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Heisskalte Glut

Heisskalte Glut

Titel: Heisskalte Glut Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Linda Howard
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aufgefallen, wie einsam und leicht
angreifbar ihr Haus lag. Sie hatte den Frieden, die Ruhe und die
Abgeschiedenheit genossen. Verdammt sollte er sein, dieser unbekannte,
unsichtbare Feind, daß er ihr die Freude an ihrer Heimkehr vergällte.
    Sie sprach bis zu ihrem Haus kein Wort. Es war bereits später Nachmittag, und die schräge Sonne tauchte das Haus in einen
goldenen Schimmer. In sehr kurzer Zeit hatte sie es sich hier heimisch gemacht,
war von ihren eigenen Dingen und ihren eigenen Wänden umgeben und von ihrem eigenen
Dach beschützt. Hier sollte sie fortgehen? Das lag völlig außerhalb ihrer
Vorstellungskraft.
    »Beantworte mir eine Frage«, sagte sie, eine Hand bereits am
Türgriff. »Ganz abgesehen von meinem Wohnort möchte ich keine Affäre mit dir
haben. Verringert das deine Angst um mein Wohlergehen?«
    Er hielt sie am Handgelenk im Wagen zurück. Seine Augen waren
schwarz vor Wut, aber er beantwortete die beleidigende Frage nicht, sondern
focht lediglich ihre Behauptung an. »Ich kann dich dazu bringen, deine Meinung
zu ändern«, sagte er leise. »Das wissen wir beide nur zu gut.«
    Sie öffnete die Tür, und er ließ sie aussteigen. Er war zufrieden,
daß er das letzte Wort gehabt hatte. Das hatte er häufig, dachte sie. Er hatte
die Angewohnheit, die Unterhaltung weiter zu treiben, als sie ursprünglich
hätte gehen sollen. Ihre einzige Rückzugsmöglichkeit war es zu schweigen.
    Sie war sich seiner Anwesenheit in ihrem
Rücken bewußt, bis sie sicher ins Haus gelangt war. Er hatte recht, verdammt.
Er konnte ihre Meinung ändern, sogar mit nur sehr geringer Anstrengung. Ihre
Behauptung war zwar provozierend gewesen, aber keine Lüge. Sie wollte keine
Affäre mit ihm – das bedeutete aber nicht, daß sie ihm würde widerstehen
können. Wenn er jetzt darauf bestanden hätte, mit ihr ins Haus zu kommen, hätte
wahrscheinlich nur ein einziger Kuß ausgereicht, um sie direkt ins Bett zu
bekommen. Erst im nachhinein hätte sie es dann bereut.
    »Was hast du dir nur dabei gedacht, Gray?« fragte Alex irritiert.
»Erst fährst du mit ihr durch die Gegend, und dann streitest du dich direkt vor der Polizeiwache mit ihr. Mein Gott noch mal, die
halbe Stadt hat dich gesehen. Und die andere Hälfte hat dich gehört.«
    Monica hob den Kopf und blickte ihren Bruder betroffen an. Gray
hätte Alex dafür erwürgen können, daß er das Thema vor seiner Schwester
anschnitt.
    »Ich habe nur versucht, sie zum Umzug zu bewegen«, erwiderte er
knapp. Aber auch ohne sie direkt anzusehen, spürte er die Anspannung in Monicas
Körper. »Irgend jemand spielt ihr widerliche Streiche. Heute war eine tote
Katze in ihrem Briefkasten.«
    »Eine tote Katze?« Alex verzog das Gesicht. »Das ist ja ekelhaft.
Aber warum saß Faith in deinem Auto?«
    »Sie hat mich angerufen, als sie sie gefunden
...«
    »Warum hat sie dich angerufen?« fragte Monica
vorwurfsvoll.
    »Darum.« Gray war sich seiner direkten und sehr unverbindlichen
Antwort bewußt, aber es war ihm gleichgültig. »Ich habe Mike angerufen, und er
ist zu ihrem Haus rausgekommen. Er wollte, daß wir beide mit auf die Wache
kommen, um Fingerabdrücke nehmen zu lassen ...« Monica stieß einen Schrei aus.
»Faith war immer noch ganz durcheinander, also habe ich sie gefahren.«
    »Warum hat man denn deine Fingerabdrücke genommen?« fragte Monica
empört. »Hat sie dich etwa beschuldigt, daß du es getan hast?«
    »Nein, aber ich hatte den Karton angefaßt. Mike mußte wissen,
welche Fingerabdrücke zu uns gehörten, um die herauszufiltern, die dem elenden
Schurken gehören, der das getan hat.«
    Monica kaute auf ihrer Unterlippe. »Hat er denn etwas gefunden?«
    »Das weiß ich nicht. Als sie mit ihrer Aussage fertig war, habe
ich sie nach Hause gefahren.«
    »Wird sie denn wegziehen?« fragte Alex.
    »Verdammt, nein.« Gray fuhr sich erregt durch das Haar. »Sie
schaltet in der Hinsicht mittlerweile ganz auf stur.« Auf stur schalten war
nicht der richtige Ausdruck: Sie war von Geburt an stur. Er stieß sich vom
Tisch ab und stand auf. »Ich gehe noch aus.«
    »Jetzt?« fragte Monica erstaunt. »Wohin
denn?«
    »Nur ein wenig aus dem Haus.« Er war so
unruhig und nervös wie ein Hengst, der eine Stute zwar riechen, aber sie nicht
erreichen konnte. Das Blut pulsierte ihm in den Adern und zwang ihn, etwas zu
unternehmen, irgend etwas. Es schien ihm, als ob sich ein Sturm zusammenbraute,
und das gleichbleibend schöne Wetter machte ihn wahnsinnig. »Ich weiß nicht,
wann

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