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Heißes Versprechen

Titel: Heißes Versprechen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Amanda Quick
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Monaten eine Lieferung erhalten.«
    »Leider sind Sie dafür zwei Wochen zu spät. Damals hatte ich eine große Menge vorrätig.« Frau Moss musterte bedauernd eine leere Dose am Ende des Regals. »Ein Gentleman, ein Mitglied der Vanza-Gemeinschaft, hat meine sämtlichen Vorräte aufgekauft.« Madeline hielt den Atem an und bemühte sich, Bernice nicht anzusehen.
    Bernice hob die Augenbrauen. »Ihr neuer Kunde hat den gesamten Vorrat aufgekauft? Wer auch immer er ist, er muss unter schwerwiegenden Schlafstörungen leiden.«
    Frau Moss schüttelte mit dem Kopf. »Mangelnder Schlaf ist offenbar nicht sein Problem. Er benötigte sie für einige seiner Experimente. Er zeigt großes Interesse am Hervorrufen von Visionen und Halluzinationen.«
    »Eventuell wäre es möglich, dass dieser Gentleman mir etwas davon abgeben würde«, meinte Bernice nachdenklich. »Wenn er wüsste, wie dringlich Madeline dieser Kräuter bedarf, würde er vielleicht so freundlich sein und ein wenig von dem teilen, was er bei Ihnen erstanden hat.«
    Frau Moss zuckte mit den Schultern. »Sie können ihn natürlich fragen. Die Kräuter habe ich an Lord Clay verkauft.«
    Madeline rauschte hinter ihrer Tante ins Haus, wo die Haushälterin aufwartete. »Ist Herr Hunt bereits nach Hause zurückgekehrt? Ich muss ihn unbedingt und sofort sprechen.«
    »Sie brauchen nicht nach mir zu suchen«, erwiderte Artemas auf halber Treppe. »Ich bin hier. Es wird Zeit, dass Sie wieder zurückkehren. Wo zum Teufel haben Sie denn gesteckt?«
    Seine Stimme war wie das tiefe Grummeln, das ein Unwetter ankündigt: nah genug, um sofort die Aufmerksamkeit zu erregen, und dennoch keine unmittelbare Bedrohung.
    Madeline riss den Kopf hoch. Sofort war ihr klar, dass er seine Stimme zwar ganz und gar beherrschte, doch heftige Gefühle spiegelten sich in seinen dunklen Augen.
    »Wie gut, dass Sie zu Hause sind, Sir.«
    Bernice warf ihm einen freundlichen Blick zu. »Wir hatten einen recht ereignisreichen Tag. Madeline wird Ihnen davon berichten, Sir.«
    »Wird sie das?« Artemas ließ den Blick nicht von Madeline ab, als er die Stufen herunterkam. »Sie werden mich in die Bibliothek begleiten, Frau Deveridge. Ich bin über alle Maßen neugierig, mehr von ihrem ereignisreichen Tag zu erfahren.«
    Frau Deveridge. Kein Zweifel, dachte Madeline, während sie ihm in die Bibliothek folgte, er hatte keine gute Laune.
    »Es besteht kein Anlass, mich unwirsch zu behandeln, Sir.« Sie drehte sich zu ihm um, während er die Tür schloss und sie nunmehr allein in der Bibliothek waren. »Es gefällt mir nicht. Falls die neuerlichen Vorkommnisse an Ihren Nerven zehren, schlage ich vor, Sie versuchen es mit den Elixieren meiner Tante.«
    »Ich bleibe wohl lieber beim Weinbrand.« Er umkurvte seinen Schreibtisch.
    »Sir, ich kann Ihnen ...«
    »Alles erklären?« Seine Augenbrauen schossen in die Höhe. »Das möchte ich auch hoffen, denn ich meinerseits habe Ihnen unzählige Fragen zu stellen. Beginnen wir mit der dringlichsten Angelegenheit. Wie können Sie es wagen, dieses Haus zu verlassen, ohne mich über Ihr Ziel zu unterrichten?«
    Sie blieb standhaft. »Sir, Ihren Tonfall empfinde ich als recht bedauerlich. Gerne bringe ich Ihnen Geduld und Verständnis entgegen, denn wie schon gesagt, haben die vergangenen Ereignisse unser aller Nerven belastet. Doch wenn Sie fortfahren, als wären Sie ...« Sie brach ab.
    »Als ob ich was wäre, gnädige Frau? Als ob ich besorgt wäre?« Er legte seine Hände flach auf den Tisch. Sein Blick war unnachgiebig. »Als ob ich allen Grund hätte, mir Sorgen zu machen? Als ob Sie sich auf eine starrköpfige und ganz und gar gedankenlose Art und Weise benommen hätten?«
    Das war einfach zu viel. Wut stieg in ihr auf. »Ich wollte gerade bemerken, als ob Sie mein Ehemann wären.«
    Eine bleierne Stille legte sich über das Zimmer. Selbst die Uhren schienen stehen geblieben zu sein. Madeline hätte alles darum gegeben, ihre Worte ungeschehen zu machen, doch war es dazu zu spät.
    »Ihr Ehemann«, wiederholte Artemas mit tonloser Stimme. Sie erstarrte und konzentrierte sich darauf, die Fingerspitzen ihrer Handschuhe zu lösen. »Verzeihen Sie mir, Sir. Ich habe mich in meinem Vergleich vielleicht etwas zu sehr hinreißen lassen. Heute jedoch habe ich ein paar äußerst wichtige Hinweise erhalten. Wir dürfen unsere Zeit nicht mit Plänkeleien verschwenden.«
    Er beachtete sie nicht, sondern fragte mit eisiger Ungeduld: »Benehme ich mich tatsächlich wie Ihr

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