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Helden des Olymp: Der verschwundene Halbgott (German Edition)

Helden des Olymp: Der verschwundene Halbgott (German Edition)

Titel: Helden des Olymp: Der verschwundene Halbgott (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Rick Riordan
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überleben könnte. Der Sturm ist ganz schön übel. Es ist schon der Abend vor der Sonnenwende, aber uns bleibt nichts anderes übrig, als hier zu warten, bis der Sturm sich legt. Außerdem braucht ihr noch Ruhe, ehe wir weiterziehen.«
    Er brauchte Piper nicht lange zu überreden. Der Wind, der vor der Höhle heulte, machte ihr Angst und sie konnte nicht aufhören zu zittern.
    »Wir müssen dich wärmen.« Jason setzte sich neben sie und streckte ein wenig hilflos die Arme aus. »Äh, was dagegen, wenn ich …«
    »Wäre nicht schlecht.« Sie versuchte, sich gelassen anzuhören.
    Er legte die Arme um sie und zog sie an sich. Sie rückten dichter an das Feuer heran. Trainer Hedge nagte an seiner Keule und spuckte Holzsplitter ins Feuer.
    Leo zog einige Kochutensilien hervor und fing an, in einer Eisenpfanne Frikadellen zu braten. »So, Leute, wo ihr schon zur Märchenstunde bereit sitzt … da wollte ich euch doch noch was erzählen. Auf dem Weg nach Omaha hatte ich einen Traum. Nicht ganz leicht zu verstehen, durch das statische Knistern und weil er immer wieder zu ›Wheel of Fortune‹ umschaltete …«
    »›Wheel of Fortune‹?« Piper nahm an, dass Leo einen Witz machte, aber als er von seiner Pfanne aufschaute, war seine Miene todernst.
    »Es ist so«, sagte er, »mein Dad Hephaistos hat zu mir gesprochen.«
    Leo erzählte ihnen von seinem Traum. Im Feuerschein und bei dem heulenden Wind war die Geschichte noch unheimlicher. Piper konnte sich die knisternde Stimme des Gottes vorstellen, der Leo vor Riesen warnte, den Söhnen des Tartarus, und ihm sagte, dass er unterwegs Freunde verlieren würde.
    Sie versuchte, sich auf etwas Gutes zu konzentrieren: Jasons Arme, die um sie lagen, die Wärme, die sich langsam in ihr ausbreitete, aber sie war außer sich vor Angst. »Ich verstehe das nicht. Wenn Halbgötter und Götter sich zusammentun müssen, um die Riesen zu töten, warum schweigen die Götter dann? Wenn sie uns brauchen …«
    »Ha«, sagte Trainer Hedge. »Die Götter hassen es, Menschen zu brauchen. Sie wollen von den Menschen gebraucht werden, nicht umgekehrt. Es muss noch sehr viel schlimmer werden, ehe Zeus zugibt, dass es ein Fehler war, den Olymp zu schließen.«
    »Trainer Hedge«, sagte Piper. »Das war ja fast ein intelligenter Kommentar.«
    Hedge schnaubte. »Was? Ich bin intelligent. Es überrascht mich nicht, dass ihr Zuckerpüppchen nie vom Krieg gegen die Riesen gehört habt. Die Götter reden nicht gern darüber. Schlechte PR, wenn man zugeben muss, dass man Sterbliche braucht, um einen Feind zu besiegen. Das ist ziemlich peinlich.«
    »Aber das ist noch nicht alles«, sagte Jason. »Als ich von Hera in ihrem Käfig geträumt habe, hat sie gesagt, dass Zeus sich ungewöhnlich paranoid aufführt. Und Hera – sie sagte, sie sei in diese Ruinen gegangen, weil sie im Kopf eine Stimme gehört hatte. Was, wenn jemand die Götter beeinflusst hat, so wie Medea uns beeinflusst hat?«
    Piper zitterte. Sie hatte schon so etwas Ähnliches gedacht – dass eine Macht, die sie nicht sehen konnte, hinter den Kulissen wirkte und den Riesen half. Vielleicht informierte diese Macht Enceladus über ihre Bewegungen und hatte sogar ihren Drachen über Detroit vom Himmel gerissen. Vielleicht war es Leos schlafende Erdfrau oder einer ihrer Diener …
    Leo legte Brötchen zum Toasten in die Pfanne. »Ja, Hephaistos hat etwas Ähnliches gesagt, dass Zeus sich noch komischer aufführt als sonst. Aber was mir Sorgen macht, ist das, was mein Dad nicht gesagt hat. Er hat zweimal die Halbgötter erwähnt und dass er so viele Kinder hat und so. Ich weiß nicht. Er hat so getan, als ob es fast unmöglich ist, dass die größten Halbgötter sich zusammentun – dass Hera es versucht, aber dass es eigentlich Wahnsinn ist, und es gibt etwas, das Hephaistos mir nicht verrät.«
    Jason bewegte sich. Piper konnte die Spannung in seinen Armen spüren.
    »Chiron hat im Camp etwas Ähnliches gesagt«, meinte er. »Er hat von einem heiligen Eid gesprochen, dass irgendwas nicht erwähnt werden darf. Trainer Hedge, wissen Sie etwas darüber?«
    »Nö. Ich bin bloß ein Satyr. Die richtig saftigen Geschichten erzählen sie uns nicht. Schon gar keinem alten …«
    »Einem alten Knacker wie Ihnen?«, fragte Piper. »Aber so alt sind Sie doch noch gar nicht, oder?«
    »Hundertsechs«, murmelte der Trainer.
    Leo hustete. »Was?«
    »Mach dir bloß nicht ins Hemd, Valdez. In Menschenjahren ist das nur dreiundfünfzig. Aber,

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