Morgengrauen - Schüsse aus der Rosenhecke Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stefan Wolf
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Taschenlampe und hatten das Licht zu Boden gerichtet.
    „Ich weiß,
wo wir sind“, sagte Karl. „Hinter Reutendorf in Richtung... und dann ab... ja!
Das muß zu Schloß Kottenhofen gehören. Mein Vater war hier mal eingeladen. Da
durfte ich mit. Ist Privatbesitz und irre groß. Es war Stammsitz der Grafen von
Kottenhofen. Der derzeitige Nachfahre lebt allerdings meistens in der Stadt. Er
ist Steuerberater.“
    „Gibt’s
hier Särge?“ fragte Tim und sprang hinab.
    „Keine
Ahnung. Du meinst... Doch! Klar! Die Edelleute haben ihren Privatfriedhof. Aber
keine herkömmlichen Gräber, sondern eine Gruft.“
    „Was ist da
der Unterschied?“ erkundigte sich Klößchen.
    „Eine
Gruft“, erklärte Karl, „ist ein Grabgewölbe, in dem mehrere Särge Platz haben.
Man kann über eine Treppe hinab- und hineinsteigen. Gitter oder Tür am Anfang
der Treppe verwehren Unbefugten den Zutritt. Und unbefugt ist eigentlich jeder,
der nicht zu den Hinterbliebenen gehört.“
    „Ganz
besonders unbefugt“, sagte Tim, „sind Typen wie Libri und der Kunsttischler.
Wir wissen, was sie vorhaben, überzeugen wir uns!“
    Sie
pirschten los.
    Tim führte.
Es war nicht einfach. Aber seine Augen hatten sich an die Dunkelheit gewöhnt.
    Weit voraus
bewegte sich das Licht.
    Sie
näherten sich.
    Tim hob die
Hand, als Zeichen, nun ganz besonders leise zu sein.
    Das war der
Moment, da Klößchen von einem Wollfussel seiner Bankräuber-Mütze in der Nase
gekitzelt wurde.
    „Haaa...
tschiii...“ platzte sein Niesen in die schaurige Regennacht.

    Tim
erstarrte. Karl schubste Klößchen. Der hielt sich sofort die Nase zu, um
weitere Explosionen zu verhindern — aber geschehen, war geschehen.
    Hatten ihn
die Ganoven gehört?
    Das Licht
bewegte sich nicht mehr. Es war auf ein graues Portal gerichtet, das von
Lebensbäumen flankiert wurde.
    Tim schlich
näher.

13. Gefangen in der Gruft
     
    Norbert
Wurm, der Kunsttischler, war etwas zurückgeblieben, um einem Bedürfnis
nachzukommen — das sich bei jedermann einstellt als Folge reichlichen Trinkens.
    Er zerrte
gerade am Reißverschluß, der sich verklemmt hatte, als ihn Klößchens Niesen
fast umwehte.
    Zu Tode
erschrocken kauerte sich Wurm hinter einen Busch. Er gewahrte die drei. Ihre
Vermummung entsetzte ihn.
    Auf Händen
und Füßen krabbelte er weg. Er schlug einen Bogen und rannte zu Libritschek.
    Der hatte
die Gruft gefunden. Mit der Taschenlampe leuchtete er den Eingang an.
    Eine
Gittertür verschloß ihn. Das Eisen war rostig, aber sehr stabil. Allerdings
funktionierte das Türschloß nicht mehr. Eine Stahlkette mit Vorhängeschloß
übernahm dessen Aufgabe.
    „Du!“
hauchte Wurm. „Da ist wer. Hinter uns. Drei vermummte Gestalten. Könnte sein,
es sind Jugendliche. Allerdings ist der eine ziemlich groß. Ob die vom Schloß
sind?“
    Libritschek
knipste das Licht aus.
    „Glaube ich
nicht“, entgegnete er ebenso leise. „Sind wahrscheinlich Burschen aus
Reutendorf, die hier klauen wollen. Oder sie wildern. Verdammt! Die müssen wir
uns vom Hals schaffen. Wir stellen ihnen eine Falle. Dann merken wir sofort, ob
sie uns verfolgen oder ob sie nur zufällig den gleichen Weg haben. Nimm die
Lampe, Norbert! Leuchte auf den Boden und geh auf und ab, als ob du was
Verlorenes suchst. Nicht hier — dort bei den Büschen. Wenn du mich schnalzen
hörst, schaltest du die Lampe aus und rennst hinter die Gruft. Dann kauerst du
dich hin und tust keinen Mucks.“
    „Was hast
du vor?“
    „Zunächst
knacke ich das Vorhängeschloß. Das geht ruckzuck mit meinen Einbruchshaken. Los
jetzt!“
     
    Tim stand
hinter dem Stamm einer Buche.
    Fünf
Schritte entfernt tappte einer der beiden Ganoven hin und her. Der Strahl der
Taschenlampe glitt über den Boden.
    Hatte er
was verloren? Vielleicht seine Visitenkarte?
    Tim
vermeinte, den Kunsttischler zu erkennen. Er atmete schnaufend, und der
Lichtstrahl zitterte etwas.
    Libritschek
beschäftigte sich am Eingang der Gruft. Dort klirrte Metall.
    Tim hörte
einen schnalzenden Laut. Die Taschenlampe erlosch, und der Kunsttischler
schwirrte ab — hastig.
    Jetzt war
es so dunkel zwischen den drei Buchen, die hier im Dreieck standen, daß Tim
nichts ausmachen konnte.
    Er zog sich
ein paar Schritte zurück. Karl und Klößchen warteten.
    „Sie haben
die Gruft geöffnet“, flüsterte er. „Wir gehen näher. Bleibt dicht hinter mir.
Wenn ich die Hand hebe, heißt das: Halt!“
    Er schlug
einen Bogen nach rechts. Zwei Minuten danach standen die Jungs vor der

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