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Heißes Versprechen

Titel: Heißes Versprechen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Amanda Quick
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heute Nacht versucht unser Gespenst offenbar eine etwas unmittelbarere Bedrohung. Vielleicht glaubt er, wenn er die Vergnügungspavillons in einen Mordskandal verwickeln kann, es ihm damit gelingt, meine Aufmerksamkeit abzulenken.«
    »Ja, natürlich. Für Ihr Geschäft könnte es sich als ruinös erweisen, wenn die Leute erfahren, dass in einem Ihrer Gärten eine Leiche gefunden wurde.«
    »Möglich. Oder auch nicht«, erwiderte Artemas grimmig und belustigt zugleich. »Meiner Erfahrung zufolge lassen sich die Menschen von den seltsamsten Attraktionen gefangen nehmen. Über die Anziehungskraft eines Vergnügungsgartens, in dem ein oder zwei Morde stattgefunden haben, lässt es sich nur mutmaßen.«
    »Was für eine schaurige Vorstellung. Doch über Geschmack lässt sich nicht streiten, nicht wahr?«
    »Vermutlich ist die Schädigung meiner Geschäfte für ihn gänzlich zweitrangig.«
    »Was sonst könnte er bezwecken wollen?«
    Artemas zögerte, doch dann entschied er sich, ihr den Rest auch noch zu erzählen. »Möglicherweise ist sein eigentliches Ziel, mich in dieser Morde zu verstricken.«
    »Sie?« Ihre Augen weiteten sich. »Großer Gott, Artemas, glauben Sie wirklich, wenn eine Leiche auf dem Grundstück der Vergnügungspavillons gefunden wird, dass Sie als Eigentümer als möglicher Mörder in Erwägung gezogen werden? Das ist doch eher unwahrscheinlich.«
    »So unwahrscheinlich nun auch wieder nicht, wenn man bedenkt, dass der Tote als mein Erzfeind bekannt ist und ich in einen Plan verwickelt war, um ihn finanziell zu ruinieren«, entgegnete er ruhig.
    »Jetzt begreife ich, was Sie sagen wollen.« Ein Schauer lief ihr über den Rücken. »Dieser Schurke kennt offenbar Ihre tiefsten Geheimnisse. Es scheint tatsächlich, als ob er durch Mauern gehen kann.«
    »Er versucht, mich aus dem Weg zu schaffen, um an Sie heranzukommen«, fuhr Artemas fort. »Offenbar glaubt er, Sie seien im Besitz des Schlüssels.«
    Dank Latimers Geschick mit den Zügeln und Zacharys Ortskenntnis der weniger angesehenen Gegenden kamen sie zügig voran. Zwei Straßen vor den verschlossenen Toren des Südtors befahl Artemas Latimer, die Kutsche anzuhalten.
    »Weswegen halten wir hier?«, wollte Madeline wissen.
    »Um gegen alle Eventualitäten gewappnet zu sein.«
    Er stieß die Tür auf und sprang auf die Straße. »Hört gut
    zu, Freunde. Latimer, Sie und Madeline bleiben bei der Kutsche. Finden Sie einen Ort, von dem aus Sie unbemerkt das Südtor beobachten können.«
    Madeline steckte den Kopf aus dem Fenster. »Warum müssen wir hier bleiben?«
    »Im Falle, dass Zachary und ich zu spät kommen, um den Mord an Glenthorpe zu verhindern, wird der Schurke die Leiche vermutlich durch dieses Tor in den Vergnügungsgarten bringen wollen.«
    »Verstehe.« Madeline fingerte in ihrer Handtasche und zog eine kleine Pistole hervor. »Latimer und ich sollen den Schurken also aufhalten, falls er Ihnen und Zachary entwischt.«
    »Nein, Sie werden nicht versuchen, ihn aufzuhalten.« Artemas trat sehr dicht an das Fenster heran. »Hören Sie mir sehr gut zu, gnädige Frau. Latimer und Sie sollen beobachten, welche Richtung er nach Betreten des Gartens einschlägt. Unternehmen Sie jedoch keinerlei Versuch, ihn abzufangen. Ist das klar?«
    »Aber Artemas ...«
    »Der Mann ist gefährlich, Madeline. Sie werden weder Ihren noch Latimers Kopf riskieren. Beobachten Sie lediglich, welche Richtung er einschlägt, weiter nichts.«
    »Und was werden Zachary und Sie tun?«
    »Wir werden den Mistkerl einfangen, ehe er mir noch weitere Gefallen erweist.« Er blickte Zachary an. »Sind Sie so weit?«
    »Jawohl, Sir.« Aufregung und Entschlossenheit schwangen in seiner Stimme mit, als er vom Kutschbock heruntersprang.
    Madeline lehnte sich aus der Kutsche. »Artemas, Zachary und Sie müssen mir versprechen, sehr, sehr vorsichtig zu sein.«
    »Natürlich«, erwiderte er.
    Als er sich abwandte, lächelte er in sich hinein. Keiner von beiden hatte die spontane Liebeserklärung ihrerseits vom gestrigen Abend nochmals erwähnt. Er hatte den Eindruck gewonnen, dass sie vorzugeben wünschte, sie wäre gar nicht geschehen. Für den Moment war er gewillt, diese Scharade mitzuspielen. Sicherlich brauchte sie Zeit, um sich an die Vorstellung, ihn zu lieben, zu gewöhnen. Zweifelsohne hatte es ihr einen heftigen Schock versetzt. Sie konnte nicht wissen, wie sehr es ihm zu Herzen gegangen war.
    Er trat neben Zachary. »Gehen wir.«
    Artemas führte sie einen Weg hinunter,

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