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Heisskalte Glut

Heisskalte Glut

Titel: Heisskalte Glut Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Linda Howard
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winkte Mike zu, während dieser
mühsam seinen langen Körper aus dem Polizeiwagen schälte und dann hinter das
Haus ging, wo Gray das Paket abgestellt hatte.
    Als Mike auf den Tierleichnam hinabblickte, zuckten seine
Gesichtsmuskeln angeekelt. »Ich habe weiß Gott schon viel gesehen in meiner
Laufbahn«, sagte er, während er sich neben das Paket kniete. »Aber bei manchem
Anblick wird mir auch heute noch schlecht. Aus welchem Grund sollte jemand dies
einem hilflosen Tier antun? Hast du das Paket angefaßt?«
    »Nur um es hier herauszutragen. Ich habe
darauf geachtet, nur die vordere linke Ecke anzufassen, und hinten rechts. Ich
weiß nicht, wie oft es Faith angefaßt hat, bevor sie es geöffnet hat. Ich habe
mit einem Stift die Klappen etwas weiter aufgebogen«, fuhr er fort. »Unter
einer liegt ein Zettel.«
    Mike hing derselben Verfahrensweise an und zückte einen Kuli.
Seine Lippen kräuselten sich, während er den in Blockbuchstaben mit schwarzem
Filzstift auf eine Pappe geschriebenen Drohbrief las: VERSCHWINDE AUS PRESCOTT
ODER DU WIRST GENAUSO AUSSEHEN WIE DIESE KATZE.
    »Ich werde es mitnehmen, um eventuelle
Fingerabdrücke zu finden.« Er blickte Richtung Haus. »Alles in Ordnung mit
ihr?«
    »Sie war ziemlich durcheinander, als ich hier ankam. Aber jetzt
geht es wohl.«
    »Gut.« Michael schloß den Karton mit dem Kugelschreiber, starrte
ihn einen Moment lang an und seufzte.
    Gray blickte nun ebenfalls hinunter. Jetzt fiel ihm auf, was er
bisher übersehen hatte. »Verdammt. Keine Briefmarke. Es lag auf ihrer anderen
Post. Ich dachte, es sei ebenfalls per Post gekommen.«
    »Nein. Jemand hat es persönlich zugestellt. Laß uns ins Haus gehen
und sie fragen, ob sie irgend etwas gehört oder ein Auto bemerkt hat.«
    Sie betraten die Küche. Faith saß immer noch dort, wo Gray sie
zurückgelassen hatte, und nippte an ihrem Kaffee. Sie blickte auf. Äußerlich
schien sie ganz ruhig, aber Gray vermutete, daß ihre Selbstbeherrschung an
einem sehr dünnen Faden hing.
    Sie stand
sofort auf und blickte Mike an.
    »Guten Tag.« Er berührte mit der Hand die Krempe seines Hutes.
»Ich bin Michael McFane, der Sheriff hier. Würden Sie mir ein paar Fragen
beantworten?«
    »Selbstverständlich«, erwiderte sie. »Möchten Sie eine Tasse
Kaffee?«
    »Gern.«
    »Zucker
und Milch?«
    »Zucker.«
    Nachdem sie ihn höflich bewirtet hatte, setzte
sie sich auf ihren Stuhl. Gray stand neben ihr und stützte sich auf den großen
Tisch. Mike lehnte sich gegen das Waschbecken und kreuzte die Füße.
    »Wo haben
Sie das Paket gefunden?« fragte Mike.
    »Im
Briefkasten.«
    »Es sind keine Briefmarken drauf. Es ist also
nicht mit der Post gekommen. Ich nehme an, daß es jemand nach dem Postboten
dort hineingelegt hat. Außer der Post darf niemand den Briefkasten nutzen, der
Briefträger hätte es also herausgenommen. Haben Sie den Postboten oder
irgendein anderes Auto gehört?«
    Sie schüttelte den Kopf. »Ich war nicht hier.
Ich war einkaufen. Ich bin nach Hause gekommen, habe die Lebensmittel ins Haus
getragen und bin dann zum Briefkasten gegangen.«
    »Ist irgend jemand Ihnen gram? Vielleicht jemand, der Ihnen eine
tote Katze abliefert, um wieder quitt zu sein?«
    Wieder
schüttelte sie den Kopf.
    »Gestern hat sie einen Drohbrief in ihrem Auto gefunden«, warf
Gray ein.
    »Was für
einen Drohbrief? Was stand darin?«
    »Meinen Mund zu halten, wenn ich wüßte, was gut für mich wäre«,
erwiderte Faith.
    »Haben Sie ihn aufgehoben?«
    Sie seufzte, sah Gray ermattet an und stand auf, um zu ihrem
Schreibtisch zu gehen. Sie kam mit dem Brief zurück, den sie nur an einer Ecke
anfaßte. »Legen Sie ihn auf den Tisch, ich möchte ihn nicht berühren«, sagte
Mike.
    Sie gehorchte. Gray stellte sich neben Mike, um den Brief zu
lesen. Er war mit denselben Druckbuchstaben geschrieben, die auch den Karton
zierten. STELL KEINERLEI FRAGEN MEHR NACH GUY ROUILLARD. HALT DEN MUND, WENN DU
WEISST, WAS GUT FÜR DICH IST. Gray blickte irritiert zu ihr hinüber. Jetzt
verstand er ihren Blick von vorhin.
    »Was hast du denn jetzt wieder angestellt?«
knurrte er.
    »Da bin ich ebenso ratlos wie du«, erwiderte sie mit einer Glätte,
die genausoviel zu enthüllen wie zu verbergen schien.
    »Hmm«, sagte Mike und kratzte sich am Kinn. »Was hat denn dein
Vater damit zu tun, Gray?«
    »Unser Fräulein Neugierig hat überall in der Stadt Fragen über ihn
gestellt.« Er blickte sie grimmig an.
    »Aber warum sollte das jemanden so sehr stören, daß er

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