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Heißes Versprechen

Titel: Heißes Versprechen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Amanda Quick
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hätte die Situation ausgenutzt.«
    »Aber nichts dergleichen haben Sie getan, Sir.« Sie stieß die Gabel in den Kuchen. »Es ist ja nun nicht so, dass ich ein Mädchen frisch von der Schulbank bin. In den Augen der Welt hat sich nichts ...«
    Er brachte sie mit einer Handbewegung zum Schweigen. »Ich wäre Ihnen sehr verbunden, wenn Sie es nicht aussprechen würden. Am heutigen Tage habe ich diese Worte bereits zu häufig zu Ohren bekommen.«
    »Aber sie entsprechen doch ganz und gar der Wahrheit, wie Sie als auch ich sehr wohl wissen. Nichts hat sich geändert. «
    Seine Augen glitzerten unergründlich. »Sie dürfen natürlich für sich selbst sprechen, gnädige Frau. Doch nehmen Sie sich nicht heraus, dasselbe für mich zu tun.«
    Sie warf ihm einen ungeduldigen Blick zu. »Sie machen sich über mich lustig, Sir.«
    »Nein, Madeline, ich mache mich nicht über Sie lustig.« Er verzehrte noch eine Ecke des Kuchens. »Für mich haben sich die Dinge verändert.«
    »Gütiger Himmel.« Sie riss die Augen auf. »Sie fühlen sich von Schuldgefühlen belastet, nicht wahr? Sie fühlen sich Ihrer Ehre verpflichtet, weil Sie herausgefunden haben, dass ich noch Jungfrau war. Ich versichere Ihnen, Sir, Sie müssen sich deswegen keinerlei Gedanken machen.«
    »Es ist nicht an Ihnen, mir die feineren Aspekte meines Ehrempfindens darzulegen.«
    »Verdammt auch, Sir, wenn Sie auch nur daran denken, etwas so Verrücktes zu tun, wie mir die Ehe anzutragen nur wegen dieses... dieses Vorkommnisses auf dem Sofa, sollten Sie es sofort vergessen.« Entsetzt stellte sie fest, dass ihre Stimme schrill wie die eines Waschweibes geworden war, doch konnte sie sich nicht zurückhalten. »Ich war bereits einmal verheiratet, weil ein Mann mich zu seinen eigenen Zwecken hat benutzen wollen. Ganz sicher aber werde ich nicht ein zweites Mal aus diesem Grunde in die Ehe einwilligen.«
    Sehr langsam legte er die Gabel ab und sah sie mit gefährlich funkelnden Augen an. »Glauben Sie denn, dass eine Ehe mit mir Ihrer ersten Ehe in irgendeiner Weise ähnlich wäre? Dass ein Vanza-Ehemann ist wie der andere? Ist es das, was Sie befürchten?«
    Sie hätte alles darum gegeben, sich jetzt in Luft auflösen zu können. Stattdessen jedoch errötete sie tief, denn ihr wurde bewusst, dass er sie missverstanden hatte. »Lieber Himmel, natürlich nicht. Zwischen Ihnen und Renwick Deverid-ge bestehen keinerlei Ähnlichkeiten. Das wollte ich nicht damit angedeutet haben, und ich denke, das wissen Sie auch.«
    »Was ist es dann genau, was Sie haben sagen wollen, gnädige Frau?«
    Sie umklammerte die Gabel und rammte sie erneut in den Kuchen. »Ich will damit sagen, dass ich nicht die Absicht habe, die Ehe einzugehen, nur damit Sie irgendeinen lächerlichen Ehrenkodex einhalten können.«
    »Sie erachten Ehre also nicht als einen stimmigen Grund für die Ehe?«
    »Unter bestimmten Umständen ist sie sicherlich ein ausreichender Grund«, erwiderte sie brüsk. »Doch nicht in unserem Fall. Selbst wenn ich mich wiederholen sollte, so hat sich nichts ...«
    »Wenn Sie es aussprechen, kann ich für meine Handlungen nicht verantwortlich gemacht werden.«
    Sie knurrte unwillig.
    Sein Ton wurde nachgiebiger. »Vielleicht sollten wir ganz einfach das Thema wechseln. Erzählen Sie mir doch von dem Traum, der Sie heute Nacht aus dem Schlaf geschreckt hat.«
    Ein Schauer fuhr ihr über den Rücken. Über den ständig wiederkehrenden Albtraum wollte sie wirklich nicht sprechen. Andererseits bot es ihr eine Alternative zum noch verstörenderen Thema einer Hochzeit.
    »Ein- oder zweimal habe ich versucht, ihn Bernice zu erzählen, doch bin ich zu der Erkenntnis gelangt, dass das Reden darüber ihn nur umso lebendiger werden lässt«, sagte sie unentschlossen.
    »Wie lange leiden Sie bereits unter solchen Träumen?«
    Sie zögerte, doch schien es ihr nicht abträglich, ihm ein Teil der Wahrheit zu erzählen. »Seit kurz nach dem Tod meines Vaters.«
    »Verstehe. Kommt Ihr Vater in dem Traum vor?« Die Frage überraschte sie. »Nein, es ist mein ...« »Ihr Ehemann«, beendete er den Satz an ihrer Stelle.
    »Ja.«
    »Diesen Traum also hatten Sie während des vergangenen Jahres häufig. Hat er denn mit der Zeit an Eindringlichkeit
    verloren?«
    Sie legte die Gabel ab und blickte ihm über den Tisch hinweg in die Augen. »Nein.«
    »Was also riskieren Sie, wenn Sie ihn mir beschreiben?«
    »Weshalb wollen Sie die Einzelheiten eines besonders unangenehmen Albtraums

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