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Helden des Olymp: Der Sohn des Neptun (German Edition)

Helden des Olymp: Der Sohn des Neptun (German Edition)

Titel: Helden des Olymp: Der Sohn des Neptun (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Rick Riordan
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Leo? Jason? Piper? Ich komme, um euch zu vernichten!«
    Der Rest der Zyklopen brüllte zustimmend los. Die Monster stimmten ein.
    Hazels ganzer Körper prickelte. Sie schaute ihre Freunde an. »Jason«, flüsterte sie. »Sie hat mit Jason gekämpft. Vielleicht ist er doch noch am Leben.«
    Frank nickte. »Sagen diese anderen Namen dir irgendwas?«
    Hazel schüttelte den Kopf. Sie kannte im Camp keinen Leo und keine Piper. Percy sah noch immer kränklich und benommen aus. Wenn diese Namen ihm etwas sagten, dann ließ er sich das nicht anmerken.
    Hazel dachte darüber nach, was die Zyklopin gesagt hatte. Orange und Purpur. Purpur – klar, die Farbe von Camp Jupiter. Aber Orange … Percy war in einem zerfetzten orangefarbenen T-Shirt aufgetaucht. Das konnte kein Zufall sein.
    Unter ihnen setzte sich die Armee wieder in Marsch, doch der Riese Polybotes trat zur Seite, runzelte die Stirn und schnupperte in der Luft herum.
    »Meeresgott«, murmelte er. Zu Hazels Entsetzen drehte er sich in ihre Richtung. »Ich rieche Meeresgott.«
    Percy zitterte. Hazel legte ihm die Hand auf die Schulter und versuchte, ihn flach gegen den Felsen zu pressen.
    Die Zyklopendame Ma Gasket fauchte: »Natürlich riechst du Meeresgott. Das Meer ist doch gleich dahinten!«
    »Das ist es nicht«, sagte Polybotes unbeirrt. »Ich bin geboren, um Neptun zu vernichten. Ich kann ihn riechen …« Er runzelte die Stirn, drehte seinen Kopf und schüttelte einige weitere Schlangen heraus.
    »Marschieren wir oder schnüffeln wir in der Luft herum?«, pöbelte Ma Gasket. »Ich kriege keinen Muffin, du kriegst keinen Meeresgott.«
    Polybotes knurrte. »Na gut. Marsch! Marsch!« Er warf noch einen letzten Blick auf den vom Regenbogen umgebenen Laden, dann fuhr er sich mit den Fingern durch die Haare und löste drei Schlangen, die größer aussahen als der Rest und die weiße Streifen um den Hals hatten. »Ein Geschenk, Göttin. Mein Name, Polybotes, bedeutet: Viele zu speisen. Hier hast du ein paar hungrige Mäuler. Wollen doch mal sehen, ob dein Laden noch viel Kundschaft hat, wenn diese Wachtposten davorstehen.«
    Er lachte hämisch und warf die Schlangen in das hohe Gras des Hügels.
    Dann marschierte er gen Süden und seine massiven Reptilienbeine ließen die Erde beben. Langsam zog die Monsterarmee über die Hügel und verschwand in der Nacht.
    Als sie fort war, erlosch der blendende Regenbogen wie ein Scheinwerfer.
    Hazel, Frank und Percy waren allein in der Dunkelheit und starrten über die Straße den geschlossenen Lebensmittelladen an.
    »Seltsame Vorführung«, murmelte Frank.
    Percy zitterte heftig. Hazel wusste, dass er Hilfe oder Ruhe oder sonst was brauchte. Der Anblick dieser Armee schien eine Art Erinnerung freigesetzt zu haben und nun stand er unter Schock. Sie mussten ihn zum Boot zurückbringen.
    Andererseits trennte sie ein breiter Streifen Grasland vom Strand. Hazel hatte das Gefühl, dass die Karpoi nicht für immer verschwunden waren. Die Vorstellung, mitten in der Nacht den Weg zurück zum Boot zu suchen, gefiel ihr gar nicht. Und sie konnte das schreckliche Gefühl nicht loswerden, dass sie jetzt eine Gefangene des Riesen wäre, wenn sie den Felsbrocken nicht herbeigerufen hätte.
    »Gehen wir zum Laden«, sagte sie. »Wenn dort eine Göttin ist, kann sie uns vielleicht helfen.«
    »Nur wird der Hügel jetzt von einer Schlangenbande bewacht«, sagte Frank. »Und dieser brennende Regenbogen könnte zurückkommen.«
    Beide sahen Percy an, der zitterte wie bei einer Unterkühlung.
    »Wir müssen es versuchen«, sagte Hazel.
    Frank nickte düster. »Na ja … eine Göttin, die einen Riesen mit Schokomuffins bewirft, kann nicht ganz schlecht sein. Also los.«

XXI
    Frank
    Frank hasste Muffins. Er hasste Schlangen. Und er hasste sein Leben, wenn auch nicht unbedingt in dieser Reihenfolge.
    Als er den Hügel hochtrottete, wünschte er sich, wie Hazel das Bewusstsein verlieren zu können. Einfach in eine Trance zu fallen und eine andere Zeit zu erleben, wie die Zeit, ehe er zu diesem irrsinnigen Einsatz berufen worden war und ehe er erfahren hatte, dass sein Dad ein göttlicher Kommisskopf mit einem Egoproblem war.
    Bogen und Speer schlugen ihm gegen den Rücken. Er hasste auch den Speer. In dem Moment, in dem er ihn bekommen hatte, hatte er den stummen Eid abgelegt, ihn niemals zu benutzen. Eine richtige Männerwaffe  – Mars war doch verrückt.
    Vielleicht lag eine Verwechslung vor. Gab es eine Art DNA-Test für Götterkinder?

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