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Heisses Gold im Silbersee - Duell im Morgengrauen - Schüsse aus der Rosenhecke

Heisses Gold im Silbersee - Duell im Morgengrauen - Schüsse aus der Rosenhecke

Titel: Heisses Gold im Silbersee - Duell im Morgengrauen - Schüsse aus der Rosenhecke Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stefan Wolf
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hatte.
    Noch 41
Patronen besaß er dafür. Theoretisch benötigte er nur drei — um endlich durch
Erbschaft reich und unabhängig zu werden.
    Vor
anderthalb Jahren hatte er die Waffe von einem Ganoven gekauft, aber nicht
hier, sondern in seiner Heimatstadt, wo er bis dato gewohnt hatte.
    Mindestens
20 Probeschüsse, dachte er, hätte ich noch machen sollen. Na ja, dann muß es
nachher auch so gehen. Hauptsache, ich zittere nicht.
    Was er
plante, war Mord. Aber das kümmerte ihn nicht. Er hatte nie Achtung empfunden
vor dem Leben anderer. Er
hatte sich seine eigene Lebensanschauung gebastelt, die darauf hinauslief, daß
der Zweck die Mittel heilige. Überall auf der Welt wurde tagtäglich umgebracht,
getötet, gemordet. Was zählte da sein armseliger Beitrag? Zwei Menschen wollte
er auslöschen. Und nicht der Schatten eines Verdachtes würde auf ihn fallen.
Dafür sorgte er mit seinem teuflischen Plan. Was er sich ausgedacht hatte, war
der Gipfel an Verworfenheit.
    Sein
Tourenrad stand bereit. Es lehnte an der Wand neben der Kellertür.
    Er
überprüfte die Pistole. Sie war geladen und schußfertig. Er verstaute sie in
der Tennistasche, die er auf dem Gepäckträger festmachte.
    Als er ins
Parterre hinaufstieg, schrillte das Telefon.
    Sein Onkel,
Heinz Weyer, konnte das noch nicht sein. Der hielt sich an die vereinbarten
Zeiten.
    Dennoch —
Nante wollte auch jetzt seine Trickkiste ausprobieren. Daß sie perfekt
funktionierte, davon hing alles ab.
    Er nahm den
Hörer ab, meldete sich und war bemüht, seine Stimme zu verändern. Er sprach
metallischer.
    Ohne den
Anrufer zu Wort kommen zu lassen, sagte er: „Hier Weyer-Printen, Moment bitte!
Ich habe was auf der Herdplatte. Bin gleich wieder da.“
    „Ich bin’s,
Nante. Der Christian.“
    Christian
Müller, aha! Ein Kumpel, der sich als Einbrecher dumm und dämlich verdiente.
Aber nur, weil er eine Braut hatte, die ihm selbstlos dabei half.
    Nante
reagierte nicht. Christian war der richtige Typ für die Generalprobe. Wenn der
nichts merkte, dann lief die Kiste wie auf Rädern.
    Nante legte
den Hörer neben das Telefon.
    Sprechfunkgeräte
— drei insgesamt — warteten in der Schublade, griffbereit.
    Er hatte
lange gesucht, bis er geeignete fand.
    Diese
amerikanischen XT-Geräte stellten Technik in höchster Perfektion dar.
    Kaum daß
sie die Stimme verzerrten — nur etwas metallischer wurde sie.
    Ein Gerät
war auf SPRECHEN geschaltet. Vorsichtig lehnte er es über die Sprechmuschel.
    Das andere
— auf HÖREN eingestellt — fand seinen Platz auf der Hörmuschel.
    Nante ließ
die Terrassentür offen und lief in den verwilderten Garten hinaus, der das
kleine Haus umgab.
    Die Luft
war jetzt zum Schneiden dick, die Schwüle fühlte sich klebrig an.
    Mit dem
dritten Gerät stellte er sich unter den Fliederstrauch.
    „Hallo,
Christian! Da bin ich wieder. Wie geht’s?“

    Er
schaltete auf HÖREN. Klar und deutlich vernahm er Christian Müllers Stimme.
    „Gut
geht’s, alte Kopflaus, und dir? Studierst du noch immer den Mist?“
    „Ist kein
Mist, du Sülzauge. Ich werde Theaterwissenschaftler.“
    „Ist so ‘ne
Art Hungerkünstler, wie?“
    „Aus Geld
mache ich mir nichts. Bin geistig ausgerichtet, wie du weißt.“
    Christian
lachte. „Wollte nur mal hören, ob aus der Sache was wird?“
    „Was meinst
du?“
    „Na, du
sagtest mal, dein reicher Onkel, der Gelähmte, suche eine Putze. Will ja nicht
deine Verwandtschaft beklauen, jedenfalls nicht allzu sehr — aber du sagtest
auch, daß dir dieser Polizeibulle auf den Wecker fällt. Da dachte ich, wenn du
ihm meine Jutta als Putze vermittelst, kann ich ‘nen Coup landen; und von dem,
was die Sore (Beute) bringt, kriegste was ab.“
    „Kann ja
mal fragen.“
    Er mußte
aufpassen, daß er das ständige Hin- und Herschalten zwischen SPRECHEN und HÖREN
nicht versäumte.
    Aber die
Verständigung war so gut, als stände er beim Telefon und hätte den Hörer am
Ohr.
    Die
XT-Geräte reichten weit. Auf drei Kilometer Entfernung könne man sich
unterhalten, wurde garantiert.
    Nun, die
Entfernung von hier bis zur Villa Weyer betrug nur knapp 1000 Meter. Es würde
keine Probleme geben.
    Er
wechselte noch ein paar belanglose Worte mit seinem gaunerhaften Kumpel, dann
beendeten sie das Gespräch, und Nante ging ins Haus zurück.
    Er sah zur
Uhr. Es war fünf nach halb vier.
    Behalt die
Nerven! dachte er. Keine halbe Stunde mehr - und es kommt darauf an!

6. Nachforschung
     
    Schuß und
Shit! dachte Tim. Wo finde ich sie

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