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Heisskaltes Verlangen: Team Zero 02

Heisskaltes Verlangen: Team Zero 02

Titel: Heisskaltes Verlangen: Team Zero 02 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Eva Isabella Leitold
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Freund abgeholt. Erinnerst du dich daran?“
    Wahrlich ein Koloss von Mann, der einem auffallen musste, hatte Alexa einige Male besucht, bevor sie mit ihm die Klinik verlassen hatte. Sie hatte Cass erzählt, er sei ein entfernter Verwandter. „Mr. Turner. Ja, ich kann mich an ihn erinnern.“
    „Richtig. Will ist einer der Menschen, von denen ich vorhin gesprochen habe. Er hat Alexa in unser Team geholt, weil er ihr helfen wollte. Alexa war nicht immer so ein ausgeglichener Mensch, wie du bestimmt weißt. Das lag daran, dass sie mit ihrer Gabe nicht umgehen konnte. Sie hat Alexa gesteuert. Nicht umgekehrt, so wie es richtig gewesen wäre. Bei uns hat sich das geändert.“
    Sie wusste nicht, worauf er hinauswollte, also blieb sie still und wartete, bis er wieder zu reden anfing.
    „Ich will damit sagen, du hast nun die Möglichkeit, dich mit unseresgleichen auszutauschen. Unser Schutz, den wir dir anbieten, ist ein netter Nebeneffekt. Aber auch den solltest du nicht ausschlagen.“
    Seine Lachfältchen waren umwerfend, lösten ein Kribbeln in ihr aus. „Seid ihr so eine Art Selbsthilfegruppe?“, scherzte sie. Beklommenheit ließ sich nur schwer übertünchen.
    „Nein.“ Er lachte. „Oder von mir aus, nenn uns so. In Wirklichkeit arbeiten wir an Grenzfällen des FBI. Kaum wird’s spooky, ab zu Mulder.“
    Er spielte mit seinen Brauen, zwinkerte ihr zu und nahm ihr mit seinem koketten, entspannten Gehabe etwas von der Unruhe. Entgegen der Annahme, es stecke Kalkül hinter seiner Haltung, stellte sie fest, dass sich Jeff nicht allzu ernst zu nehmen schien. Solche Personen traf man selten. Die meisten Menschen verstellten sich und verhielten sich so, wie es die Etikette verlangte. Sie war jemand, der sich öfter Gedanken machte, wie sie auf andere wirkte. Das kam auch daher, weil sie als Psychiaterin die Verhaltensmuster anderer Leute einschätzen musste, wollte sie eine Basis für eine Therapie erstellen. Dafür war ihr Auftreten entscheidend. Jeff hatte aber noch etwas anderes an sich, wodurch sie sich neben ihm unsicher fühlte. Sie konnte nicht benennen, was es war, weswegen sie sich unterlegen vorkam. Vielleicht lag es an der enormen Selbstsicherheit, die er ausstrahlte. Vielleicht war es auch diese erschreckende Vertrautheit, die er ihr entgegenbrachte. Vielleicht lag es auch nur an der Situation, die sie derart verunsicherte.
    „Was ist das für ein Zeichen?“, fragte er unvermittelt und deutete auf die Innenseite ihres Handgelenkes, wo Annie morgens eine Rune gezeichnet hatte.
    „Eine Schutzrune. Sie soll böse Geister und negative Energien vertreiben.“
    „Deine Großmutter beschäftigt sich mit Okkultismus.“ Es war keine Frage, eher eine Feststellung. Als würde er sich seine Vermutung bestätigen.
    „Ja.“
    „Gibt es kein Zeichen, damit du deine Schuldgefühle loswirst?“
    Schon wieder wusste sie nicht, was sie sagen sollte. Sie sollte sich nicht mehr wundern, von ihm derart zwanglos auf ihre Gefühle wegen Ned angesprochen zu werden.
    „Du hättest ihn nicht retten können. Auch wenn du nicht bewusstlos geworden wärst. Selbst dann nicht, wenn du seiner Warnung gefolgt wärst. Was geschehen ist, war unvermeidlich. Er wollte dich beschützen und ist als Held gestorben.“
    „Das macht ihn leider nicht lebendig“, erwiderte sie und lächelte schwach. Jeff wollte seine Hand auf ihre Schulter legen, zog sie aber im letzten Moment zurück. Vielleicht dachte er, er würde wieder einem Flashback erliegen. Sie war jedoch sicher, dass Achak seinen Auftrag als abgeschlossen ansah und das Seelenband kein weiteres Mal öffnen würde. Außerdem würde er Jeff nicht wiederholt Schmerzen zufügen wollen, die er hatte, weil es nicht seine Gabe war, die auf ihn gewirkt hatte, sondern ihre.
    „Ich weiß“, sagte er und legte die Hand wieder auf sein Knie. „Lass uns über etwas anderes reden. Wir müssen das Ganze ohnehin noch einmal durchkauen, wenn wir auf mein Team treffen.“
    Und so blieben sie sitzen und sprachen über weniger unschöne Dinge. Er erzählte ihr von seinem Team und von den unterschiedlichen Leuten, die diese Einheit bildeten. Sie war erstaunt über die Vielfältigkeit der Gaben, wobei sogar einige sehr mächtige darunter waren, wie zum Beispiel Elektrokinese oder die Kraft des Geistes. Intuition war eine Begabung, die in normalem Maße in allen Menschen steckt. Genau wie Telepathie. Heutzutage lauschte aber niemand mehr in sich hinein, damit er seine Kräfte wahrnehmen konnte –

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