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Heisskalte Glut

Heisskalte Glut

Titel: Heisskalte Glut Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Linda Howard
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»Aua!«
    »Rache ist süß«, sagte sie. »Und sie folgt auf dem Fuß.«
    »Das werde ich mir merken«, sagte er und blickte auf seinen Oberkörper herab. »Verflucht, hier ist ja eine kahle Stelle.«
    »Das ist nicht wahr.«
    Sie rieb ihre Wange an ihm, schloß die Augen
und genoß das wunderbare Gefühl seines warmen, starken und vitalen Körpers.
Sie hatte sich von dem Moment an, da er sie ins Bett getragen hatte, wie im
Paradies gefühlt. Hier mit ihm so entspannt zu liegen, alle Feindseligkeit
verflogen und die Lust befriedigt, war mehr, als sie jemals zu
hoffen gewagt hatte. Keines ihrer Probleme war bisher gelöst worden, und sie
würden sicher wieder auftauchen, im Augenblick aber war sie glücklich.
    So glücklich sogar, daß sich nur wenig von ihrer Verletztheit in
die Neugier mischte, mit der sie sagte: »Du hast Lindsey auf französisch geliebt.«
    Seine Augen hatten sich schläfrig geschlossen, jetzt aber riß er
sie wieder auf. »Wie bitte?«
    »Ich habe es gehört. Du hast sie auf französisch geliebt. Lauter
Liebkosungen und Komplimente.«
    Gray war viel zu erfahren, um nicht sofort ihre unausgesprochenen
Gefühle zu erkennen. Er sah sie ungläubig an, dann warf er sich ins Kissen
zurück und lachte schallend. Faiths Unterlippe zitterte ein wenig, und sie
wollte sich abwenden, aber sein Arm hielt sie zurück.
    »Himmel«, sagte er und schüttelte sich. Dann
riß er sich zusammen und rieb sich mit dem Handrücken die Augen trocken. »Du
Unschuldsengel, du. Ich spreche zwar fließend französisch, aber meine
Muttersprache ist es nicht.« Das Entsetzen in ihren grünen Augen sagte ihm,
daß sie ihn nicht verstand, also erklärte er es ihr. »Liebling, wenn ich noch
klar genug denken kann, um französisch zu sprechen, dann bin ich nicht
hundertprozentig bei der Sache. Es mag ja nett klingen, aber es bedeutet
nichts. Männer unterscheiden sich von Frauen. Je erregter wir sind, desto mehr
ähneln wir vorsintflutlichen Höhlenbewohnern. Mit dir konnte ich kaum noch
verständlich reden, geschweige denn französisch. Soweit ich mich erinnern kann,
hatte sich mein Wortschatz auf wenige überdeutliche Worte reduziert, wovon das
Wort 'vögeln' noch das markanteste war.«
    Erstaunt beobachtete er, wie sie errötete. Er mußte angesichts
dieses weiteren Beweises ihrer Prüderie lächeln. »Schlaf jetzt ein wenig«,
murmelte er leise. »Lindsey habe ich noch nicht einmal wiedergetroffen.«
    Der Himmel wußte, warum sie das zu beruhigen
schien, aber sie beruhigte sich. Von der Liebe erschöpft schlief sie leicht wie
ein Kind ein. Als sie wieder aufwachte, liebten sie sich erneut. Er war jetzt
nicht mehr ganz so drängend. Sein Blick verriet ein wenig Schalk, als er ihr
französische Liebkosungen zuflüsterte, und er mußte ihre Hände abwehren, die
sich protestierend in sein Brusthaar klammern wollten. Er lachte schallend über
ihre Empörung. Sie verbrachten den Nachmittag schlafend, dann liebten sie sich
wieder und murmelten einander zärtliche Dinge ins Ohr. Wenn auch der Sex
wahnsinnig aufregend war, so waren es die Gespräche danach, in denen das
Fundament für echte Nähe gelegt wurde: der ruhige Austausch von Geheimnissen
und Gedanken und das Reden über die Vergangenheit.
    »Erzähl mir von den Pflegeeltern, bei denen du warst«, sagte er
und war erleichtert, als sie lächelte.
    »Die Greshams. Sie haben mir das erste Zuhause meines Lebens
gegeben. Ich halte immer noch Kontakt zu ihnen.«
    »Wie bist du denn überhaupt zu Pflegeeltern
gekommen?«
    »Pa hat uns nicht lange nach ... nach dieser
Nacht verlassen«, erwiderte sie stockend. »Russ, mein ältester Bruder, machte
sich auch bald aus dem Staub. Nicky hat sich sehr angestrengt, uns alle zu
ernähren, das muß ich ihm lassen. Aber als die Sozialfürsorge auf uns
aufmerksam wurde, war er doch ziemlich erleichtert. Jodie wurde bei einer
Pflegefamilie untergebracht, und Scottie und ich bei einer anderen. Es war
nicht so einfach, jemanden zu finden, der auch Scottie nehmen wollte. Aber die
Greshams haben eingewilligt, wenn ich mich um ihn kümmern würde. Als ob ich ihn
hätte zurücklassen können«, sagte sie leise.
    »Und was ist aus ihm geworden?«
    »Im darauffolgenden Januar ist er gestorben. Immerhin durfte er die letzten sechs Monate seines Lebens
glücklich sein. Die Greshams waren so lieb zu ihm. Sie haben ihm Spielzeug
gekauft und sich viel mit ihm beschäftigt. Weihnachten hatte er noch so viel
Freude, aber danach ist er bald gestorben. Ich habe

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