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Heisskalte Glut

Heisskalte Glut

Titel: Heisskalte Glut Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Linda Howard
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Grund für
Guy, vor Monica und dir wegzurennen und noch dazu sein ganzes Vermögen
zurückzulassen! Er hätte euch meiner Mutter wegen niemals verlassen. Warum
auch? Auf sein Verschwinden kann man sich keinen Reim machen, es sei denn, er
ist tot. Mr. Pleasant war derselben Ansicht, und deshalb wollte er hier in der
Stadt ein paar Fragen stellen.« Ein Schluchzen bebte in ihrem Körper. »Und
jetzt ist auch er verschwunden. Ich habe den Verdacht, daß ihn dieselbe Person
umgebracht hat!«
    »0 Gott«, sagte Gray gepreßt. »Faith, sag jetzt nichts mehr. Sei
eine Minute lang still.«
    Faith drückte ihr Gesicht an seine Brust und gehorchte. Er hielt
sie immer noch umschlungen, und sie begann zu hoffen. Er wiegte sie sanft vor
und zurück und tröstete dabei sowohl sie als auch sich selbst.
    »Alex muß den Brief geschickt haben«, sagte er
schließlich ganz ruhig in ihr Haar hinein. »Ich hätte darauf kommen müssen. Er
war außer mir der einzige Mensch, der wußte, daß mein Vater keine Vollmacht
hinterlassen hatte. Er wußte auch, in welchen Schwierigkeiten wir ohne eine
Vollmacht waren, wenn mein Vater nicht zurückkehrte. Also ist er kein Risiko
eingegangen. Er war fast so erschüttert wie ich selbst. Außerdem hat er genau das gesagt, was du auch
sagst: Welchen Grund hatte Guy, mit Renee durchzubrennen? Er hatte sie
doch schon erobert, und Mutter hat seine Affären immer ignoriert, also mußte er
nicht ... Er ist tot. Er ist wirklich tot.« Die Worte erstarben ihm im Hals,
und seine Brust bebte an ihrer Wange.
    Faith hielt ihn fest umschlungen und zog ihn
auf das Bett herunter. Er klammerte sich verzweifelt an sie. »Mach ... mach das
Licht aus«, sagte er. Faith begriff, daß ein so starker Mann seine Tränen
lieber im Dunkeln weinen wollte, und löschte das Licht.
    Er erzitterte in ihrer Umarmung, sein nasses Gesicht vergrub sich
an ihrem Hals. Seine Brust wurde von Schluchzen zerrissen. Sie weinte mit ihm,
streichelte seinen Kopf, seinen Rücken und seine Schultern. Sie sagte kein
Wort, beruhigte ihn aber durch ihre Nähe und versicherte ihm so, daß er nicht
allein war. Ohne die Intimitäten des vergangenen Tages hätte er sicherlich
nicht zugelassen, daß sie ihn so schwach sah. Aber sie waren miteinander
verbunden, ganz so, wie er gesagt hatte, ihre Leben waren durch die
Vergangenheit auf immer miteinander verwoben, und ihre Verbindung war
zusätzlich noch durch viele leidenschaftliche Stunden untermauert.
    Etwas von dem, was er gerade gesagt hatte, hatte Faith aufmerken
lassen. Aber die Bedeutung war ihr nicht klar geworden. Sie drängte alles von
sich und konzentrierte sich ganz darauf, ihn tröstend zu halten.
    Langsam beruhigte er sich, klammerte sich jedoch nach wie vor
verzweifelt an sie. Zärtlich strich sie ihm das klamme Haar aus der Stirn.
    »Diese ganzen Jahre«, begann er mit leiser, erstickter Stimme.
»Diese ganzen Jahre habe ich ihn gehaßt und ihn verflucht. Und vermißt. Dabei
war er die ganze Zeit über tot.«
    Sie mußte ihm noch etwas sagen, etwas sehr
Schmerzliches. »Du solltest den See absuchen lassen«, sagte sie und spürte, wie
Gray zusammenzuckte. Dort war er schwimmen und angeln gewesen.
    Es gab noch viel mehr zu besprechen und es waren Entscheidungen
zu fällen. Aber sein Kopf lag schwer auf ihrer Brust. Sie spürte seine
vollkommene Erschöpfung. Sie selbst war auch müde, sowohl seelisch als auch
körperlich. »Schlaf jetzt«, flüsterte sie und strich ihm über die Schläfe.
»Wir können morgen früh weiterreden.«
    Sie mußte gedöst haben, aber trotz ihrer
Müdigkeit schien etwas in ihr zu arbeiten. Sie wälzte sich unruhig hin und her
und spürte Grays schweren Körper dicht an ihrer Seite. Wovon hatte er
gesprochen? Irgend etwas von einer brieflichen Vollmacht...
    Sein Körper kam ihr vor wie ein Ofen, der
stoßweise Hitze abstrahlte. Trotz des Ventilators war ihre Haut schweißbedeckt.
Sie öffnete nicht die Augen, zog aber die Augenbrauen zusammen, während sie den
Gedanken zu fixieren versuchte. Eine Vollmacht. Warum sollte Alex wohl so
schnell eine gefälschte Vollmacht erstellen, wenn kein vernünftiger Mensch
vermuten konnte, daß Guy sich vollkommen von seiner Familie und seinem
Geschäft zurückzöge? Er mußte doch damit gerechnet haben, daß Guy sich bei ihm
melden würde .. .
    Es sei denn, er wußte, daß das nicht mehr möglich war. Alex.
    Sie riß die Augen auf und starrte verwirrt in
das merkwürdig rötliche Licht, in das das Zimmer getaucht war. Es war

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