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Helden des Olymp: Der Sohn des Neptun (German Edition)

Helden des Olymp: Der Sohn des Neptun (German Edition)

Titel: Helden des Olymp: Der Sohn des Neptun (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Rick Riordan
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los?«
    Frank seufzte. »Nichts weiter. Er ist ein Sohn von Bacchus, dem Gott des Weines. Er hat ein Problem mit dem Trinken.«
    Percy riss die Augen auf. »Ihr lasst ihn Wein trinken?«
    »Götter, nein!«, sagte Hazel. »Das wäre eine Katastrophe. Er ist süchtig nach Himbeersirup. Nimmt dreimal so viel wie normal, und er hat ja schon ADHD – ihr wisst schon, Konzentrationsschwäche und Hyperaktivität. Irgendwann platzt ihm noch der Kopf.«
    Percy schaute zum Tisch der Prätoren hinüber. Die meisten höheren Offiziere waren mit Reyna ins Gespräch vertieft. Nico und seine beiden Gefangenen, Don und Vitellius, standen am Rand. Dakota rannte an einer Reihe von Schilden entlang und schlug mit dem Becher dagegen wie auf ein Xylofon.
    »ADHD«, sagte Percy. »Was du nicht sagst.«
    Hazel versuchte, nicht zu lachen. »Na ja … das haben die meisten Halbgötter. Oder Legasthenie. Halbgott zu sein bedeutet, dass unsere Gehirne anders gepolt sind. Wie du – du hast gesagt, Lesen macht dir Probleme.«
    »Seid ihr auch so?«, fragte Percy.
    »Ich weiß nicht«, gab Hazel zu. »Kann sein. Zu meiner Zeit wurden Kinder wie wir einfach ›faul‹ genannt.«
    Percy runzelte die Stirn. »Zu deiner Zeit?«
    Hazel verfluchte sich selbst.
    Zu ihrem Glück sagte jetzt Frank: »Ich wünschte, ich hätte ADHD oder Legasthenie. Ich habe nur eine Laktose-Unverträglichkeit.«
    Percy grinste. »Echt?«
    Frank mochte der dümmste Halbgott aller Zeiten sein, aber Hazel fand ihn süß, wenn er schmollte. Er ließ die Schultern hängen. »Dabei liebe ich Eiscreme …«
    Percy lachte. Hazel musste einfach einstimmen.
    Es war schön, beim Essen zu sitzen und das Gefühl zu haben, unter Freunden zu sein.
    »Na gut, dann sagt mir mal«, sagte Percy, »was ist so schlimm daran, in der Fünften Kohorte zu ein? Ihr seid doch super.«
    Bei diesem Kompliment prickelten Hazels Zehen. »Das ist … kompliziert. Abgesehen davon, dass ich Plutos Kind bin, möchte ich gern reiten.«
    »Benutzt du deshalb ein Kavallerieschwert?«
    Sie nickte. »Es ist wahrscheinlich blödes Wunschdenken. Es gibt hier im Camp nur einen Pegasus – und das ist Reynas. Die Einhörner sind nur aus medizinischen Gründen da, weil die Späne ihrer Hörner gegen Gift und so helfen. Und Römer kämpfen sowieso immer zu Fuß. Kavallerie … eigentlich verachten sie die. Also verachten sie mich.«
    »Schön blöd von ihnen«, sagte Percy. »Was ist mit dir, Frank?«
    »Bogenschießen«, murmelte Frank. »Das gefällt ihnen auch nicht, wenn du kein Kind des Apollo bist. Nur dann hast du eine Entschuldigung. Ich hoffe, dass Apollo mein Dad ist, aber ich weiß es nicht. Poesie liegt mir nicht so. Und ich bin nicht sicher, ob ich mit Octavian verwandt sein möchte.«
    »Kann ich dir nachfühlen«, sagte Percy. »Aber du bist doch ein hervorragender Schütze – so, wie du die Gorgonen runtergeholt hast. Kann dir doch egal sein, was andere denken.«
    Franks Gesicht wurde so rot wie Dakotas Himbeergetränk. »Ich wünschte, das wäre es. Alle meinen, ich müsste Schwertkämpfer sein, nur weil ich groß und kräftig bin.« Er sah an seinem Körper hinunter, als ob er nicht ganz glauben könnte, dass das seiner war. »Angeblich bin ich zu stämmig für einen Bogenschützen. Wenn mein Dad mich endlich anerkennen würde …«
    Sie aßen schweigend einige Minuten weiter. Ein Vater, der einen nicht anerkannte … Hazel kannte dieses Gefühl. Sie spürte, dass es Percy ähnlich ging.
    »Du hast nach der Fünften gefragt«, sagte sie endlich. »Warum das die schlimmste Kohorte ist. Das hat schon lange vor uns angefangen.«
    Sie zeigte auf die Rückwand, wo die Standarten der Legionen standen. »Sieht du die leere Stange in der Mitte?«
    »Der Adler«, sagte Percy.
    Hazel staunte. »Woher weißt du das?«
    Percy zuckte mit den Schultern. »Vitellius hat erwähnt, dass die Legion vor langer Zeit ihren Adler verloren hat – zum ersten Mal, hat er gesagt. So, wie er sich aufgeführt hat, war das eine ziemliche Schande. Ich nehme also an, dass dort der Adler fehlt. Und nach dem, was du und Reyna vorhin gesagt habt, kann ich mir denken, dass euer Adler zum zweiten Mal verloren gegangen ist, vor nicht so langer Zeit, und dass es etwas mit der Fünften Kohorte zu tun hat.«
    Hazel prägte sich ein, dass sie Percy nie wieder unterschätzen dürfte. Anfangs hatte sie ihn für nicht ganz so helle gehalten, wegen der Fragen, die er stellte – nach dem Fordfest und so –, aber offenbar war

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