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Helden des Olymp: Der verschwundene Halbgott (German Edition)

Helden des Olymp: Der verschwundene Halbgott (German Edition)

Titel: Helden des Olymp: Der verschwundene Halbgott (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Rick Riordan
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Jason wurde heruntergeschleudert. Als er wieder zu sich kam, rutschte er bereits in den Krater und der Krater brach auf: Der Blitzschlag hatte den Berg gespalten. Die Erde grollte und riss auseinander und Enceladus’ Beine glitten in den Abgrund; er kratzte hilflos an den glasglatten Wänden des Spalts und konnte sich für einen kurzen Moment mit zitternden Händen am Rand festhalten.
    Er starrte Jason voller Hass an. »Du hast nichts gewonnen, Junge. Meine Brüder sind dabei, sich zu erheben, und sie sind zehnmal so stark wie ich. Wir werden die Götter mit der Wurzel ausrotten! Du wirst sterben, und der Olymp mit dir …«
    Der Riese rutschte ab und stürzte in den Abgrund.
    Die Erde bebte. Jason glitt auf den Riss in der Erde zu.
    »Festhalten!«, schrie Leo.
    Jasons Füße waren schon am Rand des Abgrunds, als er das Seil erwischte und Leo und Piper ihn hochzogen.
    Und da standen sie dann, erschöpft und verängstigt, während der Abgrund sich schloss wie ein wütender Mund. Der Boden zerrte nicht mehr an ihren Füßen. Für den Moment war Gaia verschwunden.
    Der Berghang brannte und Rauch stieg Hunderte von Metern in die Luft. Über ihnen entdeckte Jason einen Hubschrauber – vielleicht Feuerwehrleute oder Reporter –, der auf sie zukam.
    Ein Schlachtfeld umgab sie. Die Erdgeborenen waren zu Lehmhaufen geschmolzen und hinterließen nur ihre steinernen Wurfgeschosse und scheußliche Lendenschurzfetzen, aber Jason ging davon aus, dass sie sich bald wieder neu formen würden. Zerbrochene Baumaschinen lagen herum. Der Boden war aufgewühlt und rußgeschwärzt.
    Trainer Hedge fing an sich zu bewegen. Er setzte sich mit einem Stöhnen auf und rieb sich den Kopf. Seine kanariengelbe Hose hatte jetzt die Farbe von mit Lehm vermischtem Dijon-Senf.
    Er blinzelte und schaute sich auf dem Schlachtfeld um. »War ich das?«
    Ehe Jason antworten konnte, hob er seine Keule auf und kam wackelig auf die Beine. »Na, ihr wolltet Hufe? Ich hab euch Hufe gegeben, ihr Zuckerpüppchen! Wer ist hier die Ziege?«
    Er führte einen kleinen Tanz auf, versetzte den Steinen Fußtritte und bedachte die Lehmhaufen mit vermutlich obszönen Satyrgesten.
    Leo musste lächeln und Jason konnte auch nicht dagegen an – er prustete los. Er klang sicher ein wenig hysterisch, aber es war eine solche Erleichterung, am Leben zu sein, dass ihm das egal war.
    Dann erhob sich auf der anderen Seite der Lichtung ein Mann. Tristan McLean stolperte auf sie zu. Seine Augen lagen tief in ihren Höhlen, sie zeigten einen tiefen Schock, wie bei jemandem, der soeben durch eine atomare Wüste gewandert ist.
    »Piper?«, rief er. Seine Stimme versagte. »Pipes, was – was ist …«
    Er konnte den Satz nicht vollenden. Piper rannte zu ihm und drückte ihn an sich, aber er schien sie fast nicht zu erkennen.
    Jason hatte sich auch schon einmal so gefühlt – an dem Morgen am Grand Canyon, als er ohne irgendeine Erinnerung erwacht war. Aber Mr McLean hatte das entgegengesetzte Problem. Er hatte zu viele Erinnerungen, ein zu großes Trauma, mit dem sein Gehirn einfach nicht fertigwurde. Er stand kurz vor dem Zusammenbruch.
    »Wir müssen ihn hier wegschaffen«, sagte Jason.
    »Ja, aber wie?«, fragte Leo. »So weit kann er doch nicht laufen.«
    Jason schaute zu dem Hubschrauber hoch, der jetzt direkt über ihnen kreiste. »Kannst du uns ein Megafon oder so was machen?«, fragte er Leo. »Piper muss wen bequatschen.«

XLV
    Piper
    Den Hubschrauber auszuleihen war leicht. Ihren Dad an Bord zu schaffen war es nicht.
    Piper brauchte nur ein paar Worte durch Leos improvisiertes Megafon zu rufen, und schon war die Pilotin bereit, auf dem Berg zu landen. Der Hubschrauber des Park Service war groß genug für medizinische Rettungseinsätze oder Suchaktionen, und als Piper der überaus sympathischen Pilotin erzählte, es wäre doch eine großartige Idee, sie zum Flughafen von Oakland zu bringen, stimmte die Pilotin sofort zu.
    »Nein«, murmelte ihr Dad, als sie ihn hochhoben. »Piper, was – da waren Monster – da waren Monster –«
    Sie brauchte die Hilfe von Leo und Jason, um ihn festzuhalten, während Trainer Hedge ihre Ausrüstung zusammensuchte. Zum Glück hatte Hedge wieder Hose und Schuhe angezogen, deshalb brauchte Piper die Ziegenbeine nicht zu erklären.
    Es brach Piper das Herz, ihren Dad so zu sehen – über seine Grenzen getrieben, wie ein kleiner Junge weinend. Sie wusste nicht genau, was der Riese ihm angetan hatte, aber sie glaubte auch nicht,

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