Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Heisses Gold im Silbersee - Duell im Morgengrauen - Schüsse aus der Rosenhecke

Heisses Gold im Silbersee - Duell im Morgengrauen - Schüsse aus der Rosenhecke

Titel: Heisses Gold im Silbersee - Duell im Morgengrauen - Schüsse aus der Rosenhecke Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stefan Wolf
Vom Netzwerk:
er... Moment mal! Leute, wir machen
kehrt. Vielleicht irre ich mich. Aber wir sollten Old Yat mal befragen.“
    Als sie
dort ankamen, zog der alte Kämpe gerade die Jalousien hoch.
    Er erkannte
Tim sofort an der Stimme und freute sich. Karl und Klößchen wurden ihm
vorgestellt.
    „Wir sahen
eben einen ziemlich lädierten Ganoven“, sagte Tim. „Der konnte sich kaum auf
den Beinen halten. Wissen Sie was davon, Old Yat?“
    Der Alte
lachte. „Na, und ob. Der war hier. Ich dachte erst, es sei ein Raubüberfall.
Aber es ging um was anderes. Der Kerl muß drüben bei der Kirche was angestellt
haben. Er bemerkte mich, als ich am Fenster stand, und glaubte, ich hätte ihn
beobachtet. Daß das leider nicht mehr möglich ist, merkte er zwar. Aber
inzwischen kannte ich ja seine Stimme. Unter allen Umständen wollte er mir eine
Abreibung verpassen, damit ich stillschweige. Er wollte sich auch meine
Haushälterin vornehmen, die gleich kommen muß. Dachte wohl: Wenn ich’s ihr erzähle,
tratscht sie weiter. Naja, ich habe das Licht gelöscht. Unser Duell fand im
Dunkeln statt. Dreimal habe ich ihn zu Boden geschmettert. In den höchsten
Tönen hat er gejault. Dann ist er leider getürmt. Ich habe ihn nicht mehr
erwischt. Sonst hätte ich ihn zusammengeschnürt und der Polizei übergeben.“
    Die drei
Freunde liefen zur Kirche hinüber und entdeckten die Katastrophe.
    Old Yat
verständigte die Polizei.
    Die Namen
der beiden Holzdiebe wurden von den Jungs allerdings nicht preisgegeben. Zum
einen fehlte der endgültige Beweis. Zum andern wollten sie selbst machen, was
noch zu machen war.
    Deshalb
fuhren sie mit dem nächsten Bus zur Stadt zurück.
    Während der
Fahrt beratschlagten sie.
    „Leider“,
sagte Tim, „wissen wir nicht, wo dieser Kunsttischler seine Werkstatt hat.
Wüßten wir’s, wäre alles einfach. Daß uns Libritschek bei der Gruft erkannt
hat, halte ich für unmöglich. Dank unserer Bankräuber-Mützen waren wir
unkenntlich. Jetzt müssen wir uns in Geduld fassen und bereit sein zur
Knochenarbeit. Damit meine ich: ermüdendes Beschatten. Hilft nichts. Es muß
sein. Wir lassen Duttweilers Geschäft nicht aus den Augen. Sobald der
Kunsttischler oder Libritschek auftauchen, folgen wir ihnen. Irgendwann führt
der Weg zur Werkstatt des Möbelfälschers. Bis es soweit ist, vergessen wir
unsere Müdigkeit. Und du, Willi, vergißt deinen Hunger. Gebongt?“

16. Der letzte Trick
     
    Am späten
Vormittag trafen sich Klöring, alias Heinrich von Ebbül, und Libritschek in dem
Büro hinter Duttweilers Geschäft. Klöring war glänzend aufgelegt, was man von
Libri nicht behaupten konnte. Sämtliche Knochen schmerzten ihm. Außerdem
demütigte es ihn, einem alten Mann, der noch dazu blind war, zu unterliegen.
Trotzdem war Libritschek bereit, Klöring bei dessen Coup zu helfen.
    Zusammen
gingen sie zur Stadthalle, die nicht weit entfernt war von ,Unter den Bögen’.
    Der
Antiquitätenhändler Fensippe war heute an seinem Stand. Doris Müller ging ihm
zur Hand. Die chinesische Schale hing an ihrem Platz.
    Kurz nach
elf Uhr näherte sich Klöring in Libritscheks Begleitung. Der Holzdieb hatte
sich umgezogen, trug jetzt Trenchcoat und Filzhut. Er hatte erwogen, sich eine
Shagpfeife in den Mundwinkel zu hängen, aber dann darauf verzichtet.
    „Tag, Herr
Fensippe“, sagte Klöring. „Das ist Kommissar Kamm vom Einbruchs-Dezernat.“
    Libritschek
nickte Fensippe und Doris zu.
    Klöring
deutete auf die Schale.
    „Das ist
sie.“
    Der
angebliche Kommissar betrachtete sie. „Gibt es mehrere davon?“
    „Einige,
die ähnlich sind“, nickte Klöring, alias Ebbül. „Jede für sich ist einmalig.“
    „Unter
allen Umständen hätten Sie uns von dem Verlust verständigen müssen, Herr von
Ebbül. Daß jetzt der Zufall hilft, damit war nicht zu rechnen.“
    Klöring
nickte und wandte sich an Fensippe und Doris. „Den entscheidenden Hinweis
erhielt ich gestern von Rudolf Hagert. Er hat die Schale von einem gewissen
Delbing gekauft, einem Hamburger. Ich verständigte Kommissar Kamm und…“
    „...meine
Hamburger Kollegen nahmen sich Delbing vor“, ergänzte der. „Er hat gestanden.
Als Hehler kaufte er die Schale von den Dieben. Anklage wurde inzwischen
erhoben.“ Er zog einen Quittungsblock aus der Brusttasche. „Bis zum Prozeß muß
ich die Schale als Beweisstück beschlagnahmen.“
    Fensippe
stöhnte. „16 000 Mark habe ich dafür bezahlt. Muß ich die in den Kamin
schreiben?“
    Kamm-Libritschek
hob die Achseln.

Weitere Kostenlose Bücher