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Helden des Olymp: Der verschwundene Halbgott (German Edition)

Helden des Olymp: Der verschwundene Halbgott (German Edition)

Titel: Helden des Olymp: Der verschwundene Halbgott (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Rick Riordan
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gesagt. Sie hat auch gesagt, dass mein Vater ihr mein Leben geschenkt hat.«
    Annabeth runzelte die Stirn. »So etwas habe ich noch nie gehört. Du hast gesagt, der Sturmgeist am Grand Canyon – der hat behauptet, für irgendeine Herrin zu arbeiten, die ihm Befehle erteilt, oder? Könnte das die Frau sein, die mit deiner Erinnerung herumpfuscht?«
    »Das glaube ich nicht«, sagte Jason. »Wenn sie meine Feindin wäre, warum sollte sie mich dann um Hilfe bitten? Sie ist gefangen. Sie macht sich Sorgen, weil irgendein Feind an Macht gewinnt. Irgendein König, der sich am Sonnwendtag aus der Erde erheben wird …«
    Annabeth drehte sich zu Chiron um. »Nicht Kronos. Bitte, sagen Sie, dass es nicht Kronos ist.«
    Der Zentaur sah verzweifelt aus. Er fühlte Pipers Puls.
    Endlich sagte er: »Es ist nicht Kronos. Diese Bedrohung besteht nicht mehr. Aber …«
    »Was für ein Aber?«, fragte Annabeth.
    Chiron schloss die Medizintasche. »Piper braucht Ruhe. Wir sollten später darüber reden.«
    »Oder jetzt«, sagte Jason. »Sir, Mr Chiron, Sie haben mir gesagt, dass die größte Bedrohung näher rückt. Das letzte Kapitel steht bevor. Sie können doch unmöglich etwas meinen, das schlimmer ist als eine Titanenarmee, oder?«
    »Oh nein«, sagte Rachel mit jämmerlicher Stimme. »Die Frau war Hera. Natürlich. Ihre Hütte, ihre Stimme. Sie hat sich im selben Augenblick auch Jason gezeigt.«
    »Hera?« Annabeth fauchte noch wütender als Seymour. »Die hat durch dich gesprochen? Die hat Piper das angetan?«
    »Ich glaube, Rachel hat Recht«, sagte Jason. »Die Frau sah aus wie eine Göttin. Und sie hatte diesen – diesen Umhang aus Ziegenfell. Das ist ein Symbol der Juno, oder?«
    »Wirklich?«, fragte Annabeth wütend. »Das hab ich noch nie gehört.«
    Chiron nickte widerstrebend. »Es gehört zu Juno, Heras römischer Erscheinungsform, in ihrem kriegerischsten Zustand. Das Ziegenfell war ein Symbol des römischen Soldaten.«
    »Hera ist also gefangen?«, fragte Rachel. »Wer könnte der Königin der Götter das antun?«
    Annabeth verschränkte die Arme. »Na, egal, was das für Leute sind, vielleicht sollten wir ihnen dankbar sein. Wenn sie Hera zum Schweigen bringen können …«
    »Annabeth«, sagte Chiron warnend. »Sie gehört noch immer zu den Olympiern. In vieler Hinsicht ist sie der Leim, der die Götterfamilie zusammenhält. Wenn sie wirklich in Gefangenschaft geraten ist und die Gefahr besteht, dass sie vernichtet wird, könnte das die Welt in ihren Grundlagen erschüttern. Es könnte die Stabilität des Olymp zerstören, und die ist sogar zu den besten Zeiten nicht gerade überwältigend. Und wenn Hera Jason um Hilfe gebeten hat …«
    »Na gut«, knurrte Annabeth. »Also, wir wissen, dass Titanen einen Gott oder eine Göttin fangen können, stimmt’s? Atlas hat vor einigen Jahren Artemis entführt. Und in den alten Geschichten stellen die Götter sich gegenseitig die ganze Zeit Fallen. Aber etwas Schlimmeres als ein Titan …?«
    Jason schaute den Leopardenkopf an. Seymour leckte sich die Lippen, als ob die Göttin viel besser geschmeckt hätte als der Hundekeks. »Hera sagt, dass sie seit einem Monat versucht, ihre Gitterstäbe zu durchbrechen.«
    »Und genauso lange ist der Olymp schon geschlossen«, sagte Annabeth. »Also müssen die Götter wissen, dass etwas Übles vor sich geht.«
    »Aber warum verschwendet sie ihre Energie darauf, mich herzuschicken?«, fragte Jason. »Sie hat mein Gedächtnis gelöscht, hat mich in den Exkursionsbus der Wüstenschule gesetzt und dir eine Traumvision spendiert, damit du mich da abholst. Warum bin ich so wichtig? Warum schickt sie den anderen Göttern nicht einfach ein Notrufsignal – damit sie wissen, wo sie ist, und sie raushauen können?«
    »Die Götter brauchen Helden, um hier auf der Erde ihren Willen auszuführen«, sagte Rachel. »Stimmt das nicht? Ihr Schicksal ist immer mit dem der Halbgötter verwoben.«
    »Das stimmt«, sagte Annabeth. »Aber Jason hat nicht Unrecht. Warum er? Warum ihm die Erinnerung nehmen?«
    »Und Piper hat auch irgendetwas damit zu tun«, sagte Rachel. »Hera hat ihr dieselbe Botschaft gesandt – befreie mich. Und, Annabeth, das Ganze muss etwas mit Percys Verschwinden zu tun haben.«
    Annabeth richtete ihren Blick auf Chiron. »Warum sagen Sie nichts, Chiron? Was steht uns bevor?«
    Das Gesicht des Zentauren sah aus, als wäre er in Minutenschnelle um zehn Jahre gealtert. Tiefe Furchen gruben sich um seine Augen in die Haut.

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