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Heisskaltes Verlangen: Team Zero 02

Heisskaltes Verlangen: Team Zero 02

Titel: Heisskaltes Verlangen: Team Zero 02 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Eva Isabella Leitold
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schwarzen Hose.
    „Nur dass Ned Harrison in Minnesota bei seiner Mutter und seinem Stiefvater aufgewachsen ist. Sein Großvater in spe war Lieutenant Harrison, ein Berufssoldat und Wissenschaftler, der vor zwei Jahren während eines Einsatzes verstorben ist. Seine persönlichen Unterlagen, die es seit seiner Tätigkeit beim Militär gibt, bekommt Ray in den nächsten Tagen. Ihr wisst ja, wie penibel die Jungs dort mit dem Ausgeben von privaten Daten sind. In den bisherigen Aufzeichnungen, die er von dem Typ hat, weist nichts darauf hin, dass er in krumme Geschäfte verwickelt war. Keine Vorstrafen. Allerdings war er ein Freund von Dr. Westermann, Dans Vater“, erläuterte Jeff, der am Nachmittag zusammen mit Ray die Unterlagen durchgegangen war.
    Will fuhr sich durch das dunkle Haar. „Vielleicht hilft uns diese Information weiter.“
    „Was ist mit Neds Mutter?“, fragte Josy.
    „Sie war es, die ihn vor zehn Jahren in die geschlossene Anstalt gebracht hat, bis sie ihn ein Jahr später in die St. Johann Klinik überweisen ließ. Inzwischen lebt sie mit ihrem Mann in England. Sie hat ihren Sohn laut Besucherprotokoll kein einziges Mal besucht“, erklärte Jeff.
    „Muss ja ein von Herzen netter Mensch sein, diese Frau“, meinte Josy.
    „Was steht in dem Bericht der Polizei?“, wollte Will wissen.
    Ian blieb weiterhin an sein Motorrad gelehnt. „Ein verrückter Paranoiker hat seine Therapeutin angegriffen. Ende der Durchsage.“
    „Also haben sie den Fall abgeschlossen.“
    „Ja“, erwiderte Ian. „Miller hat übrigens nichts vorgefunden, als er den Reinigungstrupp auf das Industriegelände geschickt hat. Muss sehr wichtig gewesen sein, die Sache zu vertuschen.“
    Jeff wandte sich Ian zu. „Da war nichts mehr?“
    „Nein, kein Blut, nicht einmal ein Brandfleck von den gegrillten Vögeln.“
    „Hm“, brummte Will. „Dann warten wir auf die Dokumente dieses Harrison. In der Zwischenzeit bleibt uns nur Ethan und hoffentlich ein paar Informationen über seinen Lakaien Tony.“
    Es hörte sich ganz so an, als wäre Will inzwischen zu der Überzeugung gelangt, Ethan selbst hatte nichts mit der Sache zu tun. Interessante Vorstellung, dass es jemand aus Ethans Kreis wagte, ihm den Rücken zu kehren, um anderswo mitzumischen.
    „Okay Kinder, dann sind wir für heute durch. Morgen geht’s ab zu Ethan und danach sehen wir weiter.“
    Will ging mit Josy zu seinem Audi. Jeff und Ian stiegen auf die Maschine.
    Im Innenhof des Klosters stellte Ian den Motor ab, und zog den Helm vom Kopf.
    „Was hat Annie zu dir gesagt?“, wollte Jeff wissen und ging neben Ian her, der sein Motorrad unter das Vordach schob. Dann legte er den Helm in ein Fach des hinteren Regals.
    „Nichts.“
    „Nach nichts hat es aber nicht ausgesehen.“
    „Sie meinte, meine Zeit sei noch nicht abgelaufen. Ich solle nicht aufgeben“, murrte er und nahm ein Tuch aus einer Box vom Regal, um das Visier des Helmes zu reinigen. „Hat deine Ärztin erwähnt, dass ihre Großmutter schwachsinnig ist?“
    Jeff verschränkte die Arme vor der Brust. Es war verwunderlich, dass Ian mit ihm ein Gespräch führte, also blieb er stehen und sah ihm zu, wie er zuerst den Helm, dann das Motorrad vom Ungeziefer befreite. „Ich glaube nicht, dass Annie schwachsinnig ist. Sie sieht die Dinge anders. Wir versuchen immer, alles zu ändern. Wir können nichts akzeptieren, wie es eben ist. Sie schon. Ich glaube, das ist es, was sie anders macht.“
    Ian knurrte eine Zustimmung, während er mit einem Tuch den Lack polierte. Jeff stellte fest, dass der grimmige Krieger seine Arbeit gründlich, fast andächtig verrichtete. Es war ihm noch nie aufgefallen, mit welcher Sorgfalt Ian seine Maschine behandelte. Zu guter Letzt sprühte er noch die Reifen mit einer Gummipflege ein und deckte die Ducati mit einer Schutzhülle ab.
    „Wenn es eine höhere, gerechte Macht gäbe, die uns lenkt und uns etwas vermitteln will, hätte sie mir mit Sicherheit nicht immer alles genommen, was mir wichtig war.“
    Es dauerte, bis Jeff den Blick von der Schutzhülle lösen konnte, und Ians Worte verinnerlichte, da ging dieser bereits über den Kiesweg auf den Eingang zu. Scheiße. Jetzt hatte Ian sich mal ein paar Inches weit geöffnet und er hatte es vergeigt.
    Auf den Stufen zum Wohntrakt kam Cass Jeff entgegengelaufen. Ihre Locken hüpften auf und ab, ihre Augen strahlten und ihre Sommersprossen lachten ihm entgegen.
    „Jeff.“ Überschwänglich warf sie sich um seinen Hals.

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