Heisskaltes Verlangen: Team Zero 02
glattem, streng zurückgebundenem blondem Haar. Er schäkerte mit ihr. Cass konnte es genau erkennen. Ethan stand nicht in seiner Nähe, während Jeff lachte und freundlich mit der wunderschönen Frau plauderte, als hätte er Cass nicht gerade stürmisch geküsst und sie um den Verstand gebracht. Die fremde Frau küsste Jeff auf die Wange, rückte näher, strich sich in weiblicher Manier eine Strähne zurück, die sich aus dem Zopf gelöst hatte.
Wie lange war Cass auf der Toilette gewesen? Fünf Minuten? Vielleicht zehn? Wie erstarrt stand sie da und betrachtete die Szene, die ihr Übelkeit verursachte. Das konnte doch nicht …
Als Jeff auch noch die Hand der Frau anfasste, drehte Cass sich um. Sie hatte sich getäuscht. Nein. Eigentlich hatte sie es gewusst, sie Närrin hatte es nur nicht wahrhaben wollen. Hatte die berechtigten Befürchtungen verdrängt und angenommen, sie könnte tatsächlich mit den Folgen einer Verbindung mit diesem Mann leben. Es hatte noch nicht einmal richtig angefangen und sie würde bereits am liebsten heulen vor Enttäuschung und der Niederlage, die sie akzeptieren musste. Nein, eigentlich hätte sie ihn gerne geschlagen und auch dieses Weibsbild, aber sie war nicht so forsch. Sie war immer diejenige, die gegangen war. Ohne Palaver. Ohne viel Aufsehen.
Hey, das Ganze war keine Schlacht, die es zu bestehen galt. Aber im Moment könnte sie eine Ausnahme machen. Betrübt und wütend ging sie zurück Richtung Damentoilette. Dort würde sie sich zusammenrollen und die Wunden lecken. Sie starb tausend kleine Tode, während sie sich bemühte, einen Fuß vor den anderen zu setzen. Warum passierte immer ihr so etwas? War sie so blind? War sie so naiv? War an ihr denn überhaupt nichts Besonderes, das zu lieben wert war?
Jäh wurde sie zur Seite gerissen. Eine grobe Pranke hatte sie brutal gepackt, sodass sie stolperte. Ehe sie sich den Fuß verknackste, fand sie das Gleichgewicht wieder. Sobald sie wieder fest stand, sah sie in Adams gerötetes Gesicht. Er zog sie weg von den Massen, damit sie die Schimpftirade besser verstehen konnte, die er bereits heftig auf sie abfeuerte.
„Du Schlampe, schnappst dir den nächstbesten dahergelaufenen Kerl und benimmst dich wie eine Hure. Alle Welt konnte sehen, wie billig du dich hergibst. Du bist eine angesehene Psychiaterin, denkst du dir eigentlich irgendetwas dabei? Schau dich an, wie du aussiehst. Wie ein dreckiges, schmieriges Flittchen.“
Flüssigkeit sammelte sich in ihren Augen, aber nicht wegen seiner gemeinen Worte, sondern wegen seines schmerzhaften Griffes. „Du tust mir weh!“ Sie versuchte, ihm das Handgelenk zu entziehen, aber er packte noch grober zu, zerquetschte es beinahe. „Au!“ Sie krümmte sich, aber er ließ nicht los.
„Ich will wissen, ob du diesen Kerl schon länger fickst!“
„Hör auf. Wir sind nicht mehr zusammen, also lass mich endlich los. Ich bin dir keine Rechenschaft schuldig“, herrschte sie ihn an.
„Ich will wissen, wie lange du ihn schon vögelst“, sagte er jedes einzelne Wort betonend, während er sie rüttelte und sie erneut mit der Schwerkraft kämpfte.
„Wochenlang schon!“ Sie wollte ihn verletzen, so wie er ihr wehtat.
„Du Schlampe!“
Plötzlich war ihr Handgelenk frei. Jeff stand zwischen ihnen, hatte Adams Hand gepackt und drückte zu. Selbst über die Musik hinweg konnte sie hören, wie die Knochen von Adams Finger brachen. Jeffs Gesichtsausdruck war mörderisch. Hätten Blicke vermocht, jemanden zu vernichten – Adam wäre in Flammen aufgegangen. Er krümmte sich vor Schmerz, aber Jeff ließ nicht los. Seine Nasenflügel hatten sich geweitet, sein Brustkorb hob und senkte sich in kräftigen Schüben. Langsam wurde ihr bewusst, was er da machte.
„Hör auf, Jeff!“
Er hörte sie nicht. Adam wimmerte wie ein Welpe. Sie griff nach Jeff, riss ihn am Arm beiseite. Er ließ Adam los.
„Geht es dir gut?“ Prüfend musterte er sie.
Nein, verdammt. Es ging ihr nicht gut. Sie war wütend auf ihn, obwohl sie kein Recht dazu hatte. Noch wütender machte sie, von ihm bevormundet zu werden, obwohl sie mehr als nur dankbar sein müsste, dass er eingegriffen hatte. Jedoch waren ihre Empfindungen zu einem giftigen Cocktail geworden, der aus Schmerz, Wut, Enttäuschung und Demütigung bestand.
Es war armselig. Es war vielleicht sogar zum Himmel stinkend und nicht nachvollziehbar, wie fürchterlich sie sich fühlte – da hatte sie Jeff bereits geohrfeigt. Ihre Handfläche brannte, so fest
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