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Heisskalte Glut

Heisskalte Glut

Titel: Heisskalte Glut Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Linda Howard
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er
    einen Arm um ihre Schulter und drückte sie an sich. Aus
irgendeinem Grund fehlte Monica die Entscheidungsfreudigkeit und arrogante Selbstsicherheit, die den
Rest der Familie auszeichnete. Sogar Noelle, so abgehoben sie auch sein mochte,
wußte genau, was sie wollte und wie sie es bekommen konnte. Monica dagegen schien inmitten der starken Persönlichkeiten
der anderen Familienmitglieder immer ein wenig hilflos.
    Für einen Moment vergrub sie ihren dunklen Kopf an seiner
Schulter, wie sie es als kleines Mädchen immer getan hatte, wenn irgend etwas
schiefgelaufen und Guy nicht zur Stelle gewesen war, um die Dinge für sie zu
richten. Obwohl er nur zwei Jahre älter war als sie, fühlte er sich doch immer
als ihr Beschützer. Bereits als Kind hatte er gespürt, daß ihr seine innere
Stärke fehlte.
    »Was soll ich denn machen, wenn er wirklich mit dieser Hure
unterwegs war?« fragte sie mit erstickter Stimme.
    Gray versuchte sich seine Ungeduld nicht anmerken zu lassen. Seine
Stimme jedoch verriet ihn. »Gar nichts wirst du machen, weil es dich gar nichts
angeht.«
    Sie fuhr entsetzt zurück und blickte ihn vorwurfsvoll an. »Wie
kannst du nur so etwas sagen? Ich mache mir schließlich Sorgen um ihn!«
    »Weiß ich doch.« Es gelang ihm, seine Stimme zu mäßigen. »Es ist
aber die reine Zeitverschwendung. Außerdem wird er es dir nicht danken.«
    »Du bist immer auf seiner Seite, weil du genauso bist!« Tränen
rannen ihr langsam die Wangen hinunter, und sie wandte sich von ihm ab. »Ich
könnte wetten, daß dieses Grundstück in Baton Rouge zwei Beine und einen
riesigen Busen hat. Viel Spaß dann noch!«
    »Den werde ich haben«, erwiderte er sarkastisch. Er würde sich ein
Grundstück ansehen, und was sich danach ergäbe, war eine andere Sache. Er war
ein kräftiger junger Mann, dessen sexuelle Potenz seit der Pubertät nicht im
geringsten nachgelassen hatte. Sie äußerte sich in einem drängenden Reiz zwischen
den Beinen und einer Spannung in seinen Hoden. Er hatte das Glück, genügend
Frauen bekommen zu können, die sein Verlangen stillten. Gleichzeitig war er
zynisch genug zu sehen, daß der Reichtum seiner Familie seine erotischen Eroberungen
unterstützte.
    Ihm jedoch war es gänzlich gleichgültig, was eine Frau zu ihm
hinzog – ob sie seine Persönlichkeit mochte oder ob ihr sein Körper gefiel oder
ob sie ein Auge auf das Bankkonto der Rouillards geworfen hatte. Alles was
zählte war, daß er einen weichen, warmen Körper unter sich spürte, der seine
Lust aufnahm und ihm zumindest zeitweilige Erleichterung verschaffte. Bis
jetzt hatte er noch keine Frau wirklich geliebt. Aber den Sex, den liebte er.
Daran liebte er alles: die Gerüche, die Empfindungen, die Geräusche. Ganz
besonders genoß er diesen einen Moment, wenn er in die Frau eindrang und den
kleinen Widerstand ihres Körpers spürte. Dann das Gefühl, aufgenommen und von
dem heißen, engen, gleitenden Muskel umschlossen zu werden. Himmel, ja, das war
wunderbar. Er war immer sehr vorsichtig, was eine ungewollte Schwangerschaft
betraf, und trug auch dann ein Kondom, wenn die Frau beteuerte, sie nähme die
Pille. Schließlich hatte so manche Frau in der Hinsicht schon gelogen. Als
kluger Mann aber schloß er dieses Risiko von vornherein aus.
    Sicher war er sich nicht, aber er nahm an, daß
Monica noch immer Jungfrau war. Obwohl sie viel emotionaler war als Noelle,
ähnelte sie doch in mancher Hinsicht ihrer Mutter. Sie hielt einen Abstand, den
bisher noch kein Mann überwunden hatte. Sie war eine merkwürdige Mischung der
Persönlichkeiten ihrer Eltern. Sie hatte etwas von Noelles kühler Distanz, ohne
deren Selbstsicherheit zu zeigen. Auf der anderen Seite war sie so
gefühlsbetont wie Guy, ohne seinen ausgeprägten Eros geerbt zu haben. Gray dagegen besaß den Eros seines Vaters, gepaart
mit Noelles Selbstkontrolle. Anders als Guy, war er nicht der Sklave seiner
Gelüste. Er wußte, wann und wie er nein sagen konnte. Und Gott sei Dank suchte
er sich seine Frauen mit etwas mehr Geschick aus, als sein Vater es tat.
    Er zupfte an einer von Monicas dunklen
Haarsträhnen. »Ich rufe Alex an. Vielleicht weiß er ja, wo Papa ist.« Alexander
Chelette, einer der Rechtsanwälte von Prescott, war Guys bester Freund.
    Ihre Lippen zitterten, aber sie lächelte
trotz ihrer Tränen. »Er wird Papa finden und ihm sagen, daß er nach Hause kommen soll.«
    Gray atmete aus. Es war wirklich ein Wunder, daß Monica zwanzig
Jahre hatte alt werden können, ohne

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