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Heisskalte Glut

Heisskalte Glut

Titel: Heisskalte Glut Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Linda Howard
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Drohbriefe zu erzählen. Wenn bekannt wurde, daß
sie einen Mord an Guy Rouillard vermutete, würde das den Schuldigen warnen.
Dann würde es viel schwieriger werden, ihn dingfest zu machen. Sie schwieg,
aber ihre Frustration machte sie nervös. Sheriff McFanes Argumente konnte sie
ignorieren, aber Grays gingen ihr an die Nieren. Seine anfänglichen
Überredungskünste hatten sich in hartnäckige Befehle gewandelt, als sie die
Polizeiwache verließen, um wieder zu ihrem Haus zurückzufahren.
    »Zum allerletzten Mal: nein!« schrie sie mindestens schon zum
fünften Mal, während sie einstiegen. Die Leute drehten sich nach ihnen um.
    »Mist«, murmelte Gray. Für einen Mann, der den
Klatsch nicht aufrühren wollte, hatte er sich heute ziemlich unvorsichtig
benommen. Seinen Jaguar übersah man nicht so leicht, und auch Faith war eine
Frau, nach der man sich umschaute. Nicht wenige würden bemerkt haben, daß er
sie heute in die Stadt gefahren hatte, mit ihr auf die Wache gegangen war und
sie mit ihr zusammen wieder verlassen hatte, ganz davon zu schweigen, daß sie
ihn anbrüllte. Aber jetzt konnte er daran nichts mehr ändern. Und wenn er noch
einmal mit derselben Situation wie heute konfrontiert wäre, dann würde er wieder genauso
reagieren.
    Faith rammte die beiden Gurtschnallen
zusammen. »Ich weiß, daß du weder mit der Katze noch mit den Briefen irgend
etwas zu tun hast«, sagte sie ärgerlich. »Aber du bist dir dennoch nicht zu
schade, die Sache zu deinen Gunsten hinzubiegen, nicht wahr? Du wolltest mich
gleich am ersten Tag hier verscheuchen, und es verletzt deine männliche Ehre,
daß ich mich nicht deinem Willen beuge.«
    Er sah sie gefährlich ruhig an, während er den
Wagen um den Platz lenkte. »Das glaubst du doch wohl selbst nicht«, erwiderte
er ruhig. »Wenn ich wollte, könnte ich dich in einer halben Stunde hier weg
haben. Aber ich habe mich dagegen entschieden.«
    »Tatsächlich?« fragte sie ungläubig. »Warum solltest du klein
beigeben?«
    »Aus zweierlei Gründen. Erstens hattest du
das, was hier vor zwölf Jahren geschehen ist, nicht verdient. Ich wollte dich
nicht noch einmal auf diese Art und Weise behandeln.« Er wandte seinen Blick
kurz von der Straße ab und ließ ihn an ihrem Körper herabgleiten, wobei er bei
ihren Brüsten und ihren Schenkeln ein wenig verweilte. »Und den zweiten Grund
kennst du ja.«
    Diese Wahrheit brachte das Faß zum Überlaufen.
Er begehrte sie. Das hatte sie gleich bei dem ersten brennenden Kuß in New
Orleans gespürt. Aber er begehrte sie nach den von ihm aufgestellten Regeln. Er
wollte sie in ein kleines Haus außerhalb der Gemeinde von Prescott verbannen,
damit ihr Verhältnis seine Familie nicht stören würde. So wäre es für ihn am
besten, denn auf diese Weise könnte er zwei Fliegen mit einer Klappe schlagen.
    »Ich lasse es nicht zu, daß du mich versteckst, als ob man sich
meiner schämen müßte«, sagte sie. Ihre Augen leuchteten bitter, während sie
starr geradeaus blickte. »Wenn du dich nicht öffentlich mit mir sehen lassen
kannst, dann halte dich einfach von mir fern.«
    Er schlug mit der Faust gegen das Lenkrad. »Verdammt noch mal,
Faith! Die Katze war nicht gerade ein Willkommensgruß. Ich denke an deine
Sicherheit! Ja, es stimmt, ich wäre hocherfreut, wenn du in eine andere Stadt
ziehen würdest. Meine Mutter macht mich verrückt, aber deswegen will ich ihr
noch lange keinen Schaden zufügen. Muß ich mich etwa dafür entschuldigen, daß
ich sie trotz allem liebe? Du kannst so etwas wegstecken, sie aber nicht. Und
ich bin gänzlich unbescheiden, ich will einerseits ihr Bestes, und dich will
ich auch haben. Wenn du umziehen würdest, dann könnten wir eine verdammt befriedigende
Beziehung haben, und ich müßte mir keine Sorgen darüber machen, daß ein
Wahnsinniger dich verfolgt.«
    »Dann überlasse es doch einfach mir, mir Sorgen um mich zu
machen.«
    Er gab ein frustriertes Schnauben von sich.
»Du rückst aber auch nicht einen einzigen Millimeter von deinem Vorhaben ab!«
    Wieder mußte sie der Versuchung widerstehen, ihm zu sagen, aus
welchen Gründen sie an Ort und Stelle bleiben wollte. Und diese Gründe gingen
weit über ihre persönliche Beziehung hinaus. Aber in der Stimmung, in der er
sich befand, hätte er ihr ohnehin kein Wort geglaubt.
    Sie waren bereits außerhalb der Stadt, und es war nur wenig
Verkehr auf der Straße. Schon bald bog er in den schmalen Weg ein, der zu ihrem
Haus führte. Es war ihr niemals vorher

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