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Heisskalte Glut

Heisskalte Glut

Titel: Heisskalte Glut Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Linda Howard
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Drohbriefe
schickt und eine tote Katze in ihrem Briefkasten hinterläßt?«
    »Mich hat es ganz gewaltig gestört«, gab Gray unumwunden zu. »Ich
möchte nicht, daß Monica oder meine Mutter unter all den wieder hochkochenden
Gerüchten leiden. Ich habe allerdings keine Ahnung, wen es dermaßen stören
könnte, daß er zu solchen Mitteln greift.«
    Der Sheriff schwieg. Nachdenklich senkte er seine blauen Augen.
»Oberflächlich betrachtet bist du wohl der wahrscheinlichste Täter, Gray«,
sagte er schließlich. Faith wollte protestieren, aber er hob abwehrend die
Hand. »Das werden auch Sie gewußt haben«, sagte er an sie gerichtet. »Ich frage
mich aller dings, warum Sie trotzdem erst ihn und nicht die Polizei gerufen
haben.«
    »Ich wußte, daß er weder den Brief noch das Paket hierhergebracht
hatte.«
    »Es ist ja kein Geheimnis, daß du über ihre Rückkehr nach Prescott
nicht gerade begeistert warst«, bemerkte Michael und betrachtete Gray.
    »Nein, das war ich nicht. Und ich bin immer noch nicht glücklich
darüber.« Grays Mund verzog sich zu einem Grinsen. »Aber Drohbriefe und tote
Katzen sind nicht mein Stil. Ich trage meine Auseinandersetzungen offen aus.«
    »Verdammt, mir brauchst du das nicht zu
erzählen. Ich habe mich nur gefragt, warum Mrs. Hardy dich zu Hilfe gerufen
hat.«
    Gray knurrte. »Dann find es doch heraus.«
    »Das ist mir, glaube ich, schon gelungen.«
    »Dann hör mit den Kindereien auf.«
    Der Sheriff nahm es ihm nicht übel, sondern grinste lediglich.
Einen Augenblick später verhielt er sich wieder ganz geschäftsmäßig. »Ihr müßt
beide auf die Wache kommen, damit wir eure Fingerabdrücke nehmen können und
dann den Karton auf die absuchen können, die nicht dazu passen. Und wir müssen
noch ein Protokoll aufnehmen, Mrs. Hardy.«
    »Ja, gut. Ich hole nur schnell meine Schlüssel.« Faith stand auf,
aber Gray hielt sie am Arm fest.
    »Ich fahre dich.«
    »Du mußt doch nicht den ganzen Weg wieder hierher zurück ...«
    »Ich habe gesagt, ich fahre dich.« Er blickte mit eiserner Miene
auf sie herab und zwang ihr seinen Willen auf. Sie machte einen etwas
entnervten Eindruck, widersprach aber nicht weiter. Wieder mußte der Sheriff
grinsen.
    Gray führte sie hinaus und begleitete sie zu
dem luxuriösen Ledersitz des Jaguars. »Du mußt mich nicht fahren«, brummte sie,
während sie sich anschnallte.
    »Natürlich muß ich das, wenn
ich mit dir reden will.«
    »Was gibt es denn noch zu
reden?«
    Er ließ den Motor an, fuhr rückwärts aus der Einfahrt und folgte
dem Polizeiwagen. »Anscheinend hat irgendein Verrückter es auf dich abgesehen.
Du wärst außerhalb von Prescott um einiges sicherer.«
    Sie wandte den Kopf ab und starrte aus dem Fenster. »Bis zu dieser
Schlußfolgerung zu kommen hat ja nicht sonderlich lange bei dir gedauert«,
entgegnete sie.
    »Du starrköpfige kleine Hexe! Kannst du es denn nicht in deinen
roten Kopf bekommen, daß du vielleicht wirklich in Gefahr bist?«

15
    Als Faith die
Polizeistation verließ, war sie irrsinnig wütend. Die meiste Zeit über hatte
sie ihr Temperament einigermaßen gezügelt. Gray hatte während der gesamten
Hinfahrt auf sie eingeredet, daß sie aus Prescott wegziehen solle. Sheriff McFane
hatte ebenfalls befunden, daß sie hier womöglich nicht mehr sicher sei, da sie
allein wohne und die nächsten Nachbarn weit entfernt seien. Faith hatte dem
entgegnet, daß, wenn sie ginge, die Drohungen auch verschwinden würden. Auf
diese Weise würden sie niemals herausfinden, wer es gewesen war. Der Schuldige
würde sich darüber ins Fäustchen lachen, wie gut seine Taktik gewirkt habe.
Diese Befriedigung wolle sie ihm jedoch nicht verschaffen.
    Sheriff McFane hatte zugeben müssen, daß ihre Schlußfolgerung
logisch sei und ihr Mut beachtenswert, aber daß sie die Situation möglicherweise unterschätze: Sie sei tatsächlich in
Gefahr.
    Dem hatte sie zugestimmt, aber auf ihrer
Ansicht der Dinge beharrt. Jetzt, wo sie den ersten Schock verdaut hatte,
konnte sie Ursache und Wirkung klar voneinander trennen. Die tote Katze
bedeutete, daß sie der Wahrheit, was mit Guy tatsächlich geschehen war, sehr
nahe gekommen sein mußte. Wenn sie jetzt aufgäbe, würde sie die Wahrheit nie
herausfinden. Der Sheriff und Gray glaubten, daß jemand sie belästigte. Sie
aber wußte genau, daß die Sache um ein Vielfaches ernster war als das. Sie
mußte der Versuchung widerstehen, ihnen von ihren Vermutungen über den
Hintergrund der Katze und der

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