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Helden-Maus

Titel: Helden-Maus Kostenlos Bücher Online Lesen
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hinein.
    Nach kurzem Abstieg führte die Rampe auf einen gewundenen Weg, der durch ein Netz von Höhlen führte. Stalaktiten hingen von der Decke herab, während von unten prachtvolle Säulen emporwuchsen. Manche davon waren aus hübsch gefärbtem Gestein, das verschlungene grüne und rote und gelbe Streifen aufwies. Andere waren kristallin, durchsichtig, wirkten beinahe zu zart, um auch nur die geringste Bodenerschütterung überstehen zu können. Wiederum andere leuchteten und erhellten mit ihrem sanften Licht den Pfad. Nun brauchten sie nicht erst ihre Vorstellungskraft zu bemühen, um der Schönheit dieser Gegend Komplimente zu machen; alles war wirklich wunderschön.
    Selbst die Höhlen aus zerborstenem Gestein waren beachtenswert. Die Mineralien bestanden aus verschiedensten Edelsteinen, von glitzerndem Bergkristall bis zu glitzernden Diamanten. Jetzt kam Chex' weibliches Wesen zum Vorschein. »Wir sind zwar nur auf der Durchreise«, meinte sie, »aber ich frage mich… meint ihr, dass ich vielleicht einen kleinen Splitter von diesem wunderschönen Purpuramethyst mitnehmen kann? Es ist ja so ein schöner Stein!«
    »Wenn das Element Erde nichts dagegen hat«, meinte der Schädel.
    Chex beugte sich vor, um einen Stein von einem Geröllhaufen zu nehmen, der halb so groß war wie sie selbst. »Darf ich diesen hier behalten?« fragte sie. »Ich verspreche auch, ihn immer wertzuschätzen und auch meine Erinnerung an diese Gegend.«
    Von den Wänden der Höhle ertönte ein sanftes Schnurren.
    Esk beschloss, es in Zukunft bei allen Begegnungen mit fremden Wesen oder Mächten zunächst mit Freundlichkeit zu versuchen. Welch einen Unterschied es hier doch gemacht hatte!
    Schließlich gelangten sie an eine Wand aus Feuer. »Das wird wohl eine größere Herausforderung«, bemerkte Chex. »Wie sollen wir hier durchs Kürbisreich des Elements Feuer gelangen, ohne dabei zu verbrennen?«
    »Ich vermute, dass ihr zuerst zu Flammen werden müsst«, meinte der Schädel.
    Chex lachte kurz auf, doch dann wurde sie wieder ernst. »Das war kein guter Witz«, entschied sie.
    »Komisch ist das bestimmt nicht«, meinte auch Esk. »Ich möchte nicht verbrannt werden.«
    »Vielleicht wieder etwav mehr Vorvtellungvkraft?« fragte Volney.
    »Du meinst, wir sollen noch einmal eine Tür zeichnen und hindurchtreten?« fragte Chex.
    »Aber wenn dahinter das Reich des Feuers liegt, werden wir trotzdem verbrannt.«
    Esk überlegte. »Wir haben die Luft beleidigt und wurden beinahe von einem Schneesturm ausgelöscht. Was, wenn wir dem Feuer ein Kompliment machen? Diese Elemente besitzen große Macht und können uns alles sehr schwer oder sehr leicht machen, ganz wie sie wollen.«
    Chex nickte. »Wenn die Luft uns beinahe zu Tode erfrieren konnte, kann das Feuer vielleicht davon Abstand nehmen, uns zu Tode zu verbrennen, wenn es das will. Aber wie macht man dem Feuer Komplimente?«
    »Vielleicht versucht ihr es damit, ihm die Wahrheit zu sagen«, meinte Marks Schädel.
    »Die Wahrheit?« fragte Esk. »Dass wir nicht verbrannt werden wollen?«
    »Dass wir eine Mission haben und seine Hilfe brauchen.«
    Esk nickte beifällig. »Ich werde es versuchen.«
    Er wandte sich an die Feuerwand. »O Element Feuer«, rief er, »wir sind vier Reisende, die durch dein Reich müssen. Dürfen wir dich sprechen?«
    In der Flammenwand bildete sich ein riesiges Gesicht mit Augen wie Sonnenflächen und einem Maul, das einem kleinen Lavastrom glich.
    »Sooooo?« fragte es hitzig.
    »Ja, wir sind durchs Reich der Luft und der Erde gereist, und nun sind wir zu dir gekommen. Wir haben dich zum Kochen benutzt und um uns Wärme zu verschaffen, wenn uns kalt war. Wir wissen deine Macht zu schätzen, können dich aber nicht berühren, ohne dabei Schaden zu erleiden. Wirst du uns durchziehen lassen, ohne uns zu verbrennen?«
    Das Gesicht überlegte. »Ihr müsst Flammen werden«, sagte es und betonte dabei jede Silbe mit einem Flammenstoß.
    »Aber…«, begann Esk.
    »Wir können zu Flammen werden – ohne dass es uns schadet?« fiel Chex ihm ins Wort.
    »Ja – wenn ihr es annehmt«, erwiderte das Feuergesicht.
    »Und dann können wir auch zum nächsten Reich weiter?«
    »Ja.«
    »Dann werden wir es tun«, sagte sie. »Wie werden wir denn zu Flammen?«
    Als Antwort öffnete sich der Mund zu einem großen, feurigen Kreis.
    »Wir müssen uns auf das Wort des Elements Feuer verlassen«, sagte Chex. Dann sprang sie hinein.
    Sie verschwand. Nun war an ihrer Stelle nur noch eine

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