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Heisskaltes Verlangen: Team Zero 02

Heisskaltes Verlangen: Team Zero 02

Titel: Heisskaltes Verlangen: Team Zero 02 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Eva Isabella Leitold
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Lust auf ein weiteres Gespräch über sein Fahrzeug hatte. Sie erreichten den schmalen Radweg, der erst vor Kurzem neben der Straße angelegt worden war.
    „Du warst mutig heute Nacht“, begann Jeff die Unterhaltung und wich einem Radfahrer aus, der auf sie zukam.
    „Mutig? Ich bin um mein Leben gerannt. Und ehrlich gesagt, ich würde es wieder genauso machen, sollte ich vor Angst nicht sofort tot umfallen.“
    Jeff begann zu lachen. Sie sah zu ihm hoch. „Was ist daran so lustig?“
    „Entschuldige, aber soviel ich mitbekommen habe, hättest du dich auch in eines der Zimmer einsperren können. Das hast du aber nicht getan, sondern hast deinen Rundgang fortgesetzt.“
    Eine Weile schlenderte sie schweigend neben ihm her. Dann seufzte sie. „Jeden Tag bemühe ich mich, meinen Patienten ihre Ängste zu nehmen. Das ist mein Job. Was für eine Ärztin wäre ich, wenn ich mich von meinen Ängsten beherrschen ließe?“
    „Ein gutes Argument. Und jetzt? Hast du keine Angst, vor dem, was dir widerfahren ist?“
    „Doch. Ich habe Angst“, gestand sie und seufzte. Achak flog über sie hinweg. Zog Kreise am Himmel, als wollte er sie bewachen. Jeff sah zu ihm hoch. Ihr Blick blieb an seinem Profil hängen, das im Sonnenlicht keine Fragen offenließ. Eine stramme, männliche Nase. Ein forsches Kinn. Junge, Junge.
    „Kann dein Vogel Träume beeinflussen?“
    Sie riss sich von seinem Antlitz los. „Er heißt Achak. Ja, manchmal tut er das. Wir können nicht miteinander reden. Er muss mir Bilder suggerieren, wenn er mit mir kommunizieren möchte. Wieso?“
    „Weil ich heute Nacht von dir geträumt habe.“
    Sie blieb stehen. „Alexa hat gesagt, er habe versucht, Verbindung aufzunehmen. Dass er deine Träume beeinflusst hat, davon war keine Rede.“
    Es war ihr unangenehm. Sie kam sich aufdringlich vor. Sie kannten sich nicht und trotzdem war er hier, weil ihr kleiner Ehrenretter ihn dazu verführt hatte. Zudem musste sie einräumen, von seiner lockeren Art und seinem Lächeln fasziniert zu sein. Es lag gewiss nicht nur an ihrem Job, sondern viel mehr in ihrer Natur, anderer Menschen Charaktere und deren Eigentümlichkeiten, Merkmalen und Macken nachzuspüren. Die neuesten Entdeckungen machten es allerdings noch komplizierter, mit diesem Mann umzugehen, als es ohnehin schon wegen der skurrilen Umstände der Fall war. Sie befand sich selten in einer Situation, die sie aus der Balance brachte. Für gewöhnlich war mit ihr und ihren Gefühlen alles in bester Ordnung. Dass es jetzt nicht so war und sie dagegen nichts tun konnte, wurmte sie. Sie beging den Fehler und sah zu ihm hoch. Voilà. Er tat es schon wieder. Dieses verflixte, ungenierte Lächeln, als würde er ihre Gedanken und intimsten Geheimnisse kennen.
    „Dein Vogel hat erst vor Kurzem versucht, einer Freundin das Leben zu retten. Ich glaube, er wollte uns schon länger auf dich aufmerksam machen.“
    Jeff setzte sich wieder in Bewegung, ließ sich schließlich auf einer Bank nieder. Er streckte seine langen Beine aus und musterte Achak, der sich neben ihm niederließ. Das gewährte ihr Zeit, sich von diesem einnehmenden Lächeln zu erholen, das sich dummerweise wie ein strahlender Regenbogen vor ihr rationales Denkvermögen geschoben hatte. Es dauerte ewig, bis sie drum herum geschifft war. Ewig war viel zu lange, deshalb musste ihre Stimme umso fester klingen.
    „Achak hat versucht, jemandem das Leben zu retten? Hör mal, du musst nicht meinen Beschützer spielen, nur weil mein Rabe meint, du und Alexa wärt die Richtigen für diesen Job. Ich weiß ja nicht einmal, was das heute Nacht war oder was die von mir wollten.“
    Er deutete auf den Platz neben sich. Sobald sie sich gesetzt hatte, sah er sie an. Ihr fiel auf, dass seine Augen, wenn man sie sich lange genug ansah, nicht richtig grau waren, sondern in einem blassen Blau schimmerten. Die Farbe seiner Iris erinnerte an einen nebligen Morgen, an dem sich das erste Blau des Himmels bricht. Verlegen, weil sie ihrem Hangzur Dramatik freigelassen und ihn auch noch verträumt angestarrt hatte, räusperte sie sich und blickte auf ihre Hände. Sie fühlte förmlich, wie er die Lippen verzog. Hitze stieg ihr ins Gesicht. Wirklich super, Dr. Hart. Träum doch noch ein bisschen weiter.
    „Wie viele Menschen, die so sind wie du und ich kennst du?“ Er sah sie noch immer an, während sie so tat, als dächte sie nach.
    „Keine.“
    Jeff nickte. „Damals, als Alexa die Klinik verlassen hat, wurde sie von einem

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