Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Helden des Olymp: Der Sohn des Neptun (German Edition)

Helden des Olymp: Der Sohn des Neptun (German Edition)

Titel: Helden des Olymp: Der Sohn des Neptun (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Rick Riordan
Vom Netzwerk:
und trieb eine Schar von Männern auseinander. Percy schlug eine Amazone bewusstlos. Frank stieß zwei weitere mit seinem Speer zu Boden. Hazel spürte Arions Bedürfnis zu rennen. Er wollte im Höchsttempo losjagen, aber dazu brauchte er mehr Platz. Sie mussten irgendwie nach draußen gelangen.
    Hazel jagte in eine Amazonenstreife, die beim Anblick des Pferdes entsetzt auseinanderstob. Dieses eine Mal schien Hazels Spatha genau die richtige Länge zu haben. Sie schwenkte sie gegen alle, die in Reichweite kamen. Keine der Amazonen wagte, sie anzugreifen.
    Percy und Frank rannten hinter ihr her. Endlich hatten sie den Wagen erreicht. Arion blieb neben der Deichsel stehen und Percy machte sich an Zügeln und Zaumzeug zu schaffen.
    »Das machst du wohl nicht zum ersten Mal?«, fragte Frank.
    Percy brauchte nicht zu antworten. Seine Hände flogen nur so. Im Nu war Arion angeschirrt. Percy sprang auf und schrie: »Frank, komm schon! Hazel, los!«
    Hinter ihnen erhob sich Kampfgebrüll. Eine ganze Amazonenarmee stürmte in das Lagerhaus. Otrera selbst stand auf einem Kampfgabelstapler, ihre silbernen Haare flogen, als sie die Armbrust auf den Wagen richtete. »Haltet sie!«, schrie sie.
    Hazel trieb Arion an. Sie jagten durch die Höhle und wichen Kistentürmen und Gabelstaplern aus. Ein Pfeil zischte an Hazels Kopf vorbei. Irgendwas explodierte hinter ihr, aber sie schaute nicht zurück.
    »Die Treppen!«, schrie Frank. »Dieses Pferd kann doch unmöglich einen Wagen so viele Treppen hochziehen – BEI DEN GÖTTERN!«
    Zum Glück waren die Treppen breit genug für den Wagen, denn Arion wurde nicht einmal langsamer. Er schoss die Treppen hoch und der Wagen ratterte und ächzte. Hazel schaute sich einige Male um, um sich zu vergewissern, dass Frank und Percy nicht heruntergefallen waren. Ihre Fingerknöchel, mit denen sie sich an der Wagenseite festhielten, waren weiß und ihre Zähne klapperten wie bei Halloween-Totenschädeln zum Aufziehen.
    Endlich hatten sie die Vorhalle erreicht. Arion brach durch den Haupteingang auf den Platz hinaus und trieb eine Schar von Typen in Anzügen auseinander.
    Hazel spürte die Spannung zwischen Arions Rippen. Die frische Luft spornte ihn noch mehr an, aber Hazel riss an seinen Zügeln.
    »Ella!«, brüllte Hazel zum Himmel hoch. »Wo bist du? Wir müssen weg hier!«
    Eine entsetzliche Sekunde lang hatte sie Angst, die Harpyie sei vielleicht zu weit weg, um sie zu hören, habe sich möglicherweise verirrt oder sei von den Amazonen gefangen worden.
    Hinter ihnen klapperte ein Gabelstapler die Treppen hoch und bretterte durch die Vorhalle, gefolgt von einem Trupp Amazonen.
    »Ergebt euch!«, kreischte Otrera.
    Der Gabelstapler hob seine rasierklingenscharfen Zinken.
    »Ella!«, schrie Hazel verzweifelt.
    Mit einem Blitzgewitter aus roten Federn landete Ella im Wagen. »Ella ist hier. Amazonen sind spitz. Los jetzt.«
    »Festhalten«, mahnte Hazel. Sie beugte sich vor und rief: »Lauf, Arion!«
    Die Welt schien länger zu werden. Das Sonnenlicht bog sich um sie herum. Arion schoss von den Amazonen fort und jagte durch die Innenstadt von Seattle. Hazel schaute sich um und sah eine Spur aus rauchendem Asphalt, wo Arions Hufe den Boden berührt hatten. Er donnerte auf den Hafen zu, sprang über Autos und preschte über Straßenkreuzungen.
    Hazel schrie aus Leibeskräften, aber es war ein Schrei des Glücks. Zum ersten Mal in ihrem Leben – in ihren beiden Leben – fühlte sie sich einfach unbesiegbar. Arion erreichte das Wasser und sprang von der Mole.
    Hazels Ohren rauschten. Sie hörte ein Krachen, das sie später als Überschallknall erkannte, und Arion schoss über den Puget Sound. Meerwasser wurde unter ihm zu Dampf, während die Skyline von Seattle hinter ihnen verschwand.

XXXIII
    Frank
    Frank war erleichtert, als die Räder abfielen.
    Er hatte sich schon zweimal über den Wagenrand übergeben, was bei Schallgeschwindigkeit gar nicht witzig war. Das Pferd schien beim Rennen Raum und Zeit zu biegen, die Landschaft verschwamm und Frank kam sich vor, als ob er gerade einen Liter Vollmilch getrunken hätte, ohne sein Mittel gegen Laktose-Unverträglichkeit zu nehmen. Ella war auch keine Hilfe. Sie murmelte immerzu: »Tausend Kilometer die Stunde. Tausendzweihundert. Tausendzweihundertzehn. Schnell. Sehr schnell.«
    Das Pferd jagte über den Puget Sound nach Norden und schoss vorbei an Inseln, Fischerbooten und sehr überraschten Walen. Die Landschaft vor ihnen sah jetzt bekannter

Weitere Kostenlose Bücher