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Heisskalte Glut

Heisskalte Glut

Titel: Heisskalte Glut Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Linda Howard
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sonst«, erwiderte Monica
ohne Umschweife. »Du weißt nicht ... es wird sie so erschüttern.«
    Er blickte sie überrascht an. »Aber warum denn, um Himmels
willen?«
    Monica biß sich auf die Lippe. Öffentlich die dreckige Wäsche
ihrer Familie zu waschen mißfiel ihr. »Weil das bedeutet, daß ich mit dir
schlafe.«
    »Aber warum solltest du auch nicht ... ach so.« Er sah sie
unsicher an. Vermutlich erinnerte er sich an all den Klatsch über das
Arrangement, das Noelle und Guy gehabt hatten. »Sie mag solche Dinge wohl nicht
sonderlich.«
    »Allein der Gedanke ist ihr bereits verhaßt.
Und da jetzt Faith Devlin wieder in der Stadt ist, ist sie ohnehin beunruhigt.«
Vorsichtig stieß ihn Monica in die von ihr gewünschte Richtung. »Wenn Faith
nicht mehr hier wäre, würde Mama in wesentlich besserer Stimmung sein. Ich weiß
nur nicht, wie ich das bewerkstelligen soll. Gray versuchte, sie zum Gehen zu
bewegen. Aber er behauptet, er könne nicht viel ausrichten. Jedenfalls nicht
soviel wie damals.«
    Zu ihrer Überraschung wurde Michael ganz still. Ein grimmiger
Ausdruck legte sich über sein Gesicht.
    »Ich kann Grays Gefühle gut nachvollziehen«, erwiderte Michael.
»Ich würde auch nicht gerne etwas unternehmen, um das Mädchen nochmals aus
ihrem Haus zu vertreiben.«
    Monica zuckte zurück. Sie war erschrocken darüber, daß er genau
entgegengesetzt reagierte, als sie es erwartet hatte. Sie hatte mit seinem
Verständnis gerechnet. »Sie ist eine Devlin! Ich ertrage es kaum, sie
anzusehen, ohne daß mir schlecht wird.«
    »Sie hat aber gar nichts getan«, verwies sie Michael in so vernünftigem
Tonfall, daß es sie nervös machte. »Wir hatten jede Menge Ärger mit den anderen
Devlins, aber mit ihr nicht.«
    »Sie sieht genauso aus wie ihre Mutter. Mama hätte fast die Nerven
verloren, als sie erfuhr, daß eine von ihnen wieder in die Stadt zurückgezogen
ist.«
    »Es gibt kein Gesetz, das ihr verbietet, dort zu leben, wo sie
leben möchte.«
    Da er offenbar ihren Standpunkt nicht begreifen konnte, wurde
Monica jetzt ganz deutlich. »Du könntest doch etwas in dieser Sache
unternehmen, oder nicht? Gray tut nicht gerade viel. Aber du könntest doch
einen Weg finden, der sie zum Umziehen bewegen würde.«
    Doch Michael schüttelte den Kopf. Ihr Magen
krampfte sich enttäuscht zusammen. »Ich war beim letzten Mal dabei«, sagte er
aufgeräumt, und seine blauen Augen verdunkelten sich. »Als wir ihre Familie aus
dieser Baracke geschmissen haben, in der sie damals wohnten. Der Rest der Familie
war mir egal, es war sogar gut, sie alle loszuwerden. Aber Faith und der kleine
Junge haben beide sehr gelitten. Ich werde niemals ihren Gesichtsausdruck
vergessen. Und ich wette, daß es Gray nicht anders ergeht. Das ist vermutlich auch der Grund, warum er sie diesmal
nicht so hart angeht. Der Himmel weiß, daß ich ihr so etwas nicht ein zweites
Mal antun könnte.«
    »Aber wenn Mama ...« Monica bremste sich. Er würde es nicht tun.
Er konnte es einfach nicht begreifen, weil er nicht mit Mama zusammenlebte und
nicht wußte, wie deren eiskalte Ablehnung einen bis ins Mark traf. Sie
unterdrückte ihre Ungeduld und lächelte ihn an. »Laß nur, ich werde es Mama
schon irgendwie beibringen.«
    Aber wie? Sie hatte es noch nie geschafft, Mama im Zaum zu halten.
Sie konnte diese schmerzhaften Dinge nicht einfach so abschütteln, wie es Gray
zu tun pflegte. Gray liebte Mama, das war ihr klar, aber er nahm sie in
vielerlei Hinsicht gar nicht ernst. Monica dagegen fühlte sich immer noch wie
ein ängstliches kleines Mädchen, das verzweifelt versuchte, den Vorstellungen
seiner Mutter zu entsprechen. Und genau das niemals wirklich schaffte.
    Sie würde die Sache selber in die Hand nehmen. Sie durfte Michael
nicht verlieren. Sie würde Alex sagen, daß sie sich nicht mehr mit ihm treffen
konnte. Und irgendwie – irgendwie – würde sie Faith Devlin loswerden. Das würde
Mama so glücklich machen, daß sie gar nichts mehr dagegen hätte, wenn Monica
heiratete.

11
    Beunruhigt
legte Faith den Telefonhörer auf die Gabel zurück. Das war jetzt das sechste
Mal, daß sie Francis Pleasant angerufen und keine Antwort erhalten hatte. Eine
Sekretärin beschäftigte er nicht. Diese Rolle hatte früher Mrs. Pleasant
ausgefüllt, und nach ihrem Tode hatte er nicht den Mut gehabt, sie zu ersetzen. Mr. Pleasant hatte das Hotel verlassen, besser gesagt,
er hatte die Schlüssel auf dem Nachttisch zurückgelassen, und seine Sachen
waren nicht mehr

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