Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Heisskalte Glut

Heisskalte Glut

Titel: Heisskalte Glut Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Linda Howard
Vom Netzwerk:
sich heranließ, würde er dann gehen? Und wenn er es täte,
wäre das überhaupt schlimm? Sie war nicht mehr das verletzte, verwirrte kleine
Mädchen, sie brauchte keinen Papa mehr – oder gar dessen Ersatz.
    Aber was würde aus Mama werden, wenn Alex
nicht mehr zu ihnen ins Haus kam? Er liebte sie. Wie sollte er den Anblick
Noelles ertragen, die niemals für ihn erreichbar sein würde, wenn er nicht sich
selbst einreden konnte, daß er sie körperlich besaß.
    »Ich liebe dich«, sagte sie jetzt, an Michael gewandt, während
eine Träne ihre Wange herabrollte. »Ich habe nur nicht geglaubt, daß du mich
heiraten würdest.«
    »Du dummes Ding.« Er wischte die Tränen von ihren Wangen. Ein
schiefes Lächeln erschien auf seinem Lausbubengesicht. »Ich habe nur ein
ganzes Jahr gebraucht, um den Mut dazu aufzubringen.«
    Sie brachte ein Lächeln zustande. »Ich hoffe, daß ich nicht so
lange brauchen werde, um den Mut zu einem Ja zu haben.«
    »So viel Angst, ja?« fragte er und lachte.
    »Jede ... jede Veränderung ist nicht leicht für mich.« Sie
schluckte bei dem beängstigenden Gedanken daran, wie sie Mama von Michael
erzählen würde. Gray wußte natürlich Bescheid, es war schließlich kein
Geheimnis, daß sie sich sahen. Aber niemand ahnte, daß sie bereits seit einem
Jahr miteinander schliefen. Da Mama aber nie in die Stadt ging und dort auch
keine Freunde mehr hatte, war sie nicht auf dem aktuellen Stand. Sie sähe es
aus zweierlei Gründen nicht gern. Erstens sähe sie Monica nicht gerne
verheiratet, ganz gleich, mit wem. Denn das würde bedeuten, daß ihre
jungfräuliche Tochter den ekelerregenden Berührungen eines Mannes preisgegeben
wäre. Und zweitens würde sie es überhaupt nicht schätzen, wenn dieser Mann
Michael McFane wäre. Die McFanes waren immer schon arme Bauern gewesen und
bewegten sich nicht im entferntesten auf der gesellschaftlichen Ebene der
Graysons und der Rouillards. Die Tatsache, daß Michael zum Sheriff ernannt
worden war, würde ihn in ihren Augen kein bißchen besser machen. Er war nur ein
kleiner Angestellter des öffentlichen Dienstes, der ein nettes, aber doch in
keiner Weise bemerkenswertes Gehalt verdiente.
    Und mit Alex würde sie auch sprechen müssen.
    »Das wird alles werden«, beruhigte sie Michael. »Ich fange mit dem
Haus schon einmal an. So in ungefähr sechs Monaten sollte ich damit fertig
sein. Das gibt dir doch ausreichend Zeit, um dich mit dem Gedanken
anzufreunden?«
    Sie blickte in sein liebenswertes Gesicht und antwortete: »Ja.« Ja
zu allem. Ihr Herz schlug wie wild. Sie würde es schaffen. Sie würde es Mama
erzählen und ihrer eisigen Verachtung standhalten. Sie würde Alex sagen, daß
sie ihn nicht mehr treffen konnte. Es würde ihm weh tun, aber er würde Verständnis
für sie aufbringen. Mama würde er nicht im. Stich lassen, es war albern von
ihr, so etwas überhaupt auch nur zu denken. Sie mußte die Dinge aus dem
Blickwinkel einer erwachsenen Frau und nicht aus dem eines ängstlichen Mädchens
betrachten. Alex war nicht deshalb ein Freund geblieben, weil sie ihm den Sex
mit ihr erlaubt hatte. Er war Grays gesetzlicher Vertreter und bereits zu
Zeiten ein Freund gewesen, als sie noch nicht einmal geboren war. Das ganze war
für ihn vermutlich nur noch eine Gewohnheit. Vielleicht wäre er sogar für jede
Ausrede dankbar, um die Sache zu beenden. Vielleicht hatte er ja genauso viele
Schuldgefühle wie sie.
    Sie mußte alles so gut wie nur irgend möglich machen. Nichts, aber
auch gar nichts durfte schiefgehen. Ein normales, glückliches Leben schaukelte
wie die sprichwörtliche Karotte vor ihrem geistigen Auge. Und sie konnte sie
bekommen, wenn sie nur alles richtig machte. Letztes Mal hatte Renee Devlin ihren
Traum zerstört ...
    Ihre Gedanken wurden jäh unterbrochen. Selbst in Michaels Umarmung
tauchte das Gesicht vor ihrem inneren Auge auf: schläfrige grüne Augen und ein
sinnlicher Mund, der die Männer verrückt machte. Renee war in der Gestalt
ihrer Tochter immer noch gegenwärtig.
    Faith mußte gehen. Mama würde viel glücklicher sein, wenn Faith
die Stadt verließe. Und wenn Michael .. .
    Sie stemmte sich gegen seine nackten Schulten. »Ein Problem gibt
es allerdings.« Er ließ sie los und seufzte enttäuscht. Der Grund seiner
Enttäuschung zuckte zwischen seinen Beinen. »Welches denn?«
    »Mama.«
    Er seufzte erneut. »Du glaubst, daß sie einer Heirat mit mir nicht
positiv gegenübersteht?«
    »Weder mit dir noch mit irgend jemandem

Weitere Kostenlose Bücher