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Heisskalte Glut

Heisskalte Glut

Titel: Heisskalte Glut Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Linda Howard
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nicht zurück. Sanft strich er mit dem Daumen über ihre Unterlippe
und spürte, wie sie weich wurde. »Es geht mir um viel mehr als nur ums Bett«,
sagte er leise. »Aber, weiß Gott, das will ich auch. Und zwar so sehr, daß es
schon weh tut.«
    Gerade weil sie ihm so unendlich gern geglaubt hätte, wagte sie
sich jetzt nicht vor. Sie mußte die Tränen zurückdrängen, als sie den Kopf
schüttelte. »Bitte, geh jetzt.«
    »Also gut, ich gehe. Aber überlege es dir.« Er wandte sich der Tür
zu, dann hielt er inne. »In Sachen deiner Firma ...«
    Augenblicklich läuteten bei ihr die Alarmglocken, und sie stählte
sich für eine weitere Auseinandersetzung. »Wenn du es wagen solltest, meiner
Firma zu schaden ...«
    Er sah sie ungeduldig an. »Ruhig, ruhig. Ich werde nichts
dergleichen tun. Ich wollte dir nur sagen, daß ich stolz auf dich bin. Ich bin
stolz darauf, daß du das alles geschafft hast. Ich habe meinen Hotelmanager
angewiesen, daß er gegenüber Gruppen aus deinem Büro besonders aufmerksam sein
soll.«
    Stolz auf sie? Faith stand vollkommen regungslos, während er zur
Tür hinausging. Die Tränen, die sie so erfolgreich zurückgehalten hatte,
rannen ihr jetzt die Wangen hinunter. Sollte sie ihm das glauben? Nein, das
konnte sie nicht. Sie würde sich an ihre ursprüngliche Entscheidung halten und
keine weiteren Gruppen mehr in sein Hotel buchen.
    Dennoch mußte sie weinen. Er hatte gesagt, daß er stolz auf
sie sei.

10
    Monica ließ sich
Zeit im Badezimmer, sie brauchte die Privatsphäre, um wieder zu sich selbst zu
finden. Für sie war die sexuelle Hingabe immer wieder beängstigend. Michael
schien das nicht zu merken. Wenn er sich von ihr herabgleiten ließ, dann war er
zufrieden und ein wenig ermattet. Jetzt hörte sie das unter seiner Bewegung
knarrende Bett. Vermutlich drückte er gerade seine Zigarette aus. Er rauchte
nicht viel und wollte eigentlich ganz damit aufhören, aber nach dem Sex konnte
er einer Zigarette nur schwer widerstehen.
    Heute hatte seine Hand beim Anzünden ein wenig
gezittert, wodurch die kleine Flamme tänzelte. Diese verräterische Geste hatte
sie innerlich schmelzen lassen, und sie blieb länger im Badezimmer als
gewöhnlich, damit er es ihr nicht anmerkte. Es war schon schlimm genug, daß er
wußte, wie verrückt sie wurde, wenn er in ihr war. Sie stöhnte und krallte sich
mit feuchten Händen an ihn, während ihre Hüften rotierten. Wie sehr sie sich
auch bemühte, sie konnte einfach nicht stillhalten. Und feucht war sie auch
jedesmal. Sie erinnerte sich an die peinlich schmatzenden Geräusche, wenn er
wieder und wieder in sie eindrang. Aber in jenen Augenblicken war es ihr überhaupt
nicht peinlich. Dann war die Glut, die er in ihr entfachte, ihr einziger Gedanke.
Im nachhinein jedoch empfand sie Scham.
    Mit Alex war es allerdings ganz anders. Da fiel es ihr nicht
schwer, sich ganz zurückzunehmen. Ihm schien das nur recht zu sein, und Monica
wußte auch, warum. Denn Alex machte sich selbst vor, daß sie Noelle sei.
    Eigentlich wollte sie nicht mit Alex schlafen, aber gleichzeitig
wollte sie es auch wieder. Sie konnte wahrlich nicht behaupten, er nötigte
sie, auch nicht, um ihr Gewissen zu erleichtern. Sie liebte Alex, allerdings
mehr wie einen väterlichen Freund. Natürlich konnte er nicht den Platz ihres
Vaters einnehmen, das konnte niemand. Aber er war Papas bester Freund gewesen.
Auch er war tief verletzt gewesen, als ihr Vater einfach so verschwunden war.
Ganz und gar selbstverständlich hatte er ihnen allen seine starke Schulter
angeboten, an der sie sich anlehnen oder ausweinen konnten. In jenen
schrecklichen ersten Tagen hatte sie manchmal so tun können, als sei er
tatsächlich ihr Vater und alles sei so wie zuvor.
    Lange aber konnte sie diesen Selbstbetrug
nicht aufrechterhalten. Der entsetzliche Schrecken jenes Tages hatte unweigerlich
etwas in ihr verändert. Sie hatte akzeptiert, daß nichts je wieder perfekt sein
würde. Papa würde nicht zurückkommen. Er zog ein Leben mit dieser Hure einem
Zusammenleben mit seiner Familie vor. Er liebte Mama nicht und hatte es auch
niemals getan.
    Alex jedoch liebte Mama. Armer Alex. Monica konnte nicht genau
sagen, wann sie seine Gefühle zum ersten Mal erraten, wann sie seine Zuneigung
und die Traurigkeit in seinen Augen entdeckt hatte. Es mußte so um die Zeit
herum gewesen sein, als er Mama zum ersten Mal dazu überredet hatte, wieder mit
ihnen zu Abend zu essen. Er besaß einen größeren Einfluß auf Mama als sie

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