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Heißes Versprechen

Titel: Heißes Versprechen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Amanda Quick
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erstatten.«
    »Beide sind außer Haus, vermutlich in einem von Herrn Hunts Clubs. Berichten Sie mir, was Sie heute Abend gesehen haben.«
    Er maß sie misstrauisch. »Und was ist mit meiner Bezahlung?«
    »Ich werde sicherstellen, dass Sie sie bekommen.«
    Während er darüber nachdachte, kräuselte er die Nase. Dann hatte er sich entschieden. »Hab gesehen, wie Glenthorpe mit einem Mann zusammen eine Kutsche bestieg. Glenthorpe war sturzbetrunken, doch der andere war nüchtern. Hab gehört, wie er Glenthorpe sagte, er würde ihn nach Hause bringen. Aber dann hab ich gehört, wie er dem Kutscher sagte, er solle sie zur Crooktree Lane fahren.«
    »Wo ist das?«
    »In der Nähe des Flusses, nicht weit vom südlichsten Eingang der Vergnüngungspavillons entfernt. Ich beobachte Glenthorpe jetzt schon seit zwei Tagen und kann Ihnen versichern, dass er dort nicht zu Hause ist.«
    Latimer trat in die Tür und zwängte sich in seine Jacke. »Was ist los, gnädige Frau?«
    Madeline wandte sich um. »Haben Sie uns eine Kutsche besorgt?«
    »Schon, aber weshalb so eilig?«
    »Wir müssen versuchen, Herrn Hunt in einem seiner Clubs ausfindig zu machen. Dann müssen wir sofort in die Crooktree Lane fahren. Dorthin ist Glenthorpe von einem Mann gebracht worden, der vielleicht der ...« Sie hielt sich gerade noch zurück, das Wort Mörder auszusprechen. Sie wollte den Kurzen Hans nicht erschrecken, obwohl sie stark bezweifelte, dass dieses Straßenkind noch irgendetwas würde in Angst versetzen können. »Er ist dort von einem Mann hingefahren worden, der möglicherweise recht gefährlich ist.«
    Der Kurze Hans rollte mit den Augen. »Sie spielt auf den Gentleman an, den sie neulich aus dem Wasser gezogen haben. Zachary hat mir davon erzählt.« Er nahm sich noch ein Brötchen und biss herzhaft hinein.
    »Herr Hunt erwähnte bereits, etwas in dieser Richtung könne geschehen«, erläuterte Madeline. »Er meinte, das würde ihm die Möglichkeit bieten, den Schurken zu schnappen. Doch wir müssen ihn informieren.« Sie wandte sich dem Kurzen Hans zu. »Bis zu unserer Rückkehr können Sie hier bei Nellie bleiben.«
    »Um mich brauchen Sie sich keine Sorgen zu machen«, erwiderte der Kurze Hans und nahm sich noch ein Brötchen. »Ich gehe nirgendwo hin, ehe ich nicht meinen Lohn bekommen habe.«
    Artemas warf sich sein Cape über und eilte zur Kutsche. Es war nicht das erste Mal, dass Madeline ihn aus seinem Club geholt hatte, dachte er. Allmählich wurde es ihr zur Gewohnheit.
    Er öffnete die Tür und stieg ein, während Zachary sich zu Latimer auf den Kutschbock schwang. Die Kutsche, mit der Madeline nach St.James gekommen war, verschwand im Nebel. Der Kutscher musste sich nach einem neuen Fahrgast umsehen.
    »Artemas.« Madeline blickte ihn an, als er sich ihr gegenüber setzte. »Gottlob haben wir Sie so schnell ausfindig machen können.«
    »Was ist los?«, erkundigte er sich, als sich die Kutsche in Bewegung setzte.
    »Der Kurze Hans sah Glenthorpe mit einem Gentleman Weggehen, ganz wie Sie es vorausgesagt hatten. Ihr Fahrziel war Crooktree Lane. Wie man mir sagte, ist das eine ausgesprochen zwielichtige Gegend unten am Fluss.«
    »Sie gehört sicherlich nicht zu den beliebtesten Gegenden der Stadt«, räumte er ein, während er die recht belebten Straßen durch das Fenster hindurch beobachtete.
    »Günstigerweise liegt die Gegend auch noch sehr dicht am südlichen Eingang der Vergnügungspavillons.«
    »Günstigerweise?«
    »Nahe genug, um einen Mann, nachdem man ihn erschossen hat, dorthin zu schleppen. Es würde mich nicht überraschen, wenn Oswynn ebenfalls in der Crooktree Lane ermordet wurde, bevor man seine Leiche im Geisterhaus abgelegt hat.«
    »Erst Oswynn und nun Glenthorpe. Das verstehe ich nicht, Artemas. Warum macht der Schurke das? Man kann sich gar keinen Reim darauf machen.«
    Von ihrer Bemerkung überrascht, blickte er sie im Dunkeln an. »Begreifen Sie denn nicht? Er hat es sich in den Kopf gesetzt, mich aus dieser Sache auszubooten. Offenbar beginne ich für ihn ein ärgerliches Hindernis zu werden.«
    »Aber wie soll der Tod Ihrer Feinde Sie ihm aus dem Weg schaffen?«
    »Nachdem ein voreilig ausgeführter Versuch, mich zu beseitigen, fehlgeschlagen ist, hat er offenbar die Schlussfolgerung gezogen, dass eine Konfrontation mit mir zu gefährlich ist. Also geht er jetzt das Problem von einer anderen Seite an.«
    »Wie meinen Sie das?«
    »Meiner Meinung nach war Oswynns Tod als eine Warnung gedacht. Doch

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