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Heisskalte Glut

Heisskalte Glut

Titel: Heisskalte Glut Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Linda Howard
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daß
Guy von Noelle die Scheidung verlangen wollte. Das klang schon
wahrscheinlicher. Plötzlich aber wußte Faith, daß Guy nicht Renee hatte
heiraten wollen. Nach Jahren der Suche hatte Guy Rouillard sich in jenem Sommer
in die Frau des Bürgermeisters verliebt. Er hatte Yolandas Ruf geschützt und
noch nicht einmal seinem besten Freund von ihr erzählt. Obwohl irgendwer ein
Gerücht in Umlauf gebracht haben mußte, sonst hätte Ed Morgan nicht gewußt, daß
Guy sich mit Yolanda Foster traf.
    Yolanda und Guy hatten heimlich Pläne geschmiedet. Und jetzt, nach
all diesen Jahren, erfuhr sie, daß ihr Geliebter sie nicht im Stich gelassen
hatte. Guy wurde also außer von seinen Kindern von einem weiteren Menschen
betrauert.
    Es war schon spät nachts, als auch die letzten Trauergäste keinen
Vorwand mehr zum Verbleiben fanden. Gray hatte endlich etwas Zeit für seine
Familie. Er nippte an seinem Scotch und beobachtete Noelle, die nach dem
Begräbnis ihres Mannes unendlich viel fröhlicher war als in den ganzen zwölf
Jahren seiner Abwesenheit. Er brauchte Faith. Er wollte mit ihr zusammensein.
Sie auf dem Begräbnis zu sehen hatte sein Verlangen noch verstärkt. Sexuelles
Verlangen, Sehnsucht und das Bedürfnis, mit ihr zu reden, mischten sich. Er
wollte sie einfach in jeder Hinsicht in seiner Nähe haben. Er erinnerte sich an
sein bebendes Herz, als sie ihm ihre Liebe gestanden hatte. Was für ein Dummkopf er gewesen war, daß er sie nicht auch seiner Liebe
versichert hatte. Dieses Versäumnis wollte er nachholen, sobald sie wieder
miteinander allein waren.
    Jetzt in diesem Moment jedoch hatte er seiner Mutter und seiner
Schwester etwas mitzuteilen.
    »Ich werde heiraten«, sagte er ruhig.
    Zwei erstaunte Augenpaare musterten ihn. Er registrierte Monicas
Ablehnung, die sich jedoch augenblicklich in Zustimmung verwandelte. Sie
nickte ihm kaum merklich zu.
    »Ist das wahr, mein Lieber?« murmelte Noelle. »Es tut mir leid,
aber ich kenne mich in deinem Freundeskreis gar nicht mehr aus. Ist es jemand
aus New Orleans?«
    »Nein. Es ist Faith Devlin.«
    Noelle stellte ruhig ihr Glas Wein ab. »Dein Witz zeugt von
ausgesprochen schlechtem Geschmack, Grayson.«
    »Es ist kein Witz. Ich werde sie sobald wie nur irgend möglich
heiraten.«
    »Ich verbiete es!« erwiderte sie.
    »Du kannst mir gar nichts verbieten, Mutter.«
    Obwohl er das sehr ruhig gesagt hatte, reagierte Noelle, als ob er
sie geschlagen habe. Sie erhob sich und hielt sich aufrecht wie eine Königin.
»Das werden wir noch sehen. Dein Vater hat sich vielleicht mit solchem Dreck
abgegeben, aber er hat diese Leute nicht mit nach Hause gebracht und von mir
erwartet, daß ich mich mit ihnen abgebe!«
    »Das reicht«, sagte er mit gefährlich leiser
Stimme.
    »Ganz im Gegenteil. Wenn du dich entwürdigst und diese Schlampe
heiratest, dann wirst du sehen, daß das erst der Anfang ist. Ich werde ihr
Leben hier so unangenehm wie nur möglich gestalten.«
    »Das wirst du nicht«, schnitt er ihr das Wort ab und knallte sein
Glas so heftig auf den Tisch, daß der Whiskey über den Rand schwappte. »Laß es
mich noch einmal in aller Deutlichkeit sagen, Mutter. Ich kenne Papas
Testament. Er hat dir genügend Geld vermacht, daß du deinen Ansprüchen entsprechend
leben kannst. Alles andere jedoch hat er Monica und mir vermacht. Wenn du dich
zusammenreißt und meine Frau mit der ihr gebührenden Höflichkeit behandelst,
dann kannst du auch in Zukunft hier leben. Aber laß dir gesagt sein, wenn du
sie auch nur einmal beleidigst, dann werde ich persönlich dir die Tür weisen.
Habe ich mich deutlich genug ausgedrückt?«
    Noelle zuckte zurück. Mit blassem Gesicht und leblosen Augen
starrte sie ihren Sohn an. »Monica«, sagte sie mit plötzlich schwacher Stimme.
»Bring mich in mein Zimmer, Liebling. Männer sind einfach so unzivilisiert ...«
    »Laß die Albernheiten, Mutter«, erwiderte
Monica müde. »Ich darf doch bitten.« Die Worte verbreiteten eine Eiseskälte.
    Monica faßte sichtlich all ihren Mut zusammen. Sie war ebenso blaß
wie Noelle, aber sie gab nicht klein bei. »Tut mir leid, das hätte ich nicht
sagen sollen. Aber Gray hat es verdient, glücklich zu sein. Wenn du nicht zu
seiner Hochzeit kommen willst, ist das deine Sache. Ich jedenfalls werde nur zu
gerne dort sein. Und da wir gerade beim Thema sind, auch ich werde heiraten.
Und zwar Michael McFane.«
    »Wen?« fragte Noelle ausdruckslos.
    »Den Sheriff.«
    Verachtung kräuselte Noelles Lippen. »Den

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