Heisskalte Glut
heftigen Saugen und
dem Kratzen seiner Bartstoppeln wund waren. »Deine Haut ist so weich wie die
eines Babys«, bemerkte er. »Ich werde mich wohl zweimal am Tag rasieren müssen.«
Faith erwiderte nichts, sie war von seinen Zärtlichkeiten vollkommen
gefangen.
Als er mit ihrem Bauch und ihren Schenkeln
fertig war, spannte sie sich erwartungsvoll an. Ihr Körper bäumte sich unter
seinen Händen auf. Der Raum war jetzt fast vollkommen dunkel, die
lavendelfarbenen Schatten der Dämmerung lösten sich in der Nacht auf. Er
knipste die Lampe über der Spüle an.
Den schmerzenden Muskeln an den Innenseiten
ihrer Schenkel widmete er sich mit großer Ausdauer. Diesmal hörte er nicht
eher auf, ehe ihr Stöhnen sich in Schnurren verwandelt hatte. Dann wanderten
seine öligen Finger weiter nach oben, streichelten und suchten. Sie bebte vor
Lust.
»Gray.« Ihre Stimme war heiser und voller Verlangen. Sie streckte
ihm die Arme entgegen. »Bitte.«
»Nein, mein Schatz, für noch eine Runde bist du viel zu wund«, flüsterte
er. »Aber ich werde mich schon um dich kümmern.«
Er zog sie samt dem Laken zur Tischkante hin. »Was ...?« begann
Faiths Frage, dann fiel sie stöhnend zurück, während er ihre Schenkel über
seine Schultern legte. Vorsichtig öffnete er die geschwollenen Falten zwischen
ihren Beinen. Sie spürte seinen warmen Atem über sie hinweggleiten.
Unwillkürlich hielt sie die Luft an, bevor seine Zunge wie ein Feuer in sie
eindrang und sie laut aufschrie. Er war sehr zärtlich und sehr gründlich.
Innerhalb weniger Minuten bebte und schrie sie vor Ekstase.
Danach trug er sie ins Badezimmer. Sie stand schläfrig mit ihm
unter der Dusche und hatte ihre Arme um seine Taille und ihren Kopf auf seine
Brust gelegt. Schmerzen fühlte sie kaum noch, aber jetzt kam sie sich vor wie
aus Gummi.
Als das Heißwasser ausging, hob er sein Kinn von ihrem Kopf.
»Essen«, murmelte er.
Zögernd ließ sie von ihm ab und stellte das
Wasser aus. Sie strich sich die Haare aus dem Gesicht und sah zu ihm auf, wobei
Wassertropfen wie Diamanten zwischen ihren Wimpern hingen. Er schien so
rücksichtslos und stark, und doch war er so menschlich mit seinen Wünschen und
Ängsten und Macken, und für all diese Eigenschaften liebte sie ihn um so mehr.
Für eine Weile aber hätte sie ihn sich etwas schroffer und abweisender
gewünscht, denn sie konnte das Gespräch über seinen Vater nicht mehr lange
hinausschieben.
Doch wenigstens konnte sie ihm vorher etwas zu essen bereiten. Er
schlang zwei Schinken- und Tomatensandwiches hinunter, während sie nur eines aß,
für das dritte ließ er sich etwas Zeit. Danach erneuerten sie die Bettwäsche,
und er ließ sich erschöpft und seufzend auf das Laken fallen. Seine ausgebreiteten
Arme und Beine nahmen fast den gesamten Platz ein, aber sie kroch in eine der
Nischen und vergrub ihren Kopf an der gewohnten Stelle an seiner Schulter. Sie
legte ihre Arme um ihn und drückte ihn fest an sich, als ob sie ihn so vor dem
Schmerz schützen könne.
»Ich muß dir etwas sagen«, begann sie leise.
19
Nachdem
Gray aufgelegt hatte, weinte Monica, den Kopf auf die verschränkten Arme
gelegt, noch lange. Heiße, salzige Tränen fielen auf die glänzende Oberfläche
des Schreibtisches. Sie wischte sie mit ihrem Ärmel ab, da sie dem Tisch keinen
Schaden zufügen wolle. So einsam und durcheinander hatte sie sich noch nicht
einmal damals, als Papa sie verlassen hatte, gefühlt.
Alles lief schief. Sie hatte es nicht
geschafft, Alex zu sagen, daß sie nicht mehr mit ihm schlafen würde. Als er vor
ein paar Tagen aus Mamas Zimmer heruntergekommen war und sie von der Tür aus
angestarrt hatte, hatte ihr Herzschlag fast ausgesetzt. Sie hatte versucht,
die Worte hervorzuwürgen, aber ihre Kehle war zu trocken gewesen. Dann hatte er
sich über sie gebeugt, und es war einfach zu spät gewesen. Sie wand sich jede
Nacht vor Scham, wenn sie nur daran dachte. Wie hatte sie ihm nur gestatten
können, sie zu berühren? Sie würde Michael heiraten und fühlte sich schäbig.
Sie glaubte ihn, Michael, zu beschmutzen, wenn sie sich in seine Arme warf, nachdem
sie mit Alex zusammengewesen war. Außerdem hatte sie Gray immer noch nicht
erzählt, daß Michael ihr einen Heiratsantrag gemacht hatte. Ihrer Mutter hatte
sie noch nicht einmal gesagt, daß sie überhaupt mit ihm zusammen war. Sie hatte
sich solche Mühe gegeben, nach dem dummen Vorfall mit den zerschnittenen
Handgelenken ihr Leben wieder in den Griff zu bekommen.
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