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Heisskalte Glut

Heisskalte Glut

Titel: Heisskalte Glut Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Linda Howard
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erstarrte. »Letzteres stimmt in gewisser Weise sogar.
Allerdings habe ich mich nicht scheiden lassen.«
    »Was hast du dann gemacht? Dir einen alten Knacker geangelt, der
nach ein, zwei Jahren abgekratzt ist? Hast du seine Erben um ihr Erbteil
gebracht?«
    Die Farbe wich ihr aus dem Gesicht, sie wurde blaß wie eine
Madonna. »Nein, ich habe mir einen gesunden, dreiundzwanzigjährigen Mann
geangelt, der bei einem Autounfall umgekommen ist, als wir noch nicht einmal
ein Jahr verheiratet waren.«
    Sein Mund zog sich zusammen. »Tut mir leid«, brummte er. »Das
hätte ich nicht sagen sollen.«
    »Nein, ich finde auch. Aber mir ist noch nicht
aufgefallen, daß die Gefühle anderer einen Rouillard jemals belastet hätten.«
    Er stieß den Atem aus. »Eine Devlin sollte sich vorsehen,
ausgerechnet in diesem Glashaus Steine zu schmeißen.«
    »Ich habe niemals jemandem etwas zuleide getan«, erwiderte sie und
lächelte bitter. »Ich stand lediglich zwischen den Fronten, als der Krieg
ausbrach.«
    »Ganz das Unschuldslamm, ja? Du warst zwar
noch ziemlich jung, als all das passiert ist. Aber ich habe ein wirklich gutes
Gedächtnis. Ich sehe dich noch heute, wie du vor all den Polizisten und vor mir
hin- und hergerannt bist, in einem dünnen Nachthemd, durch das wir alle
hindurchsehen konnten. Der Apfel fällt eben nicht weit vom Stamm.«
    Faiths Augen weiteten sich. Voller Wut und peinlich berührt schoß
ihr das Blut ins Gesicht. Sie trat schnell zwei Schritte auf ihn zu und drückte
ihm ihren Zeigefinger in die Brust. »Wage ausgerechnet du es nicht, mir so
etwas ins Gesicht zu sagen!« brach es wuterstickt aus ihr hervor. »Ich bin
mitten in der Nacht aus dem Bett gezerrt und wie ein Stück Dreck vors Haus
geworfen worden. Sprich es nicht aus«, warnte sie eindringlich, als er gerade
den Mund öffnen und ihr sagen wollte, daß sie ja auch Dreck gewesen war. Dann
stieß sie ihm wieder den Finger in die Brust. »Alles, was wir besessen haben,
ist aus dem Haus geworfen worden. Mein kleiner Bruder war hysterisch und wollte
nicht von mir ablassen. Was sollte ich denn tun? Sollte ich mir die Zeit nehmen, meine Kleidung zu
finden und mich dann zum Umziehen in den Wald verziehen? Warum habt ihr
vorgeblich so anständigen Leute mir denn nicht den Rücken zugewandt,
wenn ihr ein wenig zuviel zu sehen bekommen habt?«
    Er blickte auf ihr wütendes Gesicht herab.
Sein Gesichtsausdruck war merkwürdig gesetzt, dann senkten sich seine Lider
und sein Blick wurde durchdringend. Er nahm ihre Hand und führte sie von seiner
Brust weg. Er ließ sie nicht los, sondern umfaßte sie mit seiner harten, zusammengeballten
Faust. »Du hast aber ein feuriges Temperament, oder?« fragte er belustigt.
    Seine Berührung durchfuhr sie wie ein
elektrischer Schlag. Sie wollte ihre Hand von ihm losreißen, er aber verstärkte
seinen Griff nur und hielt sie mühelos fest. »Nun mach mal halblang«, sagte er
langsam. »Vielleicht glaubst du ja, daß es nett ist, hier mit mir zu stehen und
mir mit deinen Fingernägeln Löcher in die Brust zu bohren. Aber um das wirklich
zu genießen, müßte ich in einer vollkommen anderen Laune sein.«
    Faith blitzte ihn an. Sie konnte sich in dem
demütigenden Versuch erschöpfen, sich von ihm loszureißen, oder aber sie
wartete einfach, bis er sie wieder losließ. Gefühlsmäßig schreckte sie vor der
verwirrenden Hitze seiner überraschend kräftigen Hand zurück. Dennoch zwang sie
sich zur Ruhe, denn sie spürte, wie er ihre Bemühungen in dieser Richtung
genossen hätte. Dann aber begriff sie die erotische Unterstellung seiner
Bemerkung. Ihre Augen weiteten sich, und sie zitterte vor Entsetzen. Diesmal
bestand kein Zweifel daran, was er meinte.
    »Schlaues Mädchen«, sagte er, während sein
Blick auf ihre Brüste wanderte. Er ließ sich Zeit, sie unter dem mintgrünen
Seidenhemd zu betrachten. Sie hielt die Luft an, denn durch seinen Blick
richteten sich ihre Knospen auf, als ob er sie berührte. »Du willst doch mit
mir keinen Streit anfangen, den du nicht
gewinnen kannst, oder? Vermutlich hat dir deine Mutter beigebracht, daß ein
Mann ganz besonders schnell erregt wird, wenn die Frau sich an ihm windet.
Bist du zurückgekommen, um in die Fußstapfen deiner Mutter zu treten? Willst
du meine Nutte sein, so wie sie die Nutte meines Vaters war?«
    Blinde Wut blitzte in ihren Augen auf, und sie
riß mit aller Kraft ihre freie Hand nach hinten. Schnell wie eine Schlange
wehrte er ihren Schlag mit seiner anderen Hand ab

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