Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Heisskalte Glut

Heisskalte Glut

Titel: Heisskalte Glut Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Linda Howard
Vom Netzwerk:
schöne Auto an ihrer Hand. Er liebte Renees Auto, und
Faith achtete darauf, daß er nicht in seine Nähe kam, da es ihre Mutter
ärgerte, wenn er die Abdrücke seiner kleinen Hände darauf hinterließ.
    »Also gut«, flüsterte Faith, immer noch ganz verzückt. »Wir werden
uns das schöne Auto einmal ansehen.«
    Sie traten wieder auf die Straße hinaus und folgten der Corvette,
die jetzt vor der Baracke geparkt hatte.
    Gray schwang erst das eine, dann das andere
Bein über die Tür und stemmte sich aus dem tiefliegenden Auto, als sei es
lediglich ein Spielzeugwagen. Er stieg die zwei ausgetretenen Stufen zum Haus empor,
öffnete die Drahttür und ging hinein. Faith bemerkte, daß er nicht angeklopft
hatte. Irgend etwas war nicht in Ordnung.
    Sie beschleunigte ihren Schritt, so daß
Scottie auf seinen kurzen Beinchen nach Luft rang und einen protestierenden
Laut von sich gab. Der Gedanke an sein schwaches Herz erschreckte sie. Sie
hielt inne, beugte sich zu ihm hinunter und hob ihn auf den Arm. »Tut mir leid,
mein Schatz. Ich wollte nicht, daß du rennen mußt.« Ihr Rücken schmerzte unter
der Last des Kindes, aber sie lief sogar noch schneller. Winzige Steinchen
rollten, von ihr unbeachtet, unter ihre nackten Füße, und kleine Staubwolken
stoben unter jedem ihrer Schritte her vor. Scotties Gewicht schien sie zu
erdrücken und zu verhindern, daß sie die Baracke erreichte. Das Blut schoß ihr
in die Ohren, und eine schreckliche Vorahnung verengte ihr so sehr die Brust,
daß sie zu ersticken glaubte.
    Von Ferne hörte sie ein tiefes Brüllen, das sie als das ihres
Vaters erkannte. Daneben hörte sie Grays noch tiefere, noch dröhnendere Stimme.
Auf ihren dünnen Beinen rannte sie keuchend auf die Baracke zu. Die Drahttür
quietschte, als sie sie aufriß und hineinstürmte, nur um innezuhalten und sich
erst einmal an die plötzliche Dunkelheit zu gewöhnen.
    Unverständliches Schreien und Fluchen war zu hören, es schien ihr
alles wie ein Alptraum.
    Nach Luft ringend, setzte sie Scottie auf dem Boden ab. Der war
von dem Geschrei vollkommen verängstigt und vergrub sein Gesicht an ihrem Bein.
    Als das Klingeln in ihren Ohren nachließ und sie sich an das
schummrige Licht gewöhnt hatte, verstand sie das Gebrüll und wünschte sich, daß
sie es nicht hätte verstehen müssen.
    Gray hatte Amos aus dem Bett gezogen und
zerrte ihn in die Küche. Amos schrie und fluchte und hielt sich am Türrahmen
fest, um sich Gray zu widersetzen. Er konnte jedoch dem kräftigen Mann nicht
viel entgegensetzen, sondern lediglich versuchen, sein Gleichgewicht zu halten,
während Gray ihn in die Mitte des Raumes zerrte.
    »Wo ist Renee?« bellte Gray und beugte sich drohend über Amos, der
zurückzuckte.
    Amos rotgeränderter Blick schoß durch das
Zimmer, als ob er nach seiner Frau Ausschau hielte. »Hier ist sie nicht«, murmelte
er.
    »Daß sie nicht hier ist, kann ich auch sehen, du elender Halunke!
Ich will wissen, wo verdammt noch mal sie ist!«
    Amos schaukelte auf seinen bloßen Füßen vor und zurück und
rülpste. Er stand mit nacktem Oberkörper und noch immer geöffnetem Hosenschlitz da. Sein
ungekämmtes Haar stand in alle Himmelsrichtungen, er war unrasiert, seine Augen
waren blutunterlaufen, sein Atem stank vom Alkohol und vom Schlaf. Gray dagegen
ragte mit seinem schlanken, muskulösen, fast zwei Meter langen Körper stolz
über ihm auf. Sein schwarzes Haar war ordentlich nach hinten gebürstet, sein
weißes Hemd makellos und seine Hose maßgeschneidert.
    »Sie haben kein Recht, mich hier so herumzustoßen. Mir ist
vollkommen egal, wer Ihr Vater ist«, beschwerte sich Amos. Doch trotz seines
Widerspruchs zuckte er bei der kleinsten Bewegung Grays zurück.
    Russ und Nicky hatten sich aus ihren Betten gewälzt, aber sie
machten keinerlei Anstalten, ihrem Vater zur Seite zu stehen. Einem wütenden
Gray Rouillard die Stirn zu bieten war nicht ihre Sache.
    »Wo ist Renee?« wiederholte Gray mit eisiger Stimme seine Frage.
    Amos zuckte mit den Schultern. »Offenbar ist sie ausgegangen«,
murmelte er verstockt.
    »Wann?«
    »Was wollen Sie damit sagen, wann? Ich habe geschlafen. Wie in
aller Welt soll ich das wissen, wann sie aus dem Haus gegangen ist?«
    »Ist sie letzte Nacht nach Hause gekommen?«
    »Natürlich ist sie das! Verdammt, was wollen Sie eigentlich
sagen?« brüllte Amos. Das Lallen in seiner Stimme rührte vom Alkohol, der ihm
noch immer im Blut war.
    »Ich sage nichts anderes, als daß Ihr Hurenweib

Weitere Kostenlose Bücher