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Heisskalte Glut

Heisskalte Glut

Titel: Heisskalte Glut Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Linda Howard
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ich zurück sein werde. Wir gehen die Akten morgen durch, Alex.«
    Erstaunt und besorgt beobachtete Monica, wie
er das Zimmer verließ. Wieder kaute sie auf ihrer Lippe. Es sah ganz so aus,
als ob Gray seine Beziehung zu dieser Devlin noch weiter vertiefte. Sie konnte
einfach nicht verstehen, wie er dazu in der Lage war, nach allem Leid, das ihre
Familie ihnen bereitet hatte. Und Michael war auch in ihrem Haus gewesen!
Monica wollte nicht, daß er irgendwie mit Faith Devlin in Berührung kam. Diese
Devlins waren wie Spinnen, sie woben ihre klebrigen Fäden, in denen sich
unvorsichtige Männer schnell verfangen konnten.
    Alex schüttelte den Kopf und blickte sorgenvoll vor sich hin. »Ich
sage deiner Mutter gute Nacht«, erklärte er und ging die Treppe hoch. Noelle
hatte sich nach dem Abendessen unter dem Vorwand der Müdigkeit in ihr eigenes
Wohnzimmer zurückgezogen. Die Wahrheit aber war die, daß sie sich dort oben
einfach wohler fühlte.
    Eine halbe Stunde blieb er oben. Monica saß noch immer im
Arbeitszimmer, als sie ihn die Treppe herunterkommen hörte. Seine Schritte
waren langsamer als die, mit denen er hinaufgegangen war. Er trat in die Tür,
und sein Blick blieb an ihr haften. Monica sah auf und starrte ihn entsetzt an.
Seine Hand wanderte zum Lichtschalter. Monica erstarrte. Ihr stockte der Atem,
als er das Licht ausschaltete.
    »Liebling«, sagte er. Und sie wußte, daß die Worte an die Frau im
oberen Stockwerk gerichtet waren.
    Faith tigerte durch das Haus. Weder ihre Lektüre noch das
Fernsehprogramm reizte sie. Trotz ihres Beharrens darauf, hier wohnen zu
bleiben, war sie doch viel tiefer verstört, als sie zugeben wollte. Sie mußte
sich zwingen, die Küche zu betreten, so stark war die Erinnerung an jenen
Karton. Erleichtert registrierte sie den leeren Tisch. Die Erinnerung
verschwamm etwas, als sie sich eine kleine Mahlzeit bereitete. Aber wie wenig
es auch immer war, sie konnte nur die Hälfte essen.
    Sie rief Renee wieder an. Sie wußte, daß es zu früh war, aber ein
fast verschütteter Instinkt lenkte sie in Richtung ihrer Mutter. Es war nicht
Trost, den sie suchte. Vielmehr war es eine Verbindung, die über die familiären
Bande noch hinausging: die Männer der Rouillards.
    Zu ihrer Erleichterung nahm Renee selbst das Telefon ab. Wenn ihre
Großmutter geantwortet hätte, so hätte sich Renee niemals an den Apparat locken
lassen.
    »Mama«, sagte sie und war über ihre eigene, zittrige Stimme
beunruhigt. »Ich brauche Hilfe.«
    Am anderen Ende wurde es still, dann sagte Renee müde: »Was ist
denn los?« Mütterliche Sorge war für sie nicht die normale Reaktion.
    »Jemand hat eine tote Katze in meinen Briefkasten gelegt, und ich
habe ein paar Drohbriefe bekommen. Ich soll nicht weiter Fragen stellen, sonst
würde ich wie die Katze enden. Ich weiß nicht, wer das macht ...«
    »Was denn für Fragen?«
    Faith zögerte, weil sie befürchtete, daß Renee auflegen könne.
»Über Guy«, gab sie zu.
    »Verflucht noch mal, Faith!« schrie Renee.
»Ich habe dir doch gesagt, daß du deine Nase da nicht hineinstecken sollst. Aber
nützt es was? Nein, du mußt den ganzen Mist wieder aufwühlen, und jetzt wird
dir von dem Geruch übel. Du setzt dein Leben aufs Spiel, wenn du nicht endlich
den Mund hältst!«
    »Jemand hat Guy umgebracht, nicht wahr? Und du weißt, wer es war.
Deshalb bist du fortgegangen.«
    Renees schneller, stoßweiser Atem war
deutlich durch die Leitung zu hören. »Misch dich da nicht ein«, bettelte sie.
»Ich kann es dir nicht sagen. Ich habe geschworen, es niemals irgendwem zu
sagen. Er hat mein Armband. Er hat gesagt, er würde den Mord auf mich schieben,
wenn ich jemals etwas erzählen würde. Er hat gesagt, daß er das Armband so
hinlegen würde, daß es so aussähe, als ob Guy und ich uns gestritten hätten und
ich ihn dann umgebracht hätte.«
    Nach Wochen der Vermutungen, nachdem sie
allen Gerüchten nachgegangen und immer in einer Sackgasse gelandet war, war
die plötzliche Wahrheit erschreckend. Es dauerte einen Augenblick, ehe Faith
sich von dem Schock erholt hatte.
    »Du hast Guy geliebt«, sagte sie überzeugt. »Du hast ihn nicht
umgebracht.«
    Renee fing zu weinen an. Es war kein lautes Schluchzen, um Mitleid
zu erwecken. Tränenerstickt sagte sie: »Er war der einzige Mann, den ich je
geliebt habe.« Gleichgültig ob sie Guy wirklich geliebt hatte oder nicht, Renee
glaubte, daß sie es getan hatte. Und das war genug.
    »Was ist denn passiert, Mama?«
    »Das kann ich

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