Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Heisskalte Glut

Heisskalte Glut

Titel: Heisskalte Glut Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Linda Howard
Vom Netzwerk:
Gesicht
aus, während er seinen Arm nach ihr ausstreckte. »Komm her zu mir«, lockte er.
Ihr Herz machte einen Satz. Sie kroch wieder in das Bett zurück und genoß die
Zärtlichkeit seiner Umarmung. Er seufzte zufrieden und drückte sie an sich,
seine große Hand berührte ihren schönen Busen. »Ich finde, wir sollten
heiraten«, sagte er.
    Nicht nur machte ihr Herz einen Satz, es hörte auch beinahe auf zu
schlagen. Ihre runden Augen starrten ihn sowohl panisch als auch erstaunt an.
»H-heiraten?« stammelte sie. Dann schlug sie beide Hände vor den Mund, um ein hysterisches aufsteigendes
Kichern zu unterdrücken. »Michael und Monica McFane?« Jetzt mußte sie doch
kichern.
    Er grinste. »Hört sich an, als ob wir
Zwillinge wären. Aber wenn du damit leben kannst, dann macht es mir auch nichts
aus.« Er zwirbelte ihre Knospe mit dem Daumen und freute sich über die Reaktion
seiner Berührung. »Wenn wir ein Kind haben, dann soll es heißen, wie es will,
nur mit 'M' darf sein Name nicht beginnen.«
    Ehe. Kinder. 0 Gott. Sie hatte nie daran gedacht, daß er sie
vielleicht heiraten wollte. Auch für sich selbst hatte sie sich eine Ehe nicht
vorstellen können. Vor zwölf Jahren war ihr Leben vollkommen eingefroren, und
sie erwartete einfach nicht mehr, daß sich das ändern würde. Aber nichts im
Leben ist statisch. Sogar ein Stein verändert mit der Zeit seine Form. Alex
hatte den gleichmäßigen Rhythmus ihres Lebens nicht gestört, Michael aber war
wie ein Komet darin gelandet.
    Alex. O Gott.
    »Ich weiß, daß ich dir nicht allzuviel zu bieten habe«, sagte
Michael. »Dieses Haus ist sicherlich nicht das, was du gewöhnt bist. Aber ich
werde alles nach deinem Geschmack renovieren. Du brauchst mir nur zu sagen, wie
du es haben willst, und ich werde es so machen.«
    Ein weiterer Schock. Sie hatte ihre gesamten
zweiunddreißig Jahre in ihrem Elternhaus gelebt. Sie versuchte sich einen anderen
Wohnsitz vorzustellen, aber es gelang ihr nicht. Vor zwölf Jahren waren die
Grundfesten ihres Lebens zusammengebrochen. Seitdem hatte sie auf irgendwelche
Änderungen, schon etwas so Lapidares wie den Kauf eines neuen Autos, mit Panik
reagiert. Gray hatte sie schließlich gezwungen, das alte Auto aufzugeben, das
sie seit ihrem neunzehnten Lebensjahr fuhr. Ebenso hatte er sie auch vor fünf
Jahren gezwungen, ihr Zimmer zu renovieren. Seit Jahren schon war ihr das
Kleinmädchen-Dekor auf die Nerven gegangen, aber den
Gedanken, es zu verändern, empfand sie als noch unerträglicher. Es war ein
Segen gewesen, daß Gray eines Tages, während sie beim Zahnarzt war, einen
Handwerker mitgebracht hatte. Als sie wieder nach Hause kam, war die Tapete
bereits abgezogen und der Teppichboden herausgerissen. Dennoch hatte sie drei
Tage lang darüber Tränen vergossen. So wenig von ihrem früheren Leben war nach
Papas Fortgang unverändert geblieben, daß es schmerzte, etwas davon aufzugeben.
Nachdem die Tränen versiegt und das neue Zimmer fertiggestellt war, hatte sie
es geliebt. Es war lediglich der Übergang, der ihr so weh tat.
    »Liebling?« fragte Michael, jetzt mit zögernder Stimme. »Tut mir
leid, ich dachte nur ...«
    Sie legte ihre Hand auf seinen Mund. »Wage es
nur nicht, dich mir gegenüber kleinzumachen«, sagte sie. Ein tiefer, heftiger
Schmerz durchfuhr sie, daß er auch nur einen Augenblick lang denken konnte, sie
würde sich als zu gut für ihn empfinden. Das Gegenteil war der Fall. Erst vor
zwei Tagen hatte sie auf dem Sofa in Alex' Büro gelegen und sich von ihm vögeln
lassen. Ein häßliches Wort, eine häßliche Sache. Es hatte nichts gemein mit der
körperlichen Liebe mit Michael. Wenn es vorüber war, spürte sie nichts außer
vielleicht etwas Mitleid und Erleichterung.
    Wenn Michael von Alex erfuhr, dann würde er sie gar nicht mehr
heiraten wollen. Wie sollte er auch? Das ganze vergangene Jahr über hatte er
geglaubt, daß sie ihm allein gehörte, während sie in dieser Zeit einem alten
Freund der Familie den Geschlechtsverkehr mit sich gestattet hatte.
    Alex gegenüber hatte sie nicht die geringsten Schuldgefühle
gehegt, als Michael ihr Geliebter geworden war. Sie fühlte sich nicht mit Alex
verbunden, wie auch? Eigentlich vögelte er ja noch nicht einmal sie, sondern
ihre Mutter. Wenn sie jedoch zu Alex ging, so empfand sie tiefe Scham darüber,
daß sie Michael betrog. Sie sollte Alex sagen, daß all dies
ein Ende haben mußte. Aber die Angst saß immer noch tief in ihr vergraben. Wenn
sie ihn nicht mehr an

Weitere Kostenlose Bücher