Heisskaltes Verlangen: Team Zero 02
Gleichzeitig fiel ihm auf, wie sehr er sich freute, sie zu sehen und legte die Arme um sie. Auch Cass drückte beherzt zu. Ihr Herz raste.
„Hey. Alles okay?“
Sie nickte, ließ ihn los und lächelte. „Jetzt schon.“ Dann lugte sie um ihn herum, als erwartete sie, jemanden hinter ihm zu finden.
„Wo ist Annie?“
„In ihrem Haus. Sie meinte, sie bräuchte unsere Hilfe nicht.“
„Was?“, rief Cass aus. „Sie hat euch wieder weggeschickt?“
„Genau das hat sie getan.“
Sobald er ihr die Geschichte erzählt hatte, raufte sich Cass die blonden Haare.
„Dort war jemand, den ihr nicht sehen konntet? Und Annie hat denjenigen mit einem Lichtstrahl verjagt? Du liebe Zeit!“
„Ich dachte, sie zaubert regelmäßig.“ Die Vorstellung belustigte ihn.
„Zaubern? Gott, nein. Sie schützt sich durch Rituale, durch Singsang oder Runen, die sie sich selbst ausdenkt. Sie musste noch nie gegen etwas Reales ankämpfen. Ich habe keine Ahnung, ob das überhaupt funktioniert. Bisher hat sie sich nur mit Energieaustausch oder Umleitungen der negativen Einflüsse beschäftigt.“
„Scheinbar unterschätzt du Annie. Hier.“ Jeff gab ihr den Umschlag. „Ich soll dir sagen, dass sie dich liebt.“
Cass lächelte, öffnete den Umschlag und las vor.
Cassandra, mein Liebes, es ist Zeit für die Wahrheit
.
„Das sieht Annie ähnlich. Sie spricht andauernd in Rätseln.“
„Mehr steht da nicht?“
„Nein.“ Sie zuckte mit den Schultern und zeigte ihm die Karte. Tatsächlich nur der eine Satz.
„Hast du eine Ahnung, was sie damit meinen könnte?“
„Überhaupt keine.“
Erst jetzt erfasste er, was Cass anhatte. Eines seiner Hemden, das ihr bis zu den nackten Knien reichte. Zugeknöpft bis zum Hals. „Hübsches Teil.“
„Ach das.“ Sie sah an sich herab, als hätte sie sich nichts dabei gedacht, ihren schönen Körper in seine Sachen zu hüllen. Dabei versuchte sie, sich ein Schmunzeln zu verkneifen. „Du hast mir zu wenige Anziehsachen eingepackt. Es stört dich doch nicht?“
Es störte ihn überhaupt nicht, Cass in seinen Sachen zu sehen. Im Gegenteil. Es machte ihn sogar ziemlich scharf. Die Vorstellung, sie auch noch auf seinem Bett liegen zu haben, erhöhte den Reiz beträchtlich. Allerdings war er sich ziemlich sicher, Kleidung für drei Wochen eingepackt zu haben. Was bedeutete, dass Cass etwas ausheckte. Nur was,war hier die Frage.
Sie seufzte und lockerte die Schultern. „Ich bin richtig groggy. Ich glaube, ich brauche ein Bett.“
„Kein Problem. Komm.“
Er nahm ihre Hand und ging mit ihr den Flur bis hinauf zu den Zimmern.
„Wirst du mich morgen zu Ethan mitnehmen?“
„Ja. Wir treffen uns mit ihm im Apokalypse. Und danach, nur du und ich.“
„Unser Date?“
„Hm.“ Ihrem Strahlen nach freute sie sich besonders, mit ihm auszugehen. Er war noch nie mit einer Frau ausgegangen, wobei er es offiziell als Date bezeichnete. Ein gefährliches Wort. Frauen verstanden darunter, sich Zeit zu nehmen, um über Gefühle zu sprechen. Männer verstanden darunter, Spaß zu haben. Warum es dann nicht auch so nennen?
Lass uns was unternehmen und ein wenig Spaß haben!
So waren die Prioritäten klar und deutlich formuliert. Irgendwie war dieses D-Wort in Verbindung mit Cass nicht so gefährlich, wie er immer angenommen hatte. Vielleicht deshalb, weil er sich vorstellen konnte, mit ihr gleichzeitig auch Spaß zu haben.
Als Cass stehen blieb, musste er feststellen, dass sie vor dem Zimmer standen, das seinem gegenüberlag. Sie musste sich mit Alexa verbündet haben, denn diese hatte ihnen vor geraumer Zeit kleine Namenschilder für die Türen gemacht. Nicht dass die Männer auf so etwas abfahren würden, aber Alexa hatte darauf bestanden, dem Haus mehr Persönlichkeit zu verleihen. Auf dieser stand nun in goldenen Buchstaben Cass’ Name.
Nettes Schild, nur falsche Tür.
Der Gedanke versetzte ihm einen Stich, denn er war nicht sicher, ob er bereit war, seine Tür mit einem zweiten Schild zu teilen. Leider war ihm die Entscheidung abgenommen worden, bevor er sich damit auseinandersetzen konnte.
Cass lächelte friedvoll.
Schön langsam dämmerte es ihm. Dieses kleine, gewiefte Luder wollte den Spieß umdrehen. Vermutlich steckte sie sogar mit Alexa unter einer Decke, um ihn zu necken, wie er es bei ihr schon die ganze Zeit tat. So wie sie gerade die Mundwinkel hob, fand sie in seinem Gesicht offenbar den Ausdruck, den sie sich erhoffte. Frech gegen das Holz gelehnt, sah sie zu ihm hoch
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