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Heisskalte Glut

Heisskalte Glut

Titel: Heisskalte Glut Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Linda Howard
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da. Da er das Zimmer vorab bezahlt hatte, war das so
ungewöhnlich nicht.
    Ungewöhnlich jedoch war, daß er sie nicht wie versprochen
angerufen hatte. Sie glaubte nicht, daß er es vergessen hätte. Irgend etwas
stimmte da nicht. Eingedenk seines gesundheitlichen Zustandes befürchtete sie,
daß er im Krankenhaus lag und zu krank war, um zu telefonieren. Bei dem
Gedanken an einen einsamen Tod zog sich ihr Magen zusammen. Irgend jemand
sollte doch wenigstens bei ihm sein und seine Hand halten, so wie sie damals
Scotties gehalten hatte.
    Abgesehen von ihrer Sorge um ihn wußte sie nicht, wen er befragt
und was – wenn denn überhaupt etwas – er dabei herausgefunden hatte. Sie würde
alleine weitermachen müssen, ohne seine Antworten auswerten zu können.
    Sie hatte keine klare Vorstellung über ihre Vorgehensweise oder wonach
sie Ausschau halten und welche Fragen sie stellen sollte – immer vorausgesetzt,
daß man sich überhaupt zu einem Gespräch mit ihr bereitfinden würde.
Neuzugezogene würden ihr natürlich Auskünfte geben, allerdings wüßten die nicht
viel zu erzählen. Die Alteingesessenen dagegen verfügten über Informationen,
würden aber vermutlich Grays Anweisungen folgen und jeden Kontakt mit ihr
meiden.
    Eine plötzliche Idee jedoch ließ sie schmunzeln. Es gab einen
Menschen, der mit ihr, wenn auch nicht aus freien Stücken, sprechen würde.
    Sie bürstete sich die Haare und drehte sie zu einem schweren
Knoten, den sie mit wenigen Nadeln feststeckte. Ein paar Strähnen hingen ihr
ins Gesicht und in den Nacken. Dabei beließ sie es, und wenige Minuten nach
ihrer Entscheidung war sie schon Richtung Prescott zu Morgans Lebensmittelladen
unterwegs.
    Erwartungsgemäß wurde sie augenblicklich von
Morgans Frau bemerkt. Faith beachtete sie nicht,
sondern schlenderte auf das Kühlregal im hinteren Teil des Ladens zu, wo sie
vor Mrs. Morgans guten Ohren sicher war. Es dauerte nicht lange, bis Ed
schnellen Schrittes durch die Regalreihen eilte. Auf seinem fleischigen Gesicht
spiegelte sich sowohl Ungeduld als auch Ablehnung. »Vielleicht haben Sie es
noch nicht ganz richtig verstanden«, bemerkte er schnaufend, als er vor ihr zum
Stehen gekommen war. »Ich will Sie in meinem Laden nicht sehen! Hier können Sie
keinerlei Einkäufe tätigen.«
    Faith blieb ruhig stehen und lächelte ihn kühl an. »Ich bin nicht
hierhergekommen, um etwas zu kaufen. Ich möchte Ihnen ein paar Fragen
stellen.«
    »Wenn Sie nicht sofort gehen, hole ich die Polizei«, erwiderte er
und blickte sich verunsichert um.
    Die Erwähnung der Polizei zog ihr den Magen zusammen, vermutlich
genau die von ihm erwünschte Reaktion. Sie richtete sich auf und zwang sich
dazu, die Drohung zu ignorieren. »Wenn Sie meine Fragen beantworten«, sagte sie
leise, »bin ich in wenigen Minuten hier wieder raus. Wenn nicht, dann wird Ihre
Frau vielleicht mehr erfahren, als Ihnen lieb ist.« Wenn es darum ging zu
drohen, so hatte sie auch etwas zu bieten.
    Er wurde blaß und warf einen ängstlichen Blick über die Schulter.
»Ich weiß überhaupt nicht, wovon Sie reden.«
    »Auch gut. Meine Fragen betreffen nicht meine Mutter. Ich möchte
gerne etwas über Guy Rouillard wissen.«
    Er blinzelte, verwirrt über die neue Wendung. »Über Guy?«
wiederholte er.
    »Mit wem hat er sich in jenem Sommer noch getroffen?« fragte sie.
»Ich weiß, daß meine Mutter nicht die einzige war. Erinnern Sie sich an
irgendwelche Gerüchte?«
    »Warum wollen Sie das wissen? Es ist vollkommen egal, mit wem er
sich noch getroffen hat. Schließlich ist er mit Renee und nicht mit einer der
anderen durchgebrannt.«
    Faith blickte auf ihre Uhr. »So wie ich die Sache einschätze,
haben Sie jetzt noch ungefähr zwei Minuten, bevor Ihre Frau hier erscheint, um
nach uns zu sehen.«
    Er starrte sie unfreundlich an, dann brachte er zögernd hervor:
»Ich habe gehört, daß er sich mit Andrea Wallice getroffen hat, der Sekretärin
von Alex Chelette. Alex war Guys bester Freund. Keine Ahnung, ob da was dran
ist, denn sie schien nicht sehr traurig, als er nicht mehr da war. Dann gab es
da noch eine Kellnerin draußen bei Jimmy's. An ihren Namen kann ich mich nicht
mehr erinnern, aber Guy hat sich ein paar Mal mit ihr getroffen. Sie ist
allerdings nicht mehr da. Dann habe ich noch gehört, daß er mit Yolanda Foster
etwas hatte. Guy war wahrlich kein Kind von Traurigkeit. Ich kann mich
wirklich nicht erinnern, mit wem er noch alles was gehabt hat, und wann.«
    Yolanda Foster, das mußte

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