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Heißes Versprechen

Titel: Heißes Versprechen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Amanda Quick
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erfahren?«
    »Weil wir ein Geheimnis zu entlarven versuchen. Ihr Traum könnte ein paar Hinweise enthalten.«
    Sie musterte ihn verblüfft. »Ich sehe nicht, wie das möglich sein könnte.«
    »Träume vermitteln häufig Botschaften«, erwiderte er ruhig. »Vielleicht können wir von Ihrem Traum etwas lernen. Schließlich suchen wir nach einem Mann, der als Geist Renwick Deveridges in Erscheinung tritt. Und Renwick Deveridge, wie Sie mir sagen, kommt in Ihrem Traum vor. Es mag sich lohnen, einige der Details genau zu hinterfragen.«
    Sie zögerte erneut. »Mir ist bewusst, dass die Lehre des Vanza Träume für sehr wichtig hält, doch meiner Meinung nach kann man die Dinge, die in Träumen geschehen, nicht wirklich erklären.«
    Er zuckte mit den Schultern. »Versuchen Sie nichts zu erklären, beschreiben Sie es lediglich. Gehen Sie mit mir durch den Traum, so wie Sie ihn immer träumen.«
    Sie schob den Kuchen beiseite und verschränkte die Arme auf dem Tisch. Gab es irgendwelche versteckten Hinweise in ihren Albträumen? Es stimmte, dass sie ihre Träume niemals genau untersucht hatte. Sie hatte sie lediglich vergessen und sich nicht in allen schrecklichen Einzelheiten an sie erinnern wollen.
    »Es beginnt immer am selben Ort. Ich stehe gebückt vor der Tür eines Schlafzimmers. Ich bin mir bewusst, dass es im Haus brennt. Ich weiß, dass ich in die Kammer gelangen muss, doch ist die Tür verschlossen. Ich habe keinen Schlüssel, also versuche ich es mit einer Haarnadel.«
    »Fahren Sie fort«, ermutigte er sie leise.
    Sie atmete tief durch. »Ich sehe Renwicks Leiche auf dem Teppich. Der Schlüssel für das Schlafzimmer liegt neben ihm. Ich hebe den Schlüssel auf und versuche, damit die Tür zu öffnen. Doch der Schlüssel ist nass und entgleitet meinen Fingern.«
    »Warum ist der Schlüssel nass?«
    Sie sah zu ihm auf. »Er ist mit Blut verschmiert.«
    Einen Moment schwieg er, doch blieben seine Augen auf sie gerichtet. »Fahren Sie fort.«
    »Jedes Mal, wenn ich den Schlüssel in das Schloss zu stecken versuche, höre ich Renwick lachen.«
    »Lieber Himmel.«
    »Es ist ... sehr beunruhigend. Der Schlüssel entgleitet meiner Hand. Ich drehe mich zu Renwick um, doch er ist nach wie vor mausetot. Ich bücke mich, hebe den Schlüssel auf und versuche erneut, die Tür aufzuschließen.«
    »Endet damit der Traum?«
    »Ja, und es ist immer dasselbe.« Sie war sich bewusst, dass dies bei ihrem letzten Albtraum nicht zutraf. Renwicks tote Finger hatten sich nach dem Schlüssel ausgestreckt. Das war neu.
    »Erzählen Sie mir alles, was Sie in dem Flur sehen können.« Artemas schob seinen Teller von sich und streckte seine Hände über den Tisch, um ihre damit zu umfassen. »Jede Kleinigkeit.«
    »Wie gesagt, ich sehe Renwicks Leiche.«
    »Welche Kleidung trägt er?«
    Sie runzelte die Stirn. »Ich kann mich nicht entsinnen ...
    nein, warten Sie, an einige Dinge kann ich mich erinnern. Er trägt ein weißes, blutverschmiertes Hemd. Hosen. Stiefel. Das Hemd muss wohl teilweise aufgeknöpft sein, denn ich erinnere mich an die Tätowierung der Blume des Vanza auf seiner Brust.«
    »Was können Sie sonst noch sehen?«
    Sie zwang sich, die Szenen ihres Traums noch einmal durchzugehen. »Seinen Spazierstock. Er liegt neben ihm auf dem Boden. Mir fällt sein goldener Knauf auf.«
    »Trägt er eine Weste oder eine Krawatte?«
    »Nein.«
    »Weder Mantel, Hut noch Krawatte, und doch trägt er einen Spazierstock.«
    »Er war ihm wichtig, weil er ein Geschenk seines Vaters
    war.«
    »Ja«, meinte Artemas nachdenklich. »Sehen Sie irgendwelche Möbel im Flur?«
    »Möbel?«
    »Einen Tisch, einen Stuhl oder einen Kerzenhalter vielleicht? Wandkerzen?«
    Warum nur wollte er diese Art von Details erfahren, fragte sie sich. »Es steht ein kleiner Tisch dort, auf dem ein silberner Kerzenleuchter steht, den mir Bernice an meinem Hochzeitstag geschenkt hat.«
    »Interessant. Sehen Sie irgendwelche ...« Plötzlich brach er ab, denn es klopfte laut an der Küchentür.
    Madeline zuckte bei dem unerwarteten Geräusch zusammen und wandte sich der verschlossenen Tür zu.
    »Eine Milchmagd oder ein Fischverkäufer«, meinte Artemas freundlich.
    »Dafür ist es zu früh«, flüsterte sie. »Die Sonne geht noch lange nicht auf.«
    »Ein Eindringling, der sowohl dem Wachmann als auch dem Hund entwischt ist, wird sich wohl kaum die Mühe machen zu klopfen.« Artemas stand auf und ging zur Tür. Die Hand am Schloss, hielt er inne. »Wer ist

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